Gedämmt und versiegelt

Bei einem Großprojekt in Kempten war eine schnell zu verlegende Dämmung für mehr als 2000 m² Dachböden gefragt. Holzbau Geisenhof und die Wohnbau GmbH aus München entschieden sich für Hartschaumdämmelemente mit versiegelter Oberfläche. Dank schneller Verlegung konnten sie den Zeitplan einhalten.

Über 2200 m² Dachböden wurden in einer Wohnbausiedlung neben dem Klinikum Kempten im Allgäu energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Wohnbau GmbH setzte für die Dämmung der obersten Geschossdecke „Thermoböden“ der Joma Dämmstoffwerk GmbH aus Holzgünz (Allgäu) ein. Die Zimmerer von Holzbau Geisenhof aus Oberstaufen im Allgäu verlegten die Elemente. Für eine optimale Dämmung führten die Holzbauer die gesamte Dachbodenfläche mit zusätzlichen Kniestockelementen aus.

„Das war ein echtes Mammut-Projekt für uns. Noch nie haben wir so viel Dämmmaterial am Stück verlegt. Die über 2200 m² verlegen wir normalerweise innerhalb von drei Jahren und in unterschiedlichen Objekten. Da war das Projekt schon eine echte Hausnummer“, sagt Armin Geisenhof, Zimmerermeister und Inhaber des Holzbaubetriebs. Mit den „Thermoboden“-Elementen kamen die Zimmerer auf der Baustelle zügig voran und konnten den vorgegebenen Zeitplan ohne Probleme einhalten.

Unebene Wände erschweren die Arbeit

Die Aufgabe war, in einer Wohnsiedlung mit insgesamt zehn Häusern aus den 1950er- und 1960er-Jahren die obersten Geschossdecken zu dämmen. Dafür setzten die Holzbauer „Thermoböden“ in WLS 034 mit einer Gesamtdicke von 128 mm und mit versiegelter, wischfester HDF-Oberfläche ein. Der Dämmstoff in den Elementen ist ein Hartschaum aus grauem „Airpor“, der zu 100 Prozent recycelbar ist.

Für einen sauberen Abschluss und eine hohe Dämmleistung montierten die Zimmerer im Randbereich der Dachbodenoberfläche Kniestockelemente, die nachträglich auf die Dämmelemente aufgesetzt wurden. Die zum Teil sehr unebenen Wände machten den Handwerkern von Holzbau Geisenhof dabei die Arbeit besonders knifflig. Zum Schutz der Dämmelemente und um einen einwandfreien Dampfdruckausgleich zu gewährleisten, wurden die Kniestockelemente mit Lochblechen abgedeckt.

„Platten verlegen und fertig.“

Damit die energetische Sanierung der über 2200 m² Dachböden besonders flott und zeitnah über die Bühne ging, mussten die Arbeiten auf der Baustelle rasch erfolgen. „Mit dem „Thermoböden“ von Joma sparen wir  gut 20 Prozent der Zeit ein, die wir sonst zum Verlegen anderer Systeme benötigen“, sagt Zimmerermeister Geisenhof, „man muss nicht lange am Dämmmaterial herumbasteln, sondern hat ein fertiges Produkt und muss dann nur noch die Platten verlegen und ist fertig.“ Verbunden werden die Dämmelemente über ein Nut- und Federsystem, das dem Handwerker eine vergrößerte Leimfläche bietet und damit für Kraftschlüssigkeit im Verbindungsbereich sorgt. Nut und Feder sind im Dämmstoff doppelt ausgeführt, ab einer Dicke von 250 mm sogar dreifach. Das sorgt für eine wärmebrückenfreie Verlegung.

Leichtes Gewicht von Vorteil

Mit einem Gewicht von 6 kg sind die HDF-versiegelten „Thermoböden“ sehr leicht. So konnten bei dem Sanierungsprojekt in Kempten die Dämmelemente von Hand bis zur obersten Geschossdecke getragen werden. Das leichte Gewicht der Platten ist einer der Gründe, warum Zimmerermeister Armin Geisenhof gerne mit den „Thermoböden“ arbeitet. Der Auftraggeber, die Wohnbau GmbH aus München, ­hatte außerdem in der Ausschreibung explizit die Elemente von Joma gefordert. Seit fünf Jahren arbeitet die Wohnbau GmbH mit Joma zusammen und hat in der Vergangenheit bereits mehrere Objekte mit den „Thermoböden“ gedämmt. Die Wohnbau GmbH bewirtschaftet deutschlandweit rund 18 000 Miet- und über 4000 Eigentumswohnungen und hat in den vergangenen acht Jahren rund 8500 Bestandswohnungen erworben.

Schnee zeigt den Unterschied

Gerade bei Bestandsimmobilien ist die Dämmung der obersten Geschossdecke die ideale Lösung für eine energetische Modernisierung. „Bei einer ungedämmten Dachbodendecke liegt der Wärmeverlust bei bis zu 40 Prozent“, sagt Stefan Miller, Vertriebsleiter technischer Produkte bei Joma. Dieser drastische Unterschied zwischen einer gedämmten und einer nicht gedämmten obersten Geschossdecke ließ sich beim Projekt in Kempten im Winter besonders gut beobachten: „Auf den Dächern der Häuser, bei denen wir die oberste Geschossdecke bereits gedämmt hatten, blieb der Schnee viel länger liegen. Auf den Dächern der noch nicht sanierten Häuser war er schnell weggeschmolzen“, so Miller.

Kanalsystem leitet Feuchtigkeit ab

Der mit HDF versiegelte „Thermoboden“ von Joma ist in den Wärmeleitfähigkeitsstufen 034 und 032 sowie in Dicken von 28 bis 308 mm erhältlich. Bei den „Thermoböden“ leitet ein Kanalsystem dank der diffundierenden Wirkung Feuchtigkeit aus der Bausubstanz ab. „Die Kanäle in den Joma-Dachbodendämmplatten sind prinzipiell in der Lage, Feuchtigkeit auf dem Wege der Diffusion abzuführen, sofern sie widerstandsfrei an das Luftvolumen des Dachbodens angeschlossen sind. Ein relevanter Wärmeverlust über die Kanäle ist nicht gegeben“, heißt es in einem Gutachten von der Ingenieurgesellschaft Willems und Schild GmbH.

Keine Dampfsperre nötig

Dank der Diffusions-Wirkung der „Thermoböden“ kann der Handwerker beim Verlegen auf eine Dampfsperre verzichten. Darüber hinaus lassen sich durch die unteren Kanäle kleinere Bodenunebenheiten ausgleichen. Mit dem Material „Airpor“ als Dämmstoff werden Dämmwerte von 0,031 W/mK erreicht, so dass die geforderten Werte der EnEV 2014 mit einer Gesamtdicke von 128 mm (inklusive 8 mm HDF-Trägerplatte) erfüllt werden. Dank der unterschiedlichen Ausführungen als HDF- oder Spanplatte (wahlweise versiegelt) sowie der ebenfalls erhältlichen „Aqua-Top“-Oberfläche lässt sich für jedes Projekt das passende „Thermoboden“-System ermitteln. Der Produkt-Konfigurator hilft online bei der Auswahl unter www.joma.de.

Autorin

Sabrina Deininger ist Redakteurin der Fachpresseagentur Jensen Media in Memmingen.

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