Internationaler Frauentag – Ein Blick auf die Baubranche

Heute ist der 8. März, der Weltfrauentag. Seinen Ursprung hat er in der Arbeiterinnenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich Frauen für ihre Wahlrechte eingesetzt haben. Mittlerweile dürfen Frauen zum Glück wählen, doch von Gleichberechtigung kann noch nicht die Rede sein – erst recht nicht in der Baubranche.


Foto: Clipdealer

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Dazu ein paar Fakten: Bis 1994 war es Frauen gesetzlich verboten, in der Baubranche zu arbeiten und noch 2022 waren gerade einmal 13 % der im Baugewerbe beschäftigten Personen weiblich. In bauhauptgewerblichen Berufen liegt der Frauenanteil bei mageren 1,8 %, bei den Auszubildenden bei 2,8 %. In den leitenden Positionen der Baubranche befinden sich 7 % Frauen und sie erhalten im Schnitt nur 76 % des Gehalts ihrer männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen.*

Gleichzeitig beklagen sich in der Baubranche viele über den vorherrschenden Fachkräftemangel. Man stelle sich vor, statt knapp 2 % würden deutlich mehr Frauen in der Baubranche arbeiten, das würde nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sondern auch Unternehmen nützen. Doch wie wird die Baubranche für Frauen attraktiver? Zum Beispiel durch folgende Ansätze:

  • Faire und gleichberechtigte Gehälter
  • Diskriminierungsfreie Ausbildungsstätten und Unternehmen
  • Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Weibliche Vorbilder, z.B. in Kinderbüchern, auf Social Media und in der Unternehmensführung


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Dafür können sich alle einsetzen, auch Männer. Angefangen beim eigenen Betrieb, den Kollegen, die wiederholt dumme Sprüche machen, über Einstellungsgespräche und Gehaltsverhandlungen bis hin zur Ermöglichung von Eltern- und Teilzeit (die übrigens sowohl Frauen als auch Männer nehmen können). Wer sich als Frau engagieren möchte, kann zum Beispiel Berufsverbänden wie dem Frauennetzwerk-Bau beitreten, das Fortbildungen und Workshops sowie ein Mentorinnen-Programm anbietet.

Wir von der Redaktion der dach+holzbau hoffen, dass Frauen im Baugewerbe in der Zukunft die gleichen Gehälter, Chancen und Möglichkeiten erhalten und ihnen der gleiche Respekt entgegengebracht wird wie ihren männlichen Kollegen. Denn das haben Frauen im Baugewerbe nicht nur verdient, es sollte heutzutage selbstverständlich sein.

Autor / Autorin:
Stephan Thomas & Johanna Ruhl
Redaktion dach+holzbau


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*Quelle: „Frauen am Bau – Eine statistische Analyse“ des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie e.V. www.bauindustrie.de/pm/zahlen-und-fakten-zur-frau-am-bau

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