Neues Ceratizit-Werk in Holz-Hybrid-Bauweise mit Holzfassade
Der Hersteller Ceratizit ist auf die Produktion von scharfen und verschleißbeständigen Messern, Sägezähnen und Bohrern spezialisiert, die sich als Teil von Werkzeugen und Maschinen in jedem holzverarbeitenden Betrieb finden. Vielleicht war diese Verbundenheit mit dem Werkstoff Holz ein Grund, das neue Ceratizit-Werk im Tiroler Bezirk Außerfern in Holzbauweise zu errichten. In erster Linie war diese Entscheidung jedoch den hohen Ansprüchen an Ökologie, Nachhaltigkeit und Landschaftsschutz geschuldet, die an das Projekt gestellt und die vom Planungsbüro ATP architekten ingenieure erfüllt wurden.
Das Sockelgeschoss des Neubaus wurde massiv erreichtet, der darauf ruhende Holz-Hybrid-Bau mit einer Fassade aus heimischem Fichtenholz verkleidet. Die von Holzbau Saurer erstellte Fassade wurde mit der wasserbasierten Lasur „Pullex Silverwood“ von Adler in einem silbrig-braunen Farbton beschichtet. Dadurch fügt sich die Werkshalle trotz ihrer Größe zurückhaltend in die Landschaft ein. Zugleich sorgt die Beschichtung für Dauerhaftigkeit, denn die Lasur nimmt die natürliche Verfärbung des Holzes vorweg und erzeugt dadurch eine gleichbleibende Optik.
Effiziente Raumnutzung
Der 220 m lange, dreigeschossige Bau bietet Platz für insgesamt 7 Produktionshallen. Die Flachdachflächen wurden begrünt und mit Photovoltaikmodulen ausgestattet
Foto: ATP / Bause
Der 220 m lange, dreigeschossige Bau bietet Platz für insgesamt 7 Produktionshallen. Das Dach ruht auf schlanken Betonsäulen, sodass Flexibilität für die Produktionsanlagen und -prozesse gewährleistet ist. In die Trägerkonstruktion des Daches wurden als zusätzliches Zwischengeschoss Module in Holzbauweise eingehängt, die über der Produktionshalle zu schweben scheinen und den Mitarbeitenden in den dort untergebrachten Büros einen guten Überblick bieten.
Durch den Neubau konnte die Firma Ceratizit ihre Produktionskapazitäten erweitern und neue, moderne Arbeitsplätze schaffen. Auch die Umgebung profitiert von dem Neubau: Die hinter dem Werk liegende Siedlung wird wie durch eine Lärmschutzwand von der Bundesstraße abgeschirmt, die Umweltbelastung ist durch ein nachhaltiges Energie- und Klimatisierungskonzept minimal und wo früher eine Deponie war, breiten sich nun rund um das Werk Grünflächen aus – einschließlich eines Biotops, das aus dem rückgeführten Wasser der Wärmepumpen des Neubaus gespeist wird.