Individuelle Blitzschutzlösung für den Nürnberger Hauptbahnhof

Auf dem Kuppeldach des Hauptgebäudes des Nürnberger Hauptbahnhofs wurde Ende Juli 2025 im laufenden Bahnhofsbetrieb ein bestehender Fahnenmast durch eine Blitzschutz-Spezialanfertigung des Unternehmens Dehn aus Neumarkt ersetzt – ein spannender Moment für alle Beteiligten nach einer intensiven Projektplanungsphase.

Die Demontage des alten und Installation des neuen Fahnenmasts auf dem Kuppeldach des Nürnberger Hauptbahnhofs erfolgten Ende Juli 2025 im laufenden Bahnhofsbetrieb
Foto: Dehn

Die Demontage des alten und Installation des neuen Fahnenmasts auf dem Kuppeldach des Nürnberger Hauptbahnhofs erfolgten Ende Juli 2025 im laufenden Bahnhofsbetrieb
Foto: Dehn
Der Hauptbahnhof in Nürnberg ist einer der wichtigsten Knotenpunkte im deutschen Schienenverkehr. Direkte und indirekte Blitzeinschläge im nahen Umfeld des Gebäudes können deshalb schwerwiegende Konsequenzen haben, sowohl für Menschen und die bauliche Integrität des Gebäudes als auch für die empfindliche Elektronik, die bis hin zu den digitalen Stellwerken reicht und die gesamte Infrastruktur des Bahnhofs steuert. Ein zuverlässiges Blitzschutzsystem ist für das Bahnhofsgebäude daher unerlässlich.

Aufgrund der besonderen baulichen und gebäudetechnischen Gegebenheiten war die Umsetzung eines konventionellen Blitzschutzsystems am Nürnberger Hauptbahnhof nicht möglich. Zum einen brauchte es eine Lösung, die den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht wird. Aufgrund statischer Vorgaben musste die vorhandene historische Halterung des Fahnenmasts auf dem Kuppeldach des Hauptgebäudes weiterhin genutzt und bei der Planung berücksichtigt werden. Außerdem kam ein Konzept mit Ableitungen im Gebäudeinneren nicht infrage, da die darunter verlaufende U-Bahn-Infrastruktur keine nachträgliche Erdung zulässt.

Neuer Fahnenmast mit integriertem Blitzschutz

Vor dem Hintergrund dieser komplexen Ausgangslage brachte die Dehn SE ihre Expertise im Blitzschutz gezielt ein und entwickelte eine innovative, individuelle Lösung: Ein GfK/Aluminium-Fahnenmast mit integriertem, hochspannungsfest isoliertem Blitzschutz. Darüber hinaus nutzte das Unternehmen während der Planungsphase das dynamische Blitzkugelverfahren nach EDGM (Enhanced Dynamic Ground Mapping). Es simuliert die Bewegung einer Blitzkugel mit variabler Größe, abhängig von der Einschlagswahrscheinlichkeit und Gebäudestruktur. Dadurch konnten realistische potenzielle Einschlagpunkte identifiziert und die Positionierung der Fangeinrichtungen optimiert werden. Mit dieser präzisen Analyse ließ sich die Anzahl der benötigten Fangeinrichtungen reduzieren, ohne die geforderte Einfangwahrscheinlichkeit gemäß Blitzschutzklasse II zu unterschreiten.

Mehr über die Blitzschutzlösungen der Dehn SE erfahren Sie hier.

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