Unternehmensporträt

Spezialisiert auf Sanierungsprojekte

Unternehmensporträt über die Zimmerei Pawlowski aus Ahrensbök

Die Zimmerei Pawlowski wurde vor zehn Jahren von Rick Pawlowski in Ahrensbök gegründet. Mittlerweile umfasst der Betrieb 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter vier Auszubildende im Zimmererhandwerk. Eine offene Kommunikation ist dem Betriebsinhaber besonders wichtig – sowohl im Umgang mit den Kunden als auch innerhalb des eigenen Teams. Um sich mit den Inhaberinnen, Inhabern und Geschäftsführern von anderen Dachdecker- und Zimmereibetrieben zu vernetzen, ist die Zimmerei Pawlowski Mitglied des „Roofer‘s Club“

„Wo ich auftauche, passiert was – das hat schon meine Mutter immer gesagt und das meinte sie nicht negativ, sondern im besten Sinne des Wortes“, erzählt Rick Pawlowski, Gründer und Geschäftsführer der Zimmerei Pawlowski aus Ahrensbök im Kreis Ostholstein. Wer ihm auch nur zehn Minuten dabei zuhört, wie er über die Geschichte seiner Firma spricht, von den Anfängen und dem, was heute daraus gewachsen ist, der kann dieser Einschätzung nur zustimmen.

Rick Pawlowski ist Geschäftsführer der Zimmerei Pawlowski mit Sitz in Ahrensbök (Kreis Ostholstein)
Foto: Zimmerei Pawlowski

Rick Pawlowski ist Geschäftsführer der Zimmerei Pawlowski mit Sitz in Ahrensbök (Kreis Ostholstein)
Foto: Zimmerei Pawlowski
Vor zehn Jahren gründete Rick Pawlowski seinen Betrieb in Ahrensbök. Anfangs bestand das Team nur aus drei Personen: dem Firmengründer, seinem Bruder Ken und einem Lehrling. Der Vater von Rick Pawlowski ist ebenfalls Zimmermann und Inhaber eines Holzbaubetriebs. „Mein Vater hat mich sehr unterstützt, sowohl mit seinem Fachwissen als auch mit Aufträgen und was den Umgang mit Kunden angeht“, sagt Rick Pawlowski. „Eine große Unterstützung ist auch meine Frau, die sich liebevoll um unseren 2,5-jährigen Sohn kümmert und meine Arbeit sehr zu schätzen weiß.“

Über fehlende Aufträge kann sich der Betriebsinhaber momentan nicht beklagen, seine Leute sind durchweg gut beschäftigt, die Auftragsbücher voll: Momentan stehen unter anderem die Erweiterung eines Dachstuhls, ein Anbau in Holzrahmenbauweise, ein Carport mit Gründach sowie eine Aufstockung in Holzrahmenbauweise mit Stülpschalung an – um nur einige Aufträge zu nennen.

Der Giebel und die Gaubenflächen dieses Wohnhauses wurden von der Zimmerei Pawlowski mit einer Lärchenholzschalung verkleidet
Foto: Zimmerei Pawlowski

Der Giebel und die Gaubenflächen dieses Wohnhauses wurden von der Zimmerei Pawlowski mit einer Lärchenholzschalung verkleidet
Foto: Zimmerei Pawlowski
Bei den meisten Projekten handelt es sich um energetische Sanierungen oder Erweiterungen von Bestandsbauten. „Ich hatte mich von Anfang an auf Sanierungen spezialisiert, weil es mir Spaß macht, wenn immer wieder neue Problemlösungen gefordert sind“, erzählt der Zimmerermeister. „Der Neubau ist zudem derzeit stark eingebrochen und sanierungsbedürftige Häuser gibt es nach wie vor sehr viele.“ Dabei würden zahlreiche Privatkunden händeringend nach guten Handwerksbetrieben suchen. Die Zimmerei im ländlichen Ahrensbök, das nördlich von Lübeck liegt, ist aus diesem Grund ausschließlich für Privatkunden tätig.

Besonders wichtig sind für Rick Pawlowski beim Umgang mit seiner Kundschaft zwei Dinge: eine gute Erreichbarkeit und das offene Gespräch. Um offene Kommunikation geht es auch innerhalb des Betriebs. Einmal im Quartal führt der Firmenchef mit jedem Angestellten ein Mitarbeitergespräch. Dabei geht es um Fragen wie „Was lief gut und was lief nicht so gut?“ oder: „Wie willst du dich in Zukunft in die Projekte, die Firma oder bei der Arbeit einbringen, um gemeinsam besser zu werden?“ Ihm sei es wichtig, die Dinge auch aus Sicht seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verstehen, erklärt der Firmeninhaber. Daher gibt es zusätzlich regelmäßige Teamgespräche mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei wird gemeinsam darüber gesprochen, was gut lief, wo Verbesserungen nötig sind, welche Aufträge anstehen und wie das Personal auf die Projekte verteilt werden kann. „Kommunikation und die Dinge offen anzusprechen, das ist für mich ein ganz wichtiger Schlüssel, ob es um den Umgang mit den Mitarbeitenden geht, um Gespräche mit der Kundschaft oder mit anderen Betrieben“, erläutert Rick Pawlowski. „Es ist aber auch wichtig, dass wir hier Spaß haben – miteinander und an der Arbeit.“

Die Zimmerei Pawlowski wurde beim Deutschen Dachpreis „Dachkrone“ im Mai 2024 in der Kategorie Team- und Traditionsverständnis mit dem 2. Platz ausgezeichnet
Foto: Johanna Ruhl

Die Zimmerei Pawlowski wurde beim Deutschen Dachpreis „Dachkrone“ im Mai 2024 in der Kategorie Team- und Traditionsverständnis mit dem 2. Platz ausgezeichnet
Foto: Johanna Ruhl
Für den „Fun-Faktor“ im Betrieb sorgen regelmäßige Aktivitäten, die bei der Zimmerei aus Ahrensbök viermal im Jahr anstehen. Die Truppe war beispielsweise schon zusammen Kartfahren, Snowboarden oder hat gemeinsam einen schönen Abend am Lagerfeuer mit Livemusik verbracht. Das ist schon ungewöhnlich in der Häufigkeit, aber ein Einsatz, der sich positiv bemerkbar macht: Dieses Jahr wurde die Zimmerei Pawlowski für ihr besonderes Betriebsklima und das engagierte Team mit dem 2. Platz beim Deutschen Dachpreis „Dachkrone“ in der Kategorie „Team- und Traditionsverständnis“ ausgezeichnet. Das Bewerbungsvideo für die „Dachkrone 2024“ beweist, dass in dem Betrieb Humor und Zusammenhalt großgeschrieben werden

 

Die Zimmerei Pawlowski beschäftigt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die meisten davon sind Zimmerer, Tischler und Dachdecker. Außerdem arbeiten im Betrieb eine Sekretärin, eine Unterstützung für die Geschäftsleitung, ein Mitarbeiter für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit und ein Projektleiter sowie zwei Hilfskräfte. Dazu kommen vier Auszubildende im Zimmererhandwerk, darunter eine Auszubildende im ersten Lehrjahr. „Ich finde es richtig gut, dass endlich mal eine Frau mit im Boot ist“, sagt Rick Pawlowski. „Ich hätte auch gerne schon zu einem früheren Zeitpunkt eine Zimmerin mit im Team gehabt, aber bislang hat sich nie eine beworben.“

Netzwerke knüpfen und ständig weiterentwickeln

Seine Zimmererlehre hat der Firmeninhaber 2006 in einem kleinen Holzbaubetrieb auf dem Land begonnen. 2013 hat er die Meisterschule besucht und sich 2014 selbstständig gemacht. Aber jemand, der so tickt wie Pawlowski, bleibt eben nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter. Aktives „Netzwerken“ und die Teilnahme an Weiterbildungen und Coachings hätten ihm beim Aufbau und der Leitung seines Betriebes sehr geholfen, erklärt der Zimmerermeister und nennt als Beispiele ein Steuer-Coaching und das „Mission-Mittelstand-Coaching“. Aber auch der Austausch innerhalb des Dachdecker- und Zimmerergewerkes ist für ihn wichtig. Daher ist der Betriebsinhaber Mitglied im neu gegründeten „Roofer‘s Club“, einem Zusammenschluss der Inhaberinnen, Inhaber und Geschäftsführer von Dachdecker- und Zimmereibetrieben aus ganz Deutschland.

Zimmerei Pawlowski Indach-Solarsystem GSE In-Roof Dachsanierung Die Zimmerei Pawlowski hat schon mehrfach Photovoltaikanlagen auf Steildächern installiert und dabei gute Erfahrungen mit dem „GSE In-Roof“-Solarmontagesystem gemacht
Foto: Zimmerei Pawlowski

Die Zimmerei Pawlowski hat schon mehrfach Photovoltaikanlagen auf Steildächern installiert und dabei gute Erfahrungen mit dem „GSE In-Roof“-Solarmontagesystem gemacht
Foto: Zimmerei Pawlowski

„Viele Kunden schätzen es, dass wir in der Regel immer Kontakte zu anderen Gewerken herstellen können“, sagt Pawlowski, „denn das schafft Vertrauen und gibt den Kunden Sicherheit. Gerade bei geförderten Sanierungsprojekten ist ein Tipp für eine gute Energie- oder Finanzberatung Gold wert.“ 95 Prozent der Arbeiten der Firma sind förderfähig und werden mit bis zu 20 Prozent unterstützt. Dazu gehört unter anderem, dass die Zimmerei sich mittlerweile auf die Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert und bereits mehrfach Indach-PV-Anlagen eingebaut hat. „Diese bauen wir nur in unsere selbst sanierten Dächer ein, da wir hier einen vernünftigen Dachaufbau gewährleisten können“, sagt Pawlowski. Die Installation von PV-Aufdachanlagen bietet die Zimmerei auf Kundenwunsch ebenfalls an.

Digitale Auftragsplanung und Abwicklung

Die Zimmerei aus dem Kreis Ostholstein wurde bereits im vergangenen Jahr bei der „Dachkrone“ ausgezeichnet und belegte in der Kategorie „Bester digitaler Betrieb“ den ersten Platz. „Bei uns läuft eigentlich alles digital“, erläutert der Geschäftsführer, „Angebote, Rechnungen, die Auftragsplanung und auch die Aufgabenverteilung an meine Angestellten werden rein digital abgewickelt. Ich schicke die Tagesaufgaben meinen Leuten auf das Handy mit Kundendaten, Fotos, notwendigen Aufmaßen und der Wegbeschreibung. Das funktioniert wunderbar. Das einzige Papier, das bei uns kursiert, sind die Lieferscheine.“

Die Zimmerei Pawlowski aus dem Kreis Ostholstein belegte 2023 bei der „Dachkrone“ in der Kategorie „Bester digitaler Betrieb“ den ersten Platz
Foto: dedicative.de

Die Zimmerei Pawlowski aus dem Kreis Ostholstein belegte 2023 bei der „Dachkrone“ in der Kategorie „Bester digitaler Betrieb“ den ersten Platz
Foto: dedicative.de
Social-Media-Kanäle werden von der Zimmerei Pawlowski ebenfalls bedient, insbesondere auf Facebook und Instagram ist die Zimmerei aktiv und über diese Kanäle häufig im Kontakt mit möglichen Kunden. Rick Pawlowski findet auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) spannend und weiß, diese für sich und seinen Betrieb sinnvoll zu nutzen, ob für die Bildbearbeitung, als Gedächtnisstütze oder als Formulierungshilfe.

Der Erfolg der Zimmerei Pawlowski gründet sich insgesamt nicht auf große Ingenieurholzbauprojekte oder die großangelegte Vorfertigung serieller Holzbauelemente, sondern beruht auf verlässlicher, kundenzugewandter Handwerksarbeit, einem lebendigen Team und einem kommunikativen, stets für Neuem offenen Inhaber.

Die Zimmerei Pawlowski beschäftigt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Holzbaubetrieb verfügt über einen großen Fuhrpark, zu dem auch Elektrofahrzeuge gehören
Foto: Zimmerei Pawlowski

Die Zimmerei Pawlowski beschäftigt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Holzbaubetrieb verfügt über einen großen Fuhrpark, zu dem auch Elektrofahrzeuge gehören
Foto: Zimmerei Pawlowski

Autorin

Dipl.-Ing. Nina Greve hat Architektur in Braunschweig und Kassel studiert, lebt und arbeitet als freie Autorin in Lübeck und schreibt unter anderem Artikel für die Zeitschriften dach+holzbau, bauhandwerk und DBZ.

Mehr Informationen über die Zimmerei Pawlowski unter: www.zimmerei-pawlowski.de

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