„Intensiver Austausch ohne Konkurrenzdenken“
Interview mit Malte Grotelüschen, Geschäftsführer der Zimmerei Grotelüschen & HalloDie Zimmerei Grotelüschen & Hallo aus Dötlingen im Kreis Oldenburg ist auf den Holzrahmenbau, den Neubau und die Modernisierung landwirtschaftlicher Gebäude sowie energetische Dachsanierungen spezialisiert. Geschäftsführer Malte Grotelüschen ist seit 2024 Mitglied des Unternehmernetzwerks „Roofer’s Club“. Wir haben mit ihm über die Vorteile der Mitgliedschaft, den Austausch mit anderen Betrieben und die aktuelle Auftragslage seiner Zimmerei gesprochen.
dach+holzbau: Bitte stelle uns deinen Betrieb kurz vor!
Malte Grotelüschen ist Geschäftsführer der Zimmerei Grotelüschen & Hallo aus Dötlingen im Kreis Oldenburg und seit 2024 Mitglied des „Roofer's Club“
Foto: Zimmerei Grotelüschen & Hallo
Malte Grotelüschen: Sehr gerne! Die Zimmerei Grotelüschen & Hallo wurde 1984 von meinem Vater gemeinsam mit seinem Partner Hans Hallo in Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) gegründet. 1990 sind wir an unseren jetzigen Standort in Neerstedt gezogen. Hier verfügen wir über insgesamt sieben Werkshallen, diese nutzen wir überwiegend für die Vorfertigung im Holzrahmenbau. Ich bin 2010 als Bauingenieur und Zimmerer in den Betrieb eingestiegen und seit 2018 bin ich alleiniger Geschäftsführer der Zimmerei Grotelüschen & Hallo. Mein Vater befindet sich inzwischen im Ruhestand, sein ehemaliger Partner Hans Hallo hat 2006 krankheitsbedingt den Betrieb verlassen. Den bestehenden Firmennamen haben wir aufgrund seiner Bekanntheit im Kreis Oldenburg beibehalten.
Wir haben insgesamt 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 30 Zimmerergesellen, die in der Vorfertigung und auf der Baustelle tätig sind. Zudem bilden wir zur Zeit sechs Azubis aus. Außerdem beschäftigen wir sechs Mitarbeitende im Büro, darunter sind drei Projektleiter, zwei Angestellte in der Buchhaltung und ich als Geschäftsführer. Dazu kommen noch ein Platzwart und ein Schlosser.
Wie groß ist euer Fuhrpark?
Malte Grotelüschen: Wir verfügen über 16 Sprinter, 16 Tandem-Anhänger, einen großen Ladekran, zwei Teleskopkräne, ein Wechsellader-Fahrzeug und diverse Hubarbeitsbühnen. Wir sind in einem Umkreis von etwa 30 km rund um unseren Firmensitz im Kreis Oldenburg bis hin nach Bremen und Delmenhorst tätig.
Wie ist momentan eure Auftragslage?
Malte Grotelüschen: Unsere Auftragslage ist sehr gut, denn vor allem im landwirtschaftlichen Bereich wird derzeit viel investiert, entweder in den Neubau von Ställen oder die Modernisierung bestehender Hofanlagen. Davon profitieren wir als Holzbaubetrieb sehr stark. Der Einfamilienhausbau ist hingegen stark eingebrochen.
Ein Wohnhaus in Holzrahmenbauweise mit Holzfaserdämmung, vorgefertigt und aufgerichtet von der Zimmerei Grotelüschen & Hallo
Foto: Zimmerei Grotelüschen & Hallo
Welche Trends und Herausforderungen siehst du aktuell im Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk?
Malte Grotelüschen: Der Holzbau nimmt, gerade im Norden, momentan richtig Fahrt auf, was durch aktuelle Fördermöglichkeiten noch begünstigt wird. Daher sehe ich uns als Zimmerei in einer sehr guten Marktposition. Wir sind sehr breit aufgestellt und können nicht nur den Neubau, sondern auch Dachsanierungen und Wohnraumerweiterungen in Holzrahmenbauweise abdecken, dadurch werden uns die Aufträge nicht so schnell ausgehen.
Warum hast du dich für die Mitgliedschaft im „Roofer's Club“ entschieden?
Malte Grotelüschen: Der Club vereint die Inhaberinnen und Inhaber von Dachdecker-, Zimmerer- und Spenglerbetrieben aus ganz Deutschland, die alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Positiv finde ich, dass man sich untereinander ohne Konkurrenzgedanken austauschen kann, weil die anderen Mitglieder nicht zwangsläufig aus der eigenen Region kommen.
Welche Themen sind dir im Austausch mit anderen Betrieben besonders wichtig?
Malte Grotelüschen: Der Austausch über steuerliche, finanzielle und betriebswirtschaftliche Themen ist mir besonders wichtig. Beim letzten Netzwerktreffen des „Roofer's Club“ im März 2025 in Berlin gab es beispielsweise zwei sehr interessante Vorträge zu steuerlichen Themen. Über den „Roofer's Club“ sind außerdem schon enge Kontakte zu anderen Betriebsinhabern entstanden. Ich finde es zudem gut, dass wir bei den Netzwerktreffen häufig Einblicke in andere Dachdecker- und Zimmereibetriebe erhalten – das nächste Mal im September bei der Hanebutt-Gruppe in Neustadt am Rübenberge, darauf bin ich schon sehr gespannt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen über das Unternehmernetzwerk „Roofer's Club“ finden Sie unter: www.dachkrone-roofers-club.de.