Roto zeigt sich krisenfest und investiert in neue Produkte

Neues Dachfenster mit Heizfunktion soll Anfang 2024 auf den Markt kommen

Die Roto-Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2023 ein leichtes Wachstum beim Netto-Umsatz. Die Roto Frank Dachsystem-Technologie hat 2023 in neue Dachfensterlösungen investiert und zeigt sich krisenfest. Anfang des kommenden Jahres bringt Roto ein neues Dachfenster auf den Markt, das Heizungen im Dachgeschoss ablösen soll. 

Innerhalb eines Monats habe sich die Situation von „hervorragend“ zu „herausfordernd“ gewandelt, berichtete Christoph Hugenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Roto Frank Dachsystem-Technologie (DST), auf dem Fachpressetag des Herstellers im November 2023 im österreichischen Graz. Die Division Roto Frank DST sei, wie die gesamte Roto-Unternehmensgruppe, zukunftssicher aufgestellt und bliebe für Kunden aus Fachhandel und Handwerk auch weiterhin ein verlässlicher Partner. Dafür investiere man in neue, nachhaltige Lösungen und optimiere Prozesse im Sinne der Kunden aus Fachhandel und Handwerk.

 

Nachfrage war im August 2022 schlagartig eingebrochen

Christoph Hugenberg blickte in seinem Vortrag auf das dritte Quartal des Jahres 2022 zurück. Während die Nachfrage nach den Roto-Dachfenstern bis Juli 2022 noch boomte, war damit im August 2022 schlagartig Schluss – von einem Moment auf den nächsten sei die Nachfrage eingebrochen. „Wir hatten jetzt also mit dem Pipeline-Effekt zu tun, der sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hatte“, so Christoph Hugenberg.

 

Hohe Lagerbestände im Handel und in Handwerksbetrieben

 Während der Hochphase der Pandemie hätten Fachhandel und Handwerk die Lagerbestände aus Sorge vor Lieferengpässen maximal aufgestockt. Parallel dazu sei die Baukonjunktur dramatisch zurückgegangen – die Finanzierung sei für Bauherren nicht mehr zu stemmen, die Baupreise seien explodiert und politische Entscheidungen hätten zu weiteren Unsicherheiten geführt. So seien die Baugenehmigungen um rund 30 Prozent, die Auftragslage bei Fertighausherstellern teils um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Handel und Handwerk hätten daher noch immer deutlich zu viel Material für die heutige geringe Nachfragesituation auf Lager, das Abschmelzen der Bestände dauere teilweise noch immer an.

Aufgrund der damals sehr guten Zahlen sei die heutige Situation für Roto zwar unbefriedigend, aber nicht dramatisch. „Wir stehen auf sicheren Beinen und sind für unsere Kunden während und nach der Krise weiterhin der gewohnt verlässliche Partner“, sagte Hugenberg.

Der Hersteller Roto Frank Dachsystem-Technologie hat seinen Hauptsitz in Bad Mergentheim
Foto: Roto Frank DST

Der Hersteller Roto Frank Dachsystem-Technologie hat seinen Hauptsitz in Bad Mergentheim
Foto: Roto Frank DST

So habe das Unternehmen weiter in zukunftsfähige und schnelle Prozesse investiert, um eine schnelle Produktverfügbarkeit und Lieferfähigkeit gewährleisten zu können. Neben der Erweiterung des Sortiments um die „Roto On Top“-Flachdachfenster seien für Mitglieder der „Profi Liga“, dem Roto-Partnerprogramm für Handwerker, weitere digitale Services geschaffen worden. Besonders beliebt sei weiterhin der „Roto Förderservice“ für die vollständige Abwicklung von Fördergeld-Anträgen, aber auch die Weitervermittlung vorqualifizierter Kundenkontakte sei stark nachgefragt.

„QNG ready“-Zertifizierung für Dachfenster und Bodentreppen

„Außerdem richten wir unser Sortiment künftig noch stärker an Nachhaltigkeitsaspekten aus“, gab Christoph Hugenberg einen Ausblick. Als erster Dachfensterhersteller habe Roto daher die „QNG ready“-Zertifizierung des Sentinel Haus Instituts durchlaufen und den Nachweis erbracht, dass alle Roto-Steil- und Flachdachfenster sowie die Bodentreppen des Herstellers die strengen Anforderungen des QNG-Steckbriefs 313 an schadstoffarme Bauprodukte erfüllen. Sie ließen sich damit ohne aufwändige Nachweisführung in Neubauprojekten nutzen, die das staatliche Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude (QNG) tragen. Im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) erhöhe sich bei der Beantragung eines KfW-Kredits mit Tilgungszuschuss die geförderte Kreditsumme außerdem auf 150 000 Euro je Wohneinheit (ohne „QNG ready“-Zertifikat sind es 100 000 Euro).

Roto hat als erster Dachfenster-Hersteller das „QNG ready“-Zertifikat für seine Steil- und Flachdachfenster erhalten
Foto: Roto Frank DST

Roto hat als erster Dachfenster-Hersteller das „QNG ready“-Zertifikat für seine Steil- und Flachdachfenster erhalten
Foto: Roto Frank DST
 

Integration von Dachfenstern in Indach-PV-Anlagen

Neu und ab 2024 verfügbar sei außerdem ein spezieller Eindeckrahmen für Dachfenster für den Einbau in Kombination mit Indach-Photovoltaikanlagen. Für eine Kombination von Roto-Dachfenstern mit Aufdach- und Solardachziegel-Photovoltaikanlagen können Handwerker den Standard-Eindeckrahmen von Roto nutzen.

Ab 2024 bietet Roto einen speziellen Eindeckrahmen für den Einbau von Dachfenstern in Kombination mit Indach-Photovoltaikanlagen an
Foto: Roto Frank DST
Ab 2024 bietet Roto einen speziellen Eindeckrahmen für den Einbau von Dachfenstern in Kombination mit Indach-Photovoltaikanlagen an
Foto: Roto Frank DST

Neues Dachfenster mit Heizfunktion ab Januar 2024

Ebenfalls kurz vor der Markteinführung stehe das neue Dachfenster „Roto Designo Heat“ mit Infrarotscheibe für den Einsatz beim Dachausbau und bei der Dachsanierung. Statt aufwändig Leitungen für Heizungen im Dachgeschoss verlegen und in Wärmepumpen investieren zu müssen, würde die Infrarotscheibe des Dachfensters künftig die Heizfunktion übernehmen. Die Innenscheibe würde dabei per Strom auf maximal 48 °C erwärmt und 97 Prozent der Infrarotstrahlung in den Raum reflektiert. Dabei erwärme sich das Dachfenster innerhalb weniger Sekunden nach dem Anschalten.

Kurz vor der Markteinführung steht das neue Dachfenster „Roto Designo Heat“ mit Infrarotscheibe für den Einsatz beim Dachausbau und bei der Dachsanierung. Anfang 2024 soll es in Deutschland auf den Markt kommen
Foto: Roto Frank DST

Kurz vor der Markteinführung steht das neue Dachfenster „Roto Designo Heat“ mit Infrarotscheibe für den Einsatz beim Dachausbau und bei der Dachsanierung. Anfang 2024 soll es in Deutschland auf den Markt kommen
Foto: Roto Frank DST

Neben Tageslicht, Frischluft und Wärme gewinne man mit dem neuen Dachfenster mit Heizfunktion mehr Stellfläche, da keine Heizkörper mehr benötigt würden. Besonders sinnvoll sei die Scheibe in der Kombination mit einer Photovoltaikanlage. „Die eigenerzeugte Energie kann dann in Heizstrom und die Warmwasserbereitung investiert werden“, sagte Hugenberg. Damit ließe sich auf fossile Brennstoffe verzichten. Einen Preis für die neuen Dachfenster gebe es noch nicht, dieser stehe ab Anfang Januar 2024 fest, so Hugenberg. Das neue Dachfenster „Roto Designo Heat“ soll aber förderfähig sein.

Mehr Informationen unter https://www.roto-frank.com/de/dst

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