Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Maske aufziehen, Hände desinfizieren, Abstand halten – wir alle kennen die Hygieneauflagen zum Schutz vor dem SARS-CoV-2-Virus. Diese sollen eine weitere Ausbreitung der Viruskrankheit verhindern, führen aber auch dazu, dass man sich im Alltag und beim Einkaufen weniger wohl fühlt als sonst. Wer trägt schon gerne länger als nötig einen Mund-Nasen-Schutz?

Welche Folgen die Corona-Krise und die damit verbundenen Hygieneauflagen auf den Baustoffhandel haben, haben wir für diese Ausgabe recherchiert. Dafür waren wir zu Besuch bei der Heitkamm Dachbaustoffe GmbH in Gütersloh. Dort werden im Moment keine Beratungsgespräche geführt, Büros dürfen nicht betreten werden. Nur die Mitarbeiter im Lager haben noch direkten Kontakt zu den Kunden, und das auch nur mit Mund-Nasen-Schutz. Online oder telefonisch vorbestellen, vor Ort die Ware abholen: So läuft der Einkauf in dem Bedachungsfachhandel derzeit ausschließlich. Bestellte Ware wird kommissioniert, das heißt mit Bestellzettel zur Abholung bereitgelegt und muss auf festgelegten Fahrrouten abgeholt werden. Der Einkauf wird auf das Nötigste beschränkt. Nicht einmal der Verkaufsraum und die Ausstellung des Händlers dürfen betreten werden. Eine Tasse Kaffee mit dem Verkäufer trinken und sich austauschen, Werkzeuge ausprobieren oder eine Praxisschulung besuchen, das alles ist so derzeit nicht oder nur eingeschränkt möglich. 

Wenn der Einkauf im Fachhandel mit so vielen Einschränkungen verbunden ist, warum dann nicht die Gelegenheit nutzen und andere Bestellmöglichkeiten ausprobieren? Viele Online-Fachhändler bieten inzwischen ähnliche Produkte wie der Fachhandel vor Ort, die Preise lassen sich online leicht prüfen und geliefert wird die Ware direkt in den Betrieb. Viele Online-Fachhändler verzeichnen derzeit hohe Umsätze,dazu gehören Dachdeckermarkt24, die Würth-Gruppe und die BayWa AG. Wie sich die aktuelle Corona-Pandemie auf das Geschäft von Fachhändlern vor Ort und Online-Händler auswirkt, zeigen wir in unserer Titelstory.

Die Verfügbarkeit von Bauprodukten ist zwar wichtig, damit Bauvorhaben umgesetzt werden können. Man muss aber dazu sagen: Fehlendes Material scheint zur Zeit eines der geringsten Probleme für Handwerksbetriebe zu sein. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands des deutschen Dachdeckerhandwerks unter 1300 Innungsbetrieben. Der Umfrage zufolge hat die Corona-Krise für die meisten Betriebe derzeit keine oder nur geringe Folgen. Nur vereinzelt gab es Auftrags- und Umsatzrückgänge, vor allem bei Aufträgen von privaten Bauherren. 67 Prozent der befragten Betriebe gaben an, noch die nächsten vier Monate mit Aufträgen versorgt zu sein. Ab dem Herbst werde sich die Lage aber womöglich ändern. „Auch private Auftraggeber leiden finanziell unter der Krise, und wenn es dann nicht unbedingt notwendig ist, wird das Dach eben nicht neu gedeckt. Zudem rechnen wir im Gewerbebau zunehmend mit deutlicher Zurückhaltung bei Investitionen“, erklärt Dachdeckermeister und ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk.

Mich würde interessieren, wie die aktuelle Situation in Ihrem Betrieb ist? Welche Auswirkungen zeigt die Corona-Krise auf Ihre Arbeit? Sind die Auftragsbücher noch bis Ende des Jahres gut gefüllt oder werden schon erste Aufträge storniert? Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Eindrücke schildern, gerne per E-Mail an

Kommen Sie gut durch die Krise und bleiben Sie gesund!

Online-Fachhändler und der Fachhandel vor Ort berichten über steigende Umsätze trotz Corona-Krise.

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Ausgabe 03/2020

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Stephan Thomas, verantwortlicher Redakteur dach+holzbau

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