Gemeinsamer Austausch und Wissensvermittlung

Vom 15.-16. März 2024 trafen sich die Mitglieder des „Roofer’s Club“ zur Auftaktveranstaltung in Hamburg. Insgesamt 20 mittelgroße und größere Betriebe der Dach- und Holzbaubranche sind bereits Teil des Unternehmensverbunds
Foto: Erdal Top

Um dem steigenden Bedarf der Dach- und Holzbaubranche an Interessensvertretung und Wissensvermittlung Rechnung zu tragen, haben sich die Organisatoren der „Dachkrone“, der Bauverlag und der Online-Dachbaustoffhändler Dachdeckermarkt24, dazu entschieden, den neuen „Roofer’s Club“ ins Leben zu rufen. Ziel des neuen Unternehmerverbunds ist es, die Vernetzung unter Dach- und Holzbaubetrieben zu verstärken und den Mitgliedsbetrieben neue Impulse für die Digitalisierung, Personalsuche und Fachkräftegewinnung zu bieten. Insgesamt 20 mittelgroße und größere Unternehmen der Dach- und Holzbaubranche haben sich bereits für eine Mitgliedschaft im „Roofer’s Club“ entschieden (Stand: Juni 2024). Die meisten der Betriebe wurden bereits in den Vorjahren mit dem Deutschen Dachpreis „Dachkrone“ ausgezeichnet. Die Mitgliedschaft im „Roofer’s Club“ ist jedoch, anders als bei der „Dachkrone“, den Inhaberinnen und Inhabern sowie Geschäftsführer/-innen von Dachdecker-, Zimmerer- und Spenglerbetrieben vorbehalten.

Abwechslungsreiches Vortragsprogramm

Ausblicke auf das Wirtschaftsjahr 2024 in der Baubranche gab Dr. Klaus Wohlrabe, stellvertretender Leiter des ifo-Zentrums für Makroökonomie und Befragunge, in seinem Vortrag auf der Veranstaltung
Foto: Ingo Boelter

Vom 15. bis 16. März 2024 kamen die Mitglieder des „Roofer’s Club“ erstmals im Hotel Le Méridien in Hamburg zu einer Informations- und Netzwerkveranstaltung zusammen. Dabei gab es ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm an beiden Veranstaltungstagen. Michael Voss, Geschäftsführer des Bauverlags, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Events im Hotel Lé Meridien am Freitagabend, den 15. März. Anschließend gab Tanja May, stellvertretende Chefredakteurin der Bild-Zeitung, Einblicke in das aktuelle Mediengeschehen und die Arbeit der Bild-Zeitungsredaktion. Ausblicke auf das Wirtschaftsjahr 2024 in der Baubranche gab Dr. Klaus Wohlrabe, Leiter Studien des ifo-Instituts und stellvertretender Leiter des ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, am zweiten Veranstaltungstag. In seinem Vortrag machte er deutlich, das der deutschen Bauwirtschaft keine leichte Zeit bevorstehe, es aber auch zahlreiche Signale für Optimismus im Markt gebe.

Der Architekt Martin Murphy vom Hamburger Büro Störmer Murphy and Partners präsentierte eine Werkschau und stellte das Projekt „Roots“ vor, dass den Neubau eines rund 65 m hohen Gebäudes in Holzbauweise mit 19 Geschossen in der Hamburger Hafen-City umfasst. Aufgrund der Lage innerhalb eines Hochwassergebiets werden das Unter- und Erdgeschoss des Neubaus in Stahlbetonbauweise errichtet. Ab dem dritten Obergeschoss werden die Decken und Wände des Holzhochhauses komplett aus Massivholz gebaut. Der Baubeginn des „Roots“ war Ende 2020, die Fertigstellung des Neubauprojekts ist für das Jahr 2024 geplant.

Großes Thema: Fachkräftemangel

Max Jünger und Luisa Schmitt vom Start-up „Hammerjobs“ gaben Einblicke in die neusten Trends der Fachkräftegewinnung

Foto: Ingo Boelter

Mitarbeitergewinnung und Digitalisierung waren weitere Schwerpunkte des Vortragsprogramms am zweiten Veranstaltungstag. Max Jünger und Luisa Schmitt vom Start-up „Hammerjobs“ gaben in ihrem Vortrag einen Einblick in die neusten Trends der Fachkräftegewinnung. In ihrem Vortrag konstatierten sie, dass aktuell rund 255 000 Handwerker und Handwerkerinnen im Markt fehlen, diese Zahl aber bald auf bis zu 400 000 ansteigen könnte, wenn die „Boomer“-Generation nach und nach in den Ruhestand gehe. Als Lösung stellten sie neue Wege der Fachkräftegewinnung über soziale Medien und Job-Plattformen vor. Über diese Wege könne man viele wechselwillige Handwerker und Handwerkerinnen erreichen. Im Anschluss gab Thorsten Moortz von „handwerk live“ einen Überblick über neue, digitale Management-Tools und Software-Lösungen für die Branche.

Jan Voges, neu gewählter Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und Mitglied des „Roofer’s Club“, war auf dem Event in Hamburg zu Gast und gab einen Ausblick auf seine Prioritäten als neuer ZVDH-Vizepräsident in den nächsten Monaten, zu denen der Imagegewinn für die Branche und eine Fachkräftekampagne gehören sollen.

Das Networking unter den Mitgliedern des „Roofer’s Club“ spielte auf der Veranstaltung in Hamburg eine wichtige Rolle – an beiden Veranstaltungstagen gab es gesellige Abendveranstaltungen. Für Urs Nies, Managing Director des „Roofer’s Club“, war die Auftaktveranstaltung ein voller Erfolg: „Das war ein starker Auftakt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert: Tolle Referenten, super Abendveranstaltungen und ein einmaliges Teamgefühl, das war die richtige Mischung aus Community Building und Wissensvermittlung mit inhaltlicher Tiefe“.

„Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen!“

Hans-Jürgen Kahle, Geschäftsführer von Stolberg Bedachungen, hat die Veranstaltung in Hamburg besucht und sagt: „Über den „Roofer’s Club“ können wir uns mit anderen Betriebsinhabern über gemeinsame Themen austauschen und voneinander lernen, zum Beispiel wenn es um die Digitalisierung oder die Fachkräftegewinnung geht.“ Über die Auftaktveranstaltung in Hamburg sagt Hans-Jürgen Kahle: „Die Referentinnen und Referenten waren sehr gut gewählt, die Vorträge waren interessant. Die Location, das Hotel Le Méridien, hat uns sehr gut gefallen und wir freuen uns schon auf das nächste Event.“

Autor

Florian Hirt ist geschäftsführender Gesellschafter der Kommunikationsagentur Stern GmbH in Wiesbaden.