Editorial zur dach+holzbau 8.2025

Feuchtigkeitsschutz spielt im Holzbau nicht nur im Lager, sondern auch auf der Baustelle eine große Rolle!

viele Holzbalken in verschiedenen Längen und Breiten, eine strukturierte und sortierte Lagerhalle, eine professionell ausgestattete Tischlerei sowie ein kleines, gut eingespieltes Team: Wir haben Anfang ­November 2025 die Thomas Knapp historische Baustoffe GmbH in Deensen im Weserbergland besucht, die auf den Handel mit Balken, Bohlen und anderen Produkte aus aufbereitetem Altholz spezialisiert ist. Vor Ort konnten wir uns ein Bild davon machen, wie alte Eichenholzbalken durch behutsame Aufarbeitung eine ganz neue Optik erhalten. Aufgefallen ist uns bei dem Besuch des Holzhändlers unter anderem, wie strukturiert die Altholzbalken sowohl im Freigelände als auch in der Lagerhalle sortiert waren. Durch die materialgerechte Lagerung können die Mitarbeiter mit dem Gabelstapler in kurzer Zeit auf einzelne Holzbalken zugreifen – ein klarer Vorteil bei der Kommissionierung.

Die aufbereiteten Altholzbalken der Firma Knapp lassen sich genauso verwenden wie neue, herkömmliche Holzbalken. Sie werden sowohl bei Sanierungs- als auch für Neubauprojekte eingesetzt. Neben einer besonderen Optik, die viele Bauherren und Zimmereien schätzen, verfügt das aufbereitete Eichen-Altholz über weitere Eigenschaften, die sich in der Verarbeitung bemerkbar machen – welche das sind, erfahren Sie in der Unternehmensvorstellung der Firma Knapp und im Interview mit Betriebsleiter Benjamin Staude.

Beim Besuch des Altholzhändlers in Deensen wurde uns auch bewusst, wie wichtig die witterungsgeschützte Lagerung von Holz und ein sorgsamer Umgang mit dem Werkstoff bei der Aufarbeitung sind. Nicht nur bei der Lagerung von Holz, sondern auch bei der Montage auf der Baustelle spielt der Schutz des Materials vor Feuchtigkeit eine wichtige Rolle. Werden beispielsweise Brettsperrholzdecken in der Bauphase ungeschützt der Witterung ausgesetzt und nehmen Feuchtigkeit auf, kann das nicht nur unschöne Wasserflecken zur Folge haben: Durch das Aufquellen des Holzes kann es im schlimmsten Fall zu Spannungen, Verformungen und Rissen kommen. 

Beim Neubau eines Mehrfamilienhauses in Massivholzbauweise im thüringischen Ilmenau wurde daher der Schutz der Holzbauteile vor Feuchteschäden von Anfang an in die Planung integriert. Selbstklebende Witterungsschutzbahnen sorgen dabei für den Schutz der Holzbauteile in der Bauphase. Außerdem wurde in allen Feuchträumen des Gebäudes ein neues Feuchtesensorik-System integriert, das frühzeitig Alarm schlägt, wenn es zu einem Wasserschaden kommt, beispielsweise verursacht durch einen Rohrbruch. Mehr über die Funktionsweise des Feuchtesensorik-Systems und den Bau des viergeschossigen Mehrfamilienhauses in Holzbauweise erfahren Sie hier .

Außerdem geben wir in dieser Ausgabe einen Ausblick auf die Highlights der Messe Dach+Holz im Februar 2026 in Köln und zeigen, welche Neuheiten dort präsentiert werden. Lesen Sie dazu das Interview mit Messeleiter Robert Schuster (siehe hier).

Wir wünschen Ihnen eine spannende und informative Lektüre, außerdem natürlich frohe Feiertage und einen ruhigen Jahresausklang – kommen Sie gut ins neue Jahr!

Stephan Thomas
Chefredakteur des Magazins dach+holzbau

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