Bronze für Deutschland!
Erfolg bei den WorldSkills für Zimmerer Andreas Fichter

Zum 42. Mal wurden die WorldSkills, die Weltmeisterschaften der Handwerksberufe, ausgetragen, und nach 40 Jahren war der Wettbewerb erneut in Deutschland zu Gast. Auch das Zimmererhandwerk war mit dabei: Zimmerer Andreas Fichter aus St. Georgen kam aus Leipzig mit einer Bronzemedaille im Gepäck zurück.

40 Jahre ist es her, dass Deutschland das letzte Mal Gastgeber bei den WorldSkills war. Grund genug für uns von der Redaktion der dach+holzbau beim Wettbewerb Anfang Juli in Leipzig mit dabei zu sein, um uns mit eigenen Augen vom handwerklichen Können der 41 Auszubildenden und jungen Fachkräfte der Deutschen Nationalmannschaft zu überzeugen. Elfi Klumpp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der WorldSkills Germany und offizielle Delegierte der deutschen Nationalmannschaft, meint: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Deutschland hat sich im Punkteranking der Medaillengewinne auf einen hervorragenden siebten Platz unter den insgesamt 53 Teilnehmernationen verbessert. Für uns war dies eine exzellente Gelegenheit, die jahrzehntelangen Erfolge, aber auch die Herausforderungen des deutschen dualen Bildungssystems der Welt zu präsentieren.“ Von den 41 Auszubildenden und jungen Fachkräften, die in 37 offiziellen Wettbewerben für Deutschland mit dabei waren, gingen 28 mit Titeln, Medaillen und Exzellenzauszeichnungen nach Hause. Zugangsvoraussetzung für Leipzig war ein hervorragendes handwerkliches Können in nicht akademischen Berufen und ein Alter von maximal 22 Jahren. In insgesamt 46 offiziellen Wettbewerbsberufen ermittelten mehr als 1000 Teilnehmer aus über 50 Ländern die Weltmeister im Handwerk.

Bronzemedaille für deutschen Zimmerer

Mit 41 Auszubildenden ging in Leipzig die größte Nationalmannschaft an den Start, die je an den WorldSkills für Deutschland teilgenommen hat. Viele Unternehmen aus der Industrie haben die Teilnehmer im Vorfeld bei der Vorbereitung auf den Wettbewerb unterstützt und damit zum guten Abschneiden beigetragen. Über das Training der Nationalmannschaft der Zimmerer beim Werkzeughersteller Metabo hatten wir in dach+holzbau 4.2013 auf der letzten Heftseite berichtet. Die Vorbereitung und die Mühen haben sich für  Andreas Fichter, den Teilnehmer im Zimmererhandwerk, gelohnt, denn er  fuhr mit einer Bronzemedaille im Gepäck von Leipzig nach St. Georgen zurück. Herzlichen Glückwunsch und Respekt auch seitens der Redaktion der dach+holzbau an dieser Stelle.

Vorbildfunktion für das Zimmererhandwerk

Die WorldSkills sind für das Zimmererhandwerk insofern von besonderer Bedeutung, als dass sie Nachwuchskräfte für den Beruf des Zimmerers begeistern können. „Wir müssen jungen Leuten in Zeiten, in denen jeder studieren will, das Handwerk nahe bringen“, meint Hubert Romer, Geschäftsführer der WorldSkills. Zehntausende Schüler kamen aus dem gesamten Bun­desgebiet zur Berufsweltmeisterschaft nach Leipzig, und so mancher mag nach den beeindruckenden Wettbewerben mit dem Wunsch nach Hause gefahren sein, selbst eine Ausbildung im Handwerk anzutreten. Hautnah konnten die Schüler Andreas Fichter dabei beobachten, mit wie viel handwerklichem Geschick er sein Gewerk zustande brachte. Und auch dass Zimmerer Albert Baumann aus Flein, der bei den WorldSkills 1967 in Madrid als erster für die deutschen Zimmerer Gold gewann, auch bei den diesjährigen WorldSkills in Leipzig zugegen war, zeigt, welche nachhaltige Wirkung eine solche Berufsweltmeisterschaft haben kann. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir den Schwung dieser fantastischen Weltmeisterschaft der Berufe im eigenen Land dafür nutzen, um mehr Unternehmen und Partner für die Ausrichtung von beruflichen Leistungswettbewerben zu gewinnen“, resümiert Elfi Klumpp und knüpft damit an die Idee der WorldSkills-Gründer, José Antonio Elola Olaso und Franciso Albert-Vidal an, die schon 1946 von einem internationalen Wettbewerb der Berufe träumten. Ihr Traum dürfte sich erfüllt haben, denn 2013 war die größte WM der Berufe, die je stattgefunden hat.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter

Autor

Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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