Editorial zur dach+holzbau 7.2025

Wer verschiedene Berufe kennenlernt und sich aktiv weiterbildet, investiert in seine Zukunft!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Stephan Thomas ist Chefredakteur des Magazins dach+holzbau
Foto: Johanna Ruhl

Stephan Thomas ist Chefredakteur des Magazins dach+holzbau
Foto: Johanna Ruhl
die wenigsten beruflichen Karrieren verlaufen vollkommen geradlinig. Viele Menschen absolvieren im Laufe ihres Lebens mehr als eine Ausbildung oder ein Studium, führen verschiedene Nebenjobs aus oder schnuppern über Praktika in unterschiedliche Berufe hinein, bevor sie sich für einen bestimmten Weg entscheiden. Dazu kommt, dass immer weniger junge Menschen nach dem Abschluss ihrer Ausbildung oder ihres Studiums langfristig oder sogar bis zur Rente bei einem Arbeitgeber bleiben. Im Handwerk ergibt sich ein ähnliches Bild: Viele Handwerksgesellinnen und -gesellen sammeln nach dem Abschluss ihrer Lehre Praxiserfahrungen in anderen Betrieben, manche gehen auf die Wanderschaft oder bilden sich beruflich weiter, zum Beispiel an der Meisterschule. 

Vom Dachdeckermeister zum Wirtschaftsingenieur

Auf jeden Fall erweitert es den Horizont, wenn man in seinem Leben ­verschiedene Berufe kennenlernt und sich aktiv weiterbildet. Das zeigt auch das Beispiel von René Langer: Nach seiner Ausbildung zum Dachdecker absolvierte er eine Weiterbildung zum Dachdeckermeister, merkte jedoch, dass er beruflich höher hinaus wollte. Daher entschied er sich für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens.

Nach dem Studium arbeitete René Langer im Management zweier Großkonzerne. Zwischen Videokonferenzen und Büroalltag fehlte ihm jedoch der persönliche Austausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen und die Möglichkeit, seine Arbeit selbstständig zu gestalten. Daher entschied er sich für einen Kurswechsel und übernahm einen bestehenden Dachdeckerbetrieb als neuer Geschäftsführer. Über ein Inserat in einer Online-Suchbörse zur Unternehmensnachfolge stieß er auf die Walter Schmidt Bedachungen GmbH. Wie René Langer den traditionsreichen Dachdeckerbetrieb mit Sitz in Hildesheim schrittweise modernisiert hat, lesen Sie hier.

Das Beispiel von René Langer zeigt, dass man sich beruflich nicht mit dem Status quo zufriedengeben muss, wenn man merkt, dass mehr in einem steckt. Wo andere jahrelang in einem Job verharren und womöglich nicht glücklich sind, haben Menschen wie er keine Angst vor beruflichen Veränderungen und gehen diese mit Mut und Entschlossenheit an.

Zimmerer aus Baden-Württemberg gewinnt Gold bei „Euroskills 2025“

Die Teilnahme an Berufswettbewerben ist eine weitere Möglichkeit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln und Erfahrungen zu sammeln. Ein Beispiel dafür sind die „Euroskills“: Bei den europäischen Berufsmeisterschaften im September 2025 in Dänemark trat Linus Großhardt aus Baden-Württemberg im Wettbewerb der Zimmerer an und gewann eine Goldmedaille. Mehr über seine erfolgreiche Teilnahme an den „Euroskills“ lesen Sie hier.

Dass Linus Großhardt mit 21 Jahren schon so einen großen Erfolg in einem europäischen Berufswettbewerb erzielt hat, ist bewundernswert – beruflich stehen dem jungen Zimmerer noch viele Wege offen. Wir dürfen gespannt sein, was wir in den nächsten Jahren von ihm hören werden. In einer aktuellen Folge des Podcasts „Richtfest” des Bildungszentrums Holzbau Biberach gibt der junge Zimmerergeselle einen Ausblick auf seine künftigen beruflichen Pläne und berichtet über die intensiven Trainings für die „Euroskills 2025“. Hier gelangen Sie direkt zur Podcast-Folge.

Wir hoffen, dass auch Sie mit viel Mut und Entschlossenheit Ihren Berufsalltag meistern können und wünschen Ihnen dabei gutes Gelingen!

Stephan Thomas
Chefredakteur der dach+holzbau

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