Sicher durch die Aufsparrendämmung

Aufsparrendämmsysteme haben sich im Neubau und in der Sanierung als besonders vorteilhaft erwiesen. Durchführungen durch das Dach müssen bei Aufsparrendämmungen aber luft-, wind- und regensicher an die Dachschichten angeschlossen werden, etwa durch den Einbau einer Anschlusshülse.

Bei jedem Dachaufbau müssen Lüftungsleitungen durch den gesamten Funktionsschichtenaufbau geführt werden. Dabei gilt, dass die Durchführungen luft- und winddicht sowie regensicher an die jeweiligen Funktionsschichten angeschlossen werden müssen.

Wir zeigen in diesem Beitrag den Einbau einer senkrechten Anschlusshülse bei der Aufsparrendämmung. Für die Sanierung empfiehlt sich der Einsatz einer abgewinkelten Anschlusshülse, da hierbei bereits bestehende Rohrleitungen auch im Sparrengefach verzogen werden können.

Mit einer „DivoDämm“-Anschlusshülse von BMI Braas wird eine regensichere, luft- und winddichte Rohrdurchführung hergestellt. Die Anschlusshülse eignet sich für Aufdachdämmungen mit einer Dicke von 50 bis 265 mm. Das Durchgangsrohr wird passend zur Dämmstoffdicke abgelängt
Foto: BMI Braas

Das Durchgangsrohr wird passend zur Dämmstoffdicke abgelängt
Foto: BMI Braas
Die eingesetzte Anschlusshülse
Foto: BMI Braas
Die eingesetzte Anschlusshülse
Foto: BMI Braas

Regelkonforme Durchdringung

Gemäß DIN 4108-7 müssen Durchführungen von Lüftungsleitungen luftdicht an die Dampfsperre (in der Regel von innen) angeschlossen werden. Auch die Anschlüsse an eine Zusatzmaßnahme zur Deckung, etwa eine Unterdeck- oder Unterspannbahn, sind nach dem Regelwerk des ZVDH regensicher und winddicht auszuführen. Ds gilt natürlich auch für den Anschluss in eine Aufdachdämmung mit aufkaschierter Unterdeckbahn. Dabei können Systemlösungen dem Dachdecker nicht nur aufwendige Bastellösungen mit Klebebändern ersparen; die abgestimmten Lösungen sparen auch Verlegezeit auf der Baustelle.

Zum Einbau der Anschlusshülse wird zuerst die Lage des Durchgangsloches im Raster der Dachdeckung festgelegt. Dafür gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen zwischen den „Durovent Sanilüftern“,  den „Premium-“ und Ton-Sanilüftern, die der Dachdecker entsprechend der beiliegenden Verlegeanleitung beachten muss. Die Herstellung des 180 mm großen Loches im Dämmstoff gelingt am besten mit einer gleich großen Lochsäge. Die Öffnung muss passgenau sein, damit die Verbindung vom äußeren zum inneren Anschlussadapter hergestellt werden kann. 

Länge des Durchgangsrohrs

Danach wird das Durchgangsrohr passend zur Dämmstoffdicke abgelängt. Die Gesamtlänge des Durchgangsrohrs wird ermittelt aus der Dämmstoffdicke, zu der 70 mm hinzugerechnet werden. Bei einem Dach mit Schalung wird noch die Schalungsstärke hinzugerechnet.

Beim Zuschnitt muss der Dachdecker darauf achten, dass die Gewinderasten am unteren Teil des Durchgangsrohrs nicht beschädigt werden. Danach wird vom Handwerker der Rohrzentrierer auf das abgelängte Durchgangsrohr gesteckt und festgeschraubt. Im nächsten Schritt wird der Dichtring des Zentrierringes auf das Durchgangsrohr geschoben.

Der äußere Anschlussadapter wird von unten so über das Durchgangsrohr geführt, dass die Klebestreifen mit der Schutzfolie nach unten zeigen. Mit der Fertigstellung der Dachdeckung kann die entsprechende Durchgangspfanne eingesetzt werden
Foto: BMI Braas

Mit der Fertigstellung der Dachdeckung kann die entsprechende Durchgangspfanne eingesetzt werden
Foto: BMI Braas

Die „DivoDämm“-Anschlusshülse im eingebauten Zustand
Foto: BMI Braas

Die „DivoDämm“-Anschlusshülse im eingebauten Zustand
Foto: BMI Braas

Kondensatablauf herstellen 

Danach kann optional ein Kondensatablauf hergestellt werden. Dazu wird der Kondensatstutzen mit einem 8 mm Bohrer aufgebohrt. Der Ablauf erfolgt mittels eines ½”-Schlauches. Dazu wird die Schutzfolie des Klebestreifens für den inneren Anschlussadapter entfernt und von innen an der Unterseite der Dämmung auf der Luftdichtheitsmembran fixiert. Beim Einbau muss darauf geachtet werden, dass ein geschlossener Kondensatstutzen nach oben und ein geöffneter nach unten zeigt. Als Montagehilfe wird etwas Gleitmittel auf die Gewinderasten des Durchgangsrohrs aufgetragen und der innere Anschlussadapter durch Einrasten (Klick) sowie Drehung im Gewinde fest mit dem vormontierten Durchgangsrohr verbunden. Hierzu greift der Handwerker von innen durch den geraden Anschlussadapter und das Durchgangsrohr, führt die Teile zusammen und kann sie durch Zug und Drehung fest miteinander verbinden.

Durch den Anpressdruck der äußeren mit der inneren Anschlusshülse erzielen die integrierten Klebestreifen auf den beiden Anschlussadaptern von innen luftdichte und von außen regensichere sowie winddichte Anschlüsse.Über die äußere „DivoDämm“-Anschlusshülse wird eine flexible Manschette aufgesetzt, welche zuvor entlang der unterseitigen Rillenmarkierung auf das Durchgangsmaß des Rohres der Durchgangspfanne „abgerissen” wird. Das eingesetzte Rohr muss sich an die Manschette fest anschmiegen. Innenseitig wird die Verrohrung mit dem flexiblen Schlauchanschluss oder einer Festverrohrung zur Entlüftungsleitung hergestellt. Bei der Eindeckung des Daches kann final die entsprechende Durchgangspfanne eingesetzt werden. Weitere Tipps für den Anschluss von Dachdurchdringungen im Steildach gibt es auf dem YouTube-Kanal von BMI Deutschland, online unter diesem Link: www.youtube.com/@BMIDeutschland.

Dort wird unter anderem gezeigt, wie man ein Loch für eine „DivoDämm“-Anschlusshülse in der Aufsparrendämmung erstellt oder die Manschettengröße der „DivoDämm“-Anschlusshülse mit wenigen Handgriffen anpasst.

Autor
Rainer Keinath ist bei BMI Braas in der Anwendungstechnik für Produkte und Systeme zuständig.

Aufbau der „DivoDämm“-

Anschlusshülse

 

Die „DivoDämm“-Anschlusshülse in gerader Ausführung besteht aus einer Manschette, einem Rohrzentrierer mit Verschraubungen zum Durchgangsrohr, dem Dichtring sowie einem äußeren Anschlussadapter, dem Durchgangsrohr mit unterseitigen Gewinderasten und einem inneren Anschlussadapter für die individuelle Anpassung an DN 160, DN 125, DN 110. Die Anschlusshülse kann mit „Braas-DuroVent“-Dachdurchgängen oder „Braas Premium-Sanilüftern“ eingesetzt werden.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2013

Aufsparrendämmung-Verlegepraxis, Teil 2

Ist eine Sanierung oder energetische Modernisierung eines Bestanddaches mit bewohnten Dachräumen geplant, empfiehlt sich eine Sanierung von außen. Mit einer Kombination von Zwischensparrendämmung...

mehr
Ausgabe 08/2013

Durchs Dach

Die gestiegenen Anforderungen an die Dämmung des Daches wirken sich auch auf die Konstruktionen aus. Sowohl in der energetischen Modernisierung  eines Bestandsdaches wie auch der Dämmung eines...

mehr
Ausgabe 05/2019

Sargdeckelkonstruktion mit PIR-Dämmung

1_Bild01_Bauder_OB-SD_ASD_Betondach.jpg

In einer der begehrtesten Münchner Wohnlagen, der Leopoldstraße, steht das Wohn- und Geschäftshaus „L53“. Das Gebäude mit eleganten Läden und Büroetagen schließt mit einer luxuriösen...

mehr
Ausgabe 05/2019

Grundlagen der Aufsparrendämmung

Dachmodernisierung mit Aufsparrend?mmung

Im Prinzip handelt es sich bei Dächern mit Dachsteinen oder Dachziegeln um zweischalige Kaltdächer. Die Dachdeckung wird mit Außenluft umspült und schützt die darunterliegenden Schichten gegen...

mehr
Ausgabe 03/2017

Energetische Sanierung eines Einfamilienhauses in Karlsruhe mit Braas-Dachsystem

Zur energetischen Ertüchtigung eines Einfamilienhauses plante Dachdeckermeister Vlado Nikic, ­Geschäftsführer des Bedachungsunternehmens Prause & Nikic aus Karlsruhe, den Einsatz eines kompletten...

mehr