Dachbegrünung als Auflast für Geländer

Arbeitsschutzgeländer „Fallnet ASG“ schützt bei Dacharbeiten

Das kollektive Arbeitsschutzgeländer „Fallnet ASG“ schützt bei Wartungsarbeiten auf Dächern und wird ohne hohe Punktlasten und Dachdurchdringungen montiert. Eine Dachbegrünung sorgt für die erforderliche Auflast und Fixierung des Geländers, das sich mit verschiedenen Neigungen einstellen lässt.

Flachdächer werden nach ihrer Fertigstellung regelmäßig zur Wartungszwecken betreten, sei es für ein oder zwei Wartungsgänge pro Jahr bei einer Dachbegrünung/einem Kiesdach oder zur Wartung von Lüftungs-, Klima- und Photovoltaikanlagen. Dabei sind nicht immer dachaffine Monteure auf dem Dach unterwegs. Solange in der Bauphase eines Gebäudes ein Fassadengerüst oder Dachrandgeländer alle Dacharbeiten absichert, gibt es dabei kein Problem. Doch ist das Baugerüst einmal abgebaut, sind für alle späteren Arbeiten auf dem Dach Absturzsicherungsmaßnahmen zu treffen. Der Bauherr und (ggf. spätere) Eigentümer ist hier in der Pflicht und für die Einhaltung aller Vorschriften zum Arbeitsschutz auf dem Dach verantwortlich. Eine kollektive Absturzsicherung, wie etwa ein Dachrandgeländer, hat dabei Vorrang vor persönlichen Schutzmaßnahmen. Die Schutzwirkung der kollektiven Absturzsicherung hängt nicht von ihrer Anwendung ab. Für den Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) sind hingegen Schulungen nötig. Das neue Geländer „Fallnet ASG“ von Zinco erfüllt als kollektives Seitenschutzsystem für temporäre Dacharbeiten alle Anforderungen nach EN 13374 Klasse A und ist von der DEKRA zertifiziert. Es erfüllt auch die Empfehlungen der ARGEBAU und der DGUV.

Senkrecht oder in einem Winkel von 67,5° einstellbar

Das Arbeitsschutzgeländer aus Aluminium benötigt keine Dachdurchdringungen zur Fixierung. Das System ist für Dachneigungen bis 5° einsetzbar, unabhängig vom Untergrund. Kleine Unebenheiten können dank höhenverstellbarer Pfosten ausgeglichen werden. Durch seine wenigen Bauteile, die schnelle Montage und die frei einstellbare hohe Spannweite von bis zu 2,60 m zwischen den Geländerpfosten ist es sehr variabel. Gleichzeitig eignet es sich auch für lange Strecken und Großprojekte. Besonderer Vorteil des Arbeitsschutzgeländers „Fallnet ASG“ von Zinco ( https://www.zinco.de) ist die Möglichkeit, das Geländer senkrecht oder in einem Winkel von 67,5 ° geneigt zu montieren, ohne die vorgeschriebene Mindest-Geländerhöhe von einem Meter zu unterschreiten. Durch diese Schrägstellung entsteht ein optisch gefälliger Dachabschluss. Je nach Blickwinkel ist das Geländer dadurch von unten nicht sichtbar, was mancher Architekt oder Gebäudebesitzer als Pluspunkt sehen wird.

Montage des Geländers

Das Arbeitsschutzgeländer lässt sich einfach montieren, dazu ist nur ein Akkuschrauber nötig: Zunächst werden die Pfostenmodule des Geländers im Abstand von maximal 2,60 m auf Schutzmatten ausgelegt. Dann wird der bereits vormontierte Geländerpfosten nach oben geklappt und in der gewünschten Pfostenstellung von 90° beziehungsweise 67,5° Neigung fixiert. Im Anschluss können die Pfosten mit den Geländerholmen und den Zwischenholmen bestückt werden. Dazu werden diese über den integrierten Stoßverbinder ineinandergesteckt und mit Bohrschrauben fixiert. Auf die gleiche Weise werden die flexiblen Eckverbindungen montiert, die das Geländer im Bedarfsfall über Eck führen. Die Geländerpfosten sind direkt an die Attika (Attikahöhe mindestens 50 mm) zu schieben. Beträgt der Abstand vom Zwischenholm zur Attika mehr als 470 mm, sind Bordbretter zu montieren.

Erforderliche Auflast durch Dachbegrünung

Ist das Arbeitsschutzgeländer „Fallnet ASG“ aufgebaut, folgt seine Ballastierung durch die Aufbringung des Dachbegrünungssystems. Dränage-, Substrat- und Pflanzschicht werden auf den lastverteilenden Kunststoffplatten der Pfostenausleger verlegt und sorgen so für die erforderliche Auflast. Dabei ist das Gewicht einer „normalen“ Extensivbegrünung in der Regel ausreichend. Bei einer Dachneigung von 0° bis 2° sind 80 kg/m² Trockengewicht zu beachten und bei einer Dachneigung von 2° bis 5° sind 100 kg/m² Trockengewicht der Zinco-Systemerde und des Dachbegrünungssubstrats einzuhalten. Diese Mindestauflast der Substratschicht gewährleistet die Lagestabilität des „Fallnet ASG“ und ist daher regelmäßig zu überprüfen. Auf diese Weise lässt sich ein Arbeitsschutzgeländer auf dem Dach platzieren, das ohne Dachdurchdringung auskommt und damit entscheidende bautechnische Vorteile mitbringt.

Autor

Dipl.-Ing. (FH) Martin Holland ist Leiter der Anwendungstechnik bei der Zinco GmbH in Nürtingen.

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