BuGG-Fachkongress zeigt Potentiale, Chancen und Möglichkeiten
06.06.2025Pflanzen auf Dächern und an Fassaden: Diese Maßnahmen sind entscheidend für eine klimaangepasste Zukunft. Dabei steckt in der nachträglichen Begrünung von Gebäuden noch sehr viel ungenutztes Potential. Der Bundesverband Gebäudegrün e.V. (BuGG) widmete dem Bestandsgebäudegrün einen zweitägigen Fachkongress, der die verschiedenen Aspekte beleuchtete
Das Interesse am Fachkongress-Thema „Bestandsgebäudegrün“ war und ist groß. Mehr als 200 Teilnehmende waren in Berlin dabei
Quelle: Bundesverband GebäudeGrün
„Dach- und Fassadenbegrünungen gewinnen im Rahmen einer klimaresilienten und wasserbewussten Stadtentwicklung bundesweit an Bedeutung. Dabei vereinen sie eine Vielzahl an positiven Wirkungen, die nicht nur Überflutungs- und Hitzevorsorge betreffen, sondern darüber hinaus die Förderung der Biodiversität, den Schutz der Gebäudehülle und die Verbesserung der Lebensqualität“, betont Dr. Gunter Mann, Präsident vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG). Doch wie gelingt es, Dächer und Fassaden nachträglich zu begrünen? Welche Chancen und Möglichkeiten aber auch Hürden und Hemmnisse bestehen und was müssen die verschiedenen Baubeteiligten beachten? Wie sehen gelungene Beispiele in der Praxis aus? Diese und viele weitere Fragen wurden beim BuGG-Fachkongress „Bestandsgebäudegrün“ vom 06.-07.05.2025 diskutiert – mit vollem Erfolg! Über 200 Teilnehmende kamen nach Berlin und erlebten zwei intensive und fachlich prall gefüllte Informations- und Netzwerktage.
Das Tagungsprogramm umfasste insgesamt 7 Themenblöcke mit je 3 bis 4 Fachvorträgen. Jeder der 26 Referierenden beleuchtete den Kongressschwerpunkt aus einem anderen Blickwinkel. In den anschließenden Podiumsdiskussionen stellte sich heraus, wie wichtig die Instrumente Dach- und Fassadenbegrünung für die Anpassung an den Klimawandel sind. Deutlich wurde auch, dass der Gebäudebestand die größte Flächenreserve im bebauten Raum darstellt und dass jegliche Umbau-, Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen an Dächern oder Fassaden gute Möglichkeiten bieten, mit einer Begrünung zur energetischen, ökologischen und ästhetischen Verbesserung beizutragen. Intensiv diskutiert wurde zudem der ökonomische Effekt mit Blick auf die Inwertsetzung von Immobilien bzw. Quartieren. Hier ergeben sich Ansätze für die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Konsequenzen für die Finanzierung, Versicherung und Bewertung von Gebäuden.
Die begleitende Fachausstellung bot viel Zeit und Raum für den weiteren Erfahrungsaustausch und ermöglichte den Brückenschlag zur Praxis
Quelle: Bundesverband GebäudeGrün
Kongress-Schirmherrin Staatssekretärin Britta Behrendt von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Berlin ging in ihrem Vortrag auf die große Bedeutung der nachträglichen Begrünung von Gebäuden und generell von Grünflächen in der Stadt ein. Dabei hob sie hervor, dass auch kleine Flächen einen wichtigen Beitrag leisten und begrünt werden müssten. Es sei bedeutend, Grün zu erhalten, auszuweiten und zu fördern. Dafür setze sie sich ein. Deutlich sichtbar wurde beim Fachkongress die neue Kooperation des BuGG mit den zwei Verbänden Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (ZVDH) und Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). Die Eingangsworte von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk und BGL-Präsident Thomas Banzhaf zeigten, wie wichtig und wertvoll eine gewerkeübbergreifende Zusammenarbeit ist. Viel Raum und Zeit für den Erfahrungsaustausch bot eine begleitende Fachausstellung mit Unternehmen aus der Gebäudegrün-Branche.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Kongresses fließen in die BuGG-Fachinformation „Bestandsgebäudegrün“ ein, die bald verfügbar sein wird. Sie wird unter anderem Checklisten, Umsetzungsbeispiele und Planungshilfen zur nachträglichen Begrünung von Gebäuden enthalten.
Weitere Informationen zum Verband BuGG und zum Fachkongress finden Sie unter www.gebaeudegruen.info