Fugenlose Gefälledämmung

Ausgleichs- und Dämmstoffschüttung auf Basis von Perlite

Mit einer Ausgleichs- und Dämmstoffschüttung lassen sich Höhenunterschiede von Dachflächen ausgleichen und Dachdurchdringungen gut in die Dämmebene einbinden. Ein Gefälle von mindestens zwei Prozent gemäß Flachdach­richtlinie lässt sich mit einer solchen Schüttung ebenfalls erstellen.

Für eine fugenlose Flachdachdämmung ohne Wärmebrücken und zum Erstellen verschiedener Gefällestufen eignet sich die Ausgleichs- und Dämmstoffschüttung „Thermoperl“ von Knauf Performance Materials. Mit der Schüttung lässt sich das vorgeschriebene Gefälle einer Flachdachdämmung von mindestens zwei Prozent erreichen. Außerdem lassen sich alle Durchdringungspunkte – insbesondere bei der Dachentwässerung oder bei Lichtkuppeln – sorgfältig abdichten. Vor der Verdichtung der Schüttung können Dachaufbauten und Dachanschlüsse jeglicher Art mit der losen Schüttung fugenlos eingearbeitet werden.

Granulat aus Vulkanglas

Das Basismaterial für „Thermoperl“ ist Perlit, ein natürliches, mineralisches, Vulkanglas. Durch kurzfristiges Erhitzen des glasartigen Perlitgesteins auf über 1000 °C verdampft das im Stein eingeschlossene Wasser und bläht diesen bis zum zwanzigfachen seines Volumens auf („Popcorn-Prinzip“). Es entsteht ein offenporiges Granulat (Perlit). Dieses ist leicht, widerstandsfähig, umweltgerecht und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Es besitzt eine gute Dämmwirkung, verhält sich chemisch neutral und ist baubiologisch einwandfrei. Da es frei ist von organischen Bestandteilen, ist das Material unempfindlich gegen Alterung, Verrottung, Schrumpfung und Ungeziefer.

Je nach Anforderung des jeweiligen Endproduktes für verschiedene Branchen und Bedürfnisse wird dieses Ausgangsmaterial zusätzlich veredelt, auch für die Ausgleichs- und Dämmschüttung „Thermoperl“. Hierfür werden die Perlite werkseitig mit Spezialbitumen ummantelt, um später ein stabiles Zusammenhalten der Schüttung zu erreichen.

Geeignet für Neubau und Sanierung

Durch seine Materialeigenschaften ist „Thermoperl“ leicht zu verarbeiten, hochbelastbar, ungeziefersicher und verrottet nicht. Die Schüttung fällt durch ihre geringe Schüttdichte von etwa 190 kg/m3 statisch kaum ins Gewicht und ist nach dem Verdichten hochbelastbar. In Verbindung mit einer lastverteilenden Druckschicht ist „Thermoperl“ auch als Dämmung unter Parkdecks, auf Dachterrassen und Balkonen geeignet – dabei spielt es keine Rolle, wie groß oder klein die Fläche ist. Auf der Schüttung können Bitumenschweißbahnen und alle verwandten, anderen Beläge direkt aufgebracht werden. Zudem ist die Schüttung mit allen Flachdach­dämmplatten und Rolldämmbahnen kombinierbar. Ist eine erhöhte Wärmedämmung gefordert, kann „Thermoperl“ zusätzlich mit begehbaren Dachdämmplatten (Typ DAA) abgedeckt werden.

Für die Verarbeitung von „Thermoperl“ auf dem Dach, Terrassen oder Balkonen müssen die Arbeiten bei trockener Witterung erfolgen. Soll die Schüttung dünner als 4 cm verlegt werden, wird auf dem besenreinen und trockenen Untergrund zunächst ein bituminöser Voranstrich als Haftgrund aufgebracht. Hierfür kann entweder eine Kaltbitumen-Spachtelmasse, eine Klebemasse oder Heißbitumen verwendet werden, in die das Material dann eingestreut wird. Gegebenenfalls muss die alte Dachhaut perforiert und Blasen aufgestochen und entfernt werden, um eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Untergrund sicherzustellen.

Mineralisches Öl aktiviert Bitumenanteile

Vor der Verarbeitung und Ausbreitung auf dem Dach wird der Schüttung das mineralische Öl „Perlmix“ beigemischt. Dieses Öl aktiviert die „Thermoperl“-Bitumenanteile und sorgt dafür, dass die einzelnen Körner der Schüttung nach dem Verdichten fest aneinanderkleben. Das Mischen erfolgt vor Ort im Kübel mit einem maschinellen Rührgerät auf kleiner Stufe oder durch das Mischen mit einer Schaufel mit möglichst großer Fläche. Letztere Vorgehensweise wird bei großen Flächen empfohlen.

Nach dem Aufbringen des Materials wird die Schüttung mit Abziehlehren und einem Richtscheit plangezogen. Für die spätere Verdichtung wird eine 30-prozentige Überhöhung eingeplant. Erst wenn das Öl „Perlmix“ und der harte Bitumenmantel der Perlite eine weiche, klebrige Masse bilden, kann verdichtet werden. Vor der Verdichtung können Dachaufbauten und Dachanschlüsse jeglicher Art mit der losen Schüttung lückenlos eingearbeitet werden. Bei kleinen Flächen wie etwa Terrassen oder Balkonen wird zum Verdichten ein Handstampfer und bei größeren Flächen eine Handwalze verwendet.

Das Ergebnis ist ein außerordentlich tragfähiger Untergrund (Druckfestigkeit ≥ 250 kPa), der als Basis für alle Flachdachdämmplatten und Rolldämmbahnen geeignet ist. So können zum Beispiel Bitumenschweißbahnen und alle artverwandten Beläge direkt auf der Schüttung aufgebracht und verschweißt werden. Nach einer Verdichtung um 30 Prozent bietet die Schüttung „Thermoperl“ eine erhöhte Abreißfestigkeit und sorgt so für die nötige Windsogsicherung.

Eine zusätzliche Dämmung ist möglich

Die Universalschüttung ist auch ein Problemlöser für Einsatzbereiche, in denen andere Materialien nicht punkten können. So auch beim Einsatz an der Steinkamp-Grundschule in Neustadt. Hier wiesen die alten, sanierungsbedürftigen Flachdächer Senken auf. Im Zuge der Dachsanierung wurden die vorhandenen Dachgullys verlegt. Die vorhandenen Höhenunterschiede des Daches wurden vom Team des Dachdeckerbetriebs Bender aus Upahl (Mecklenburg-Vorpommern) mit der Schüttung „Thermoperl“ ausgeglichen. Da in diesem Fall eine erhöhte Wärmedämmung gefordert war, erfolgte anschließend eine Dämmung mit PU-Platten oberhalb der verdichteten Schüttung. Die Verarbeitung der Schüttung auf dem Dach der Grundschule sehen Sie auf den Verarbeitungsfotos auf dieser und den vorherigen Seiten.

Ob Sanierung oder Neubau: Die Ausgleichs- und Dämmstoffschüttung „Thermoperl“ ist zur fugenlosen Gefälledämmung von Flachdächern, Balkonen und Terrassen gut geeignet. Sie ist leicht zu verarbeiten und lässt sich mit Dachabdichtungsbahnen und Flachdachdämmplatten kombinieren.

Autor

Christian Schröder ist Marketing Manager bei der Knauf Performance Materials GmbH in Dortmund.

Natürlicher Grundstoff für Schüttungen

Perlit ist ein glasartiges Gestein, das seinen Ursprung in vulkanischer Lava hat und einen hohen Kristallwassergehalt aufweist. Nach einer thermischen Vorbehandlung wird Rohperlit auf über 1000 °C erhitzt. Dadurch verdampft das im Stein eingeschlossene Wasser und bläht diesen bis zum zwanzigfachen seines Volumens auf. Es entsteht ein offenporiges Granulat, der Grundstoff aller Perlitprodukte. 

Perlit ist leicht, nicht brennbar und erfüllt die Anforderungen der Baustoffklasse A1 nach DIN 4102-1. Frei von organischen Bestandteilen ist das Material unempfindlich gegen Alterung, Verrottung, Schrumpfung und Ungeziefer. Durch die gleichmäßige Expansion und den geringen Staubanteil ist Perlit besonders geeignet als Ausgangsmaterial für Schüttungen und Mörtel und wird sowohl in reiner Form als auch anwendungsspezifisch veredelt angeboten, beispielsweise mit Paraffinharz ummantelt. Für die Dämmstoff- und Ausgleichsschüttung „Thermoperl“ wird Perlite werkseitig mit Spezialbitumen ummantelt. Mehr Informationen zur Schüttung „Thermoperl“ finden Sie online unter https://www.knauf-performance-materials.com/.

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