Neubau von Wohnhäusern für Familien in Ecuador

Werkzeughersteller unterstützen mit Materialspenden und Baukostenzuschuss

Sechs ausgewählte Familien in El Laurel, einer ländlichen Gemeinde in der ecuadorianischen Provinz Guayas mit einer Fläche von 130 km² und etwa 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, konnten kürzlich ihre neu gebauten Häuser beziehen. Der Bau der Häuser wurde ­finanziell und durch Materialspenden fünf deutscher Werkzeughersteller unterstützt. Die Hersteller Bessey, Halder, Knipex, Parat und Stabila arbeiteten dabei mit dem Verein Ecuador-Hilfe El Laurel e.V. und der Fundación Hermano Miguel zusammen.

Die gewählte Bauweise ermöglichte den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und den Aufbau der Häuser in Eigenleistung
Foto: Fundación Hermano Miguel

Die gewählte Bauweise ermöglichte den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und den Aufbau der Häuser in Eigenleistung
Foto: Fundación Hermano Miguel
Schon 2023 wurde mit der Planung des Charity-Projekts begonnen und die Unternehmen tauschten erste Ideen aus. Das gemeinsame Ziel kristallisierte sich zunehmend heraus, und es herrschte Einigkeit darüber, dass den Familien in Ecuador geholfen werden sollte. Diese Entscheidung wurde nicht zuletzt durch eine enge persönliche Verbindung und positive Erfahrungen mit der Fundación Hermano Miguel bekräftigt.

Unter dem Namen „United by Tools - Helping Hands and German Tool Brands” haben sich die Werkzeughersteller Bessey, Halder, Knipex, Parat und Stabila zusammengetan, um das Hausbauprojekt in Ecuador gemeinsam zu unterstützen. Diese Hilfe umfasst zum einen die Ausstattung der Menschen vor Ort mit für den Bau benötigten Werkzeugen, zum anderen die direkte finanzielle Beteiligung an den Kosten der Häuser. 

Bauarbeiten nach drei Monaten erfolgreich ­abgeschlossen

Bereits die Lieferung der Werkzeuge löste eine große Vorfreude und gespannte Erwartung bei den Projektverantwortlichen und den Familien in El Laurel aus. Ausgestattet mit Hämmern, Zwingen, Zangen, Wasserwaagen und Werkzeugkoffern konnten die Arbeiter vor Ort bereits die ersten notwendigen Vermessungsarbeiten durchführen. Nachdem auch die Fertigteile der Häuser per LKW angeliefert worden waren, konnte schließlich der Bau beginnen und die Installation der Elektroleitungen und Sanitäranlagen vorgenommen werden.

Sechs Familien in der ecuadorischen Gemeinde konnten vor kurzen ihre neuen Wohnhäuser beziehen, die in Eigenleistung errichtet wurden. Der Neubau der Häuser wurde finanziell und durch Materialspenden fünf deutscher Werkzeughersteller unterstützt
Foto: Fundación Hermano Miguel

Sechs Familien in der ecuadorischen Gemeinde konnten vor kurzen ihre neuen Wohnhäuser beziehen, die in Eigenleistung errichtet wurden. Der Neubau der Häuser wurde finanziell und durch Materialspenden fünf deutscher Werkzeughersteller unterstützt
Foto: Fundación Hermano Miguel
Schon nach wenigen Wochen war ein Großteil der Häuser errichtet und die Bauarbeiten wurden nach nur drei Monaten erfolgreich abgeschlossen. Die gewählte Leichtbauweise bietet die Vorteile, auf nachwachsende Rohstoffe zurückgreifen zu können, den Aufbau schnell realisieren und viele Arbeiten in Eigenleistung durchführen zu können. 

Verbesserte Wohnbedingungen schaffen

Wie in verschiedenen Ländern Südamerikas ist die wirtschaftliche Ungleichheit in Ecuador trotz langsamer wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung weiterhin sehr ausgeprägt. Viele Familien leben dort von geringen Einkünften, da die Eltern meist als Tagelöhner in der Landwirtschaft tätig sind, wobei ihr Verdienst stark von der Reisernte abhängt. Besonders in der Winterzeit verschärfen undichte Dächer, feuchte Wände und beschädigte Böden die Wohnbedingungen, sodass bei vielen Häusern nur noch Abriss und Neubau Abhilfe schaffen können. Hier möchte das Förderprojekt ansetzen und den Familien in El Laurel gezielt Unterstützung bieten, um ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.

Undichte Dächer, feuchte Wände und beschädigte Böden: Viele Wohnhäuser von Familien mit geringem Einkommen in der ecuadorischen Gemeinde El Laurel sind in einem schlechten Zustand
Foto: Fundación Hermano Miguel

Undichte Dächer, feuchte Wände und beschädigte Böden: Viele Wohnhäuser von Familien mit geringem Einkommen in der ecuadorischen Gemeinde El Laurel sind in einem schlechten Zustand
Foto: Fundación Hermano Miguel
Die Fundación Hermano Miguel setzt sich vor Ort für eine verbesserte Infrastruktur und die Entwicklung der Bildung ein, zum Beispiel durch den Bau einer Krankenstation, einer Schule und eines Waisenhauses oder auch die individuelle Unterstützung von Familien. Mehr über die Arbeit der Ecuador-Hilfe El Laurel e.V. (Verein zur Unterstützung der Fundación Hermano Miguel) finden Sie hier: https://ellaurel.de/

Gespendete Werkzeuge bleiben in Ecuador

Nachdem sechs Familien ihr neues Zuhause bezogen und die Eigentümerurkunde feierlich erhalten hatten, zeigten die positiven Rückmeldungen aus Ecuador, wie wichtig das Projekt für die Region und die Familien war. „Sie alle haben dazu beigetragen, dass für sechs Familien ein neues Leben in Würde und ohne Angst beginnen kann“, schreibt die Fundación Hermano Miguel in einem Dankesschreiben an die Unterstützer des Projekts. Die gespendeten Werkzeuge der fünf deutschen Werkzeughersteller bleiben vor Ort in Ecuador und können somit auch bei zukünftigen Projekten eingesetzt werden.

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