Zimmerermeister verlegt zum ersten Mal Aluminiumdachschindeln von Prefa

280 m² Dachfläche mit Gauben, Loggien und vielen Anschlussdetails: Die Sanierung eines Bungalow-Dachs in Hailfingen stellte Zimmerermeister Oliver Schlamp vor einige Herausforderungen. Vor allem, weil er dabei das erste Mal Aluminiumdachschindeln verlegte – mit Erfolg.

Regen, hohe Temperaturschwankungen und nicht zuletzt Hagel hatten das Bitumenschindel-Dach eines Bungalows in Hailfingen in Baden-Württemberg im Laufe der Jahre in Mitleidenschaft gezogen. Eine Sanierung war deshalb nötig, dabei sollten die alten Bitumenschindeln einer moderneren Deckung weichen. Die ­Ei­gentümerin entschied sich für anthrazitfarbene Pre­fa-Dachschindeln mit einer so genannten „P.10 Stucco“-Oberfläche. Verlegt wurden die Dachschindeln aus Aluminium von den Handwerkern von Holzbau Schlamp. Innerhalb von acht Wochen entfernten sie die alte Dachdeckung und deckten das Dach neu ein. Die Dachform machte es den Handwerkern dabei nicht leicht: Neben einem turmartigen Anbau mussten Loggien, Grate und Kehlen mit den Aluminiumdachschindeln eingedeckt werden. Die Zimmerleute erstellten außerdem zwei neue Gauben. Doch zunächst mussten die alten Bitumendachschindeln und der darunterliegende Dachaufbau weichen.

Altes Unterdach aus Polyurethan

Das Unterdach unter den Bitumenschindeln bestand aus einer Aufdachdämmung aus Polyurethan mit integrierter Holztraglattung. Die Schalung entfernten die Dachhandwerker und verlegten stattdessen eine 80 mm dicke Holzfaserdämmung. Über der Dämmschicht montierten sie eine 40 x 60 mm Konterlattung, auf der sie eine Rauschalung (24 mm dick) für die Aluschindeln montierten. „Die Aluminiumdachschindeln waren auf jeden Fall aufwendiger zu verlegen als ein Ziegeldach“, sagt Zimmerermeister Oliver Schlamp, „aber es war die ideale Deckung für dieses Dach. Denn der alte Dachstuhl hätte die Last einer Ziegeldeckung gar nicht ausgehalten.“

„Bei diesem Dach kam alles zusammen“

Die Dachschindeln kamen vorgefalzt auf der Baustelle an, die Handwerker nagelten sie mit jeweils einem Haften auf der Vollholz-Rauschalung fest. Die Höhe der Überdeckung ergab sich aus den Maßen der Schindeln und der Position der Falze. „Wir haben an der längsten geraden Fläche angefangen und uns dann weiter zu den schwierigen Details vorgearbeitet“, erklärt Oliver Schlamp. Vorher einen Montageplan zu erstellen, war für den Zimmerermeister nicht möglich, da das Dach zu viele unterschiedliche Abschnitte hat. „Für einen Betrieb wie uns, der das erste Mal mit Aluminiumdachschindeln gearbeitet hat, war das wirklich eine Herausforderung: Gauben, Kehlen, Grate, Dachdurchführungen: Bei diesem Dach kam alles zusammen“, sagt der Zimmerermeister. Kai-Uwe Hoffmann aus Rottenburg, von Beruf Flaschner (süddeutsche Bezeichnung für Klempner) unterstützte Oliver Schlamp bei der Arbeit. Er kantete in seiner Werkstatt Kehlbleche, Seitenbleche und Gratbleche. „An den Dachkehlen haben wir einen Abstand gelassen, damit der Flaschner seine Kehlbleche verlegen konnte. Die Dachschindeln haben wir dann per Falz mit den Kehlblechen verbunden“, sagt Oliver Schlamp. Für die Grate und Firste benutzten die Handwerker vorgefertigte Gratfirstreiter von Prefa, jeder Reiter etwa 2 m lang. Die verlegten und verschraubten die Dachhandwerker mit Spengler-Schrauben. An Kehlen, Graten und Dachfirst kamen die Passschindeln von Prefa zum Einsatz. „Die Pass-Schindeln waren 80 cm breit“, sagt Zimmerermeister Oliver Schlamp, „aus diesen Schindeln konnten wir beliebig lange Passstücke ausschneiden.“ Für den Zuschnitt der Aluminiumdachschindeln musste Schlamp Blechscheren und Falzzangen anschaffen. „Insgesamt waren die Anschaffungskosten für neues Werkzeug mit 600 bis 700 Euro aber überschaubar“, sagt er.

Lehrverleger hilft auf der Baustelle

Weil die Handwerker von Holzbau Schlamp das erste Mal mit Aluminiumdachschindeln arbeiteten, wurde ihnen vom Hersteller Prefa ein Lehrverleger zur Seite gestellt: Henry Göppert, er ist mit seinem Team das ganze Jahr deutschlandweit unterwegs. In Hailfingen war er insgesamt vier Mal vor Ort. „Wir gehen überall dort hin, wo wir gebraucht werden“, sagt Göppert, „je nach Komplexität des Projekts stehen wir den Handwerkern einen oder mehrere Tage auf der Baustelle zur Seite.“ Laut Göppert habe man den Dreh für die professionelle Deckung im Nu raus, es gebe jedoch ein paar Regeln zu beachten: Die vorgeschriebenen Schnürmaße sollten unbedingt eingehalten werden. Außerdem ist es wichtig, die Anschlussdetails an den Graten richtig auszuführen. Auf die Aluminiumdachschindeln und auf die „P.10“-Oberfläche gibt Prefa 40 Jahre Garantie. Die Voraussetzung dafür ist aber eine fachgerechte Verlegung durch geschulte Betriebe. Die Schulung erfolgt entweder durch die Lehrverleger auf der Baustelle, oder durch ein Training an einer der beiden Prefa Academys in Wasungen oder Rheinbach.

Nächstes Projekt: „Trespa“-Fassade

Für Zimmerermeister Oliver Schlamp war das erste Projekt mit Prefa-Aluminiumdachschindeln eine gute Erfahrung. Im Rückblick sagt er: „Sowohl das Material als auch die Verarbeitung sind leicht und sicher. Allerdings dauert die Eindeckung mit Aluminiumdachschindeln immer länger als eine Ziegeldeckung.Dadurch ist sie auch teurer.“ Die nächste Herausforderung für den Holzbaubetrieb von Oliver Schlamp wartet schon. „Demnächst erstellen wir in Calw eine Fassade für ein Wohnhaus mit „Trespa Meteon Lumen“-Platten in senkrechter Verlegung“, erzählt er,  „es ist erst die zweite Fassade in Deutschland, an der diese Platten senkrecht verlegt werden.“ Die Platten haben Nut- und Federverbindungen. Die Handwerker werden sie auf einer Aluminiumunterkonstruktion als vorgehängte, hinterlüftete Fassade befestigen. „Die Unterkonstruktion haben wir schon auf den Holzrahmenwänden montiert, demnächst verlegen wir dann die „Trespa“-Platten“, sagt Oliver Schlamp. Er ist bereit, sich wieder mal auf einen neuen Werkstoff einzulassen.

Autor

Jochen Köhler ist Fachberater im Außendienst der Firma Prefa in Baden-Württemberg.

Stephan Thomas ist Redakteur in der Redaktion der Zeitschriften dach+holzbau und bauhandwerk in Gütersloh.

Bautafel (Auswahl)

 

Bauzeit Juli bis September 2016

Dacharbeiten Oliver Schlamp Holzbau,

72108 Rottenburg, www.holzbau-schlamp.de

Flaschner/Klempner Kai-Uwe Hoffmann,

Heizungsbau, 72108 Rottenburg

Herstellerindex (Auswahl)

Bedachung Metallschindel mit „P.10 Stucco-Oberfläche“, Prefa GmbH, Wasungen, www.prefa.de

Beständig gegen Hagel

 

Nicht nur die Optik, auch die gute Beständigkeit des Materials war für die Hausherrin ein wichtiges Argument für Aluminiumdachschindeln. Denn in einigen Regionen Deutschlands gab es in den letzten Jahren immer wieder extreme Hagelschäden. Aluminium jedoch hält dem Hagel stand. Ein weiterer Pluspunkt ist der Schallschutz: Die Prefa-Aluminiumdachschindeln haben einen eingearbeiteten Schallschutzstreifen. Die Dämmstreifen auf der Rückseite nehmen dem Schall seinen Schwung.

 

Sicherheit bei Blitzeinschlag

 

Prefa bietet auch das richtige Zubehör für Blitzschutz. Im Tecklenburger Land in Westfalen kam es zu einem nachgewiesenen Blitzeinschlag in ein mit Prefa-Aluminium bedecktes Dach (wir berichteten in der dach+holzbau 10/11-2016). Eine Prüfung durch einen ortsansässigen Klempnerfachbetrieb bestätigte den einwandfreien Zustand. Während die Nachbargebäude zum Teil schwerwiegende Überspannungsschäden meldeten, kam es im getroffenen Gebäude zu keinem nennenswerten Schaden an den elektrischen Geräten.

„Für einen Betrieb wie uns, der das erste Mal mit Aluminiumdachschindeln gearbeitet hat, war das wirklich eine Herausforderung.“

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