Nach Sanierung noch energieeffizienter
Dachsanierung für Tribünendach mit Photovoltaikanlage im Bonner Sportpark NordDas Tribünendach des Stadions im Bonner Sportpark Nord musste saniert werden, weil aufgrund von Schäden auf der Dachfläche Wasser in die Räumlichkeiten darunter eingedrungen war. Neben einer neuen Abdichtung kam eine Versiegelung zum Einsatz, die den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen verbessert.
Der Sportpark Nord in Bonn ist mit 160 000 m² Fläche die größte Sportanlage der früheren Bundeshauptstadt. Einen großen Teil der Anlage nimmt das Fußballstadion mit Rasenspielfeld und Leichtathletikanlagen ein. Die Tribüne des Stadions umfasst insgesamt 5000 Steh- und Sitzplätze, die teilweise überdacht sind. Das Dach der Tribüne wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Das Tribünendach des Stadions im Sportpark Nord in Bonn wurde saniert
Foto: Triflex
Infolge von Undichtigkeiten am Tribünendach wies die gesamte Decke an der Unterseite Schäden in Form von Farb- und Putzabplatzungen auf. Bei der Sanierung des Tribünendaches kamen drei Triflex-Produkte zum Einsatz: „Triflex Prodetail“, „Triflex Protect“ sowie das neue „Triflex Prosolar“. Letzteres ist eine weiße Versiegelung, die, wenn sie auf der Dachfläche aufgetragen wird, den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen verbessern soll. Mit den Sanierungsarbeiten beauftragte die Stadt Bonn die Firma Jung Bauflächentechnik, die bereits vor drei Jahren für die Sanierung der Fugen der Stadiontreppe Produkte von Triflex eingesetzt hatte. Aufgrund seiner guten Erfahrungen mit dem Hersteller entschied sich Verarbeiter Michael Hoffmann von der Firma Jung Bauflächentechnik auch bei der Sanierung des Tribünendaches für Triflex-Systeme.
Unkomplizierte Lösung gefragt
Für die Sanierung des Tribünendaches musste eine schnelle und unkomplizierte Lösung her, die auch bei widrigen Wetterbedingungen einsetzbar ist. Sie sollte sowohl für unterschiedliche Untergründe und Details wie Fugen, Träger, Anschlüsse und Materialübergänge funktionieren als auch hydrolysebeständig sein. Darüber hinaus sollte das System an senkrechten Flächen einfach zu verarbeiten sein, da das Tribünendach am Rand und in der Fläche hohe Attikabereiche aufweist. Aufgrund der Solaranlage bestand zudem der Wunsch nach einer hellen Oberfläche. „Für diese speziellen Anforderungen haben wir hinsichtlich unseres Produktes ,Triflex Prosolar‘ beraten“, sagt Jörg Weigandt, Vertriebsleiter bei der Firma Triflex. „Dank seines hellen Farbtons eignet es sich als Versiegelung unter der vorhandenen Photovoltaikanlage. Herr Hoffmann hat daraufhin nochmal Rücksprache mit der Stadt Bonn gehalten, die davon überzeugt war und den Einsatz des Produktes sofort abgesegnet hat.“
Der größte Teil des Stadiondaches ist zur Energiegewinnung mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet
Foto: Triflex
Für die Sanierung empfahl der Hersteller eine Kombination der Flüssigkunststoffsysteme „Triflex Protect“, „Triflex Prodetail“ sowie „Triflex Prosolar“. „Triflex Protect“ eignet sich als Flächenabdichtung auf Flachdächern. Die Anschlussabdichtung durch „Triflex Prodetail“ ist in dem Flächensystem integriert. Die Vorteile dieser beiden Produkte: Sie sind vollflächig vliesarmiert und bleiben dauerhaft elastisch. Sie sind außerdem in den höchsten Klassen nach ETA geprüft. Das bescheinigt dem PMMA-basierten Material eine lange Lebensdauer. Zudem erfüllen sie die Anforderungen an die DIN 18531 und die Flachdachrichtlinie. Der Flüssigkunststoff härtet schnell aus und dichtet in kurzer Zeit ab. Die Vliesarmierung sorgt zudem für eine naht- und fugenlose Abdichtung.
Auf der Dachfläche unter der Photovoltaikanlage kam die Versiegelung „Triflex Prosolar“ mit heller Oberfläche zur Anwendung
Foto: Triflex
„Triflex Prosolar“ kam auf der Dachfläche der Tribüne unter der vorhandenen Photovoltaikanlage zum Einsatz. Durch den hellen Farbton des Produkts wird der Reflexionsgrad erhöht und die Oberflächentemperatur gesenkt. Beides wirkt sich positiv auf die Leistung der Photovoltaikanlage aus. Das System kann sowohl auf bestehenden, funktionsfähigen Abdichtungen als auch, wie in diesem Fall, auf neuen Abdichtungen eingesetzt werden.
Für die Verarbeitung wurde zunächst der Untergrund, eine PVC-Dachbahn, mit einem Hochdruckreiniger gesäubert. Dann wurde er mit dem „Triflex Cryl Primer 276“ grundiert. Der Auftrag der Detail- und Flächenabdichtung aus Flüssigkunststoff erfolgte danach mit der Sprüh-Applikations-Maschine „Triflex SAM“ für 2-komponentige Triflex-Produkte auf PMMA-Basis.
Für die Verarbeitung der Flüssigabdichtung wurde die Sprühapplikationsmaschine „Triflex SAM“ eingesetzt. Mithilfe eines 60 m langen Schlauchs konnte die Maschine am Boden platziert und der Flüssigkunststoff auf das Dach befördert werden
Foto: Triflex
Zur Versiegelung wurde das Material „Triflex Prosolar“ händisch mit der Rolle aufgetragen. Dank seiner kurzen Aushärtungszeit war es schon nach einer Stunde voll funktionsfähig. Das begehbare System benötigt keinen zusätzlichen Oberflächenschutz. Durch den vollflächigen Haftverbund mit dem Untergrund wird eine Unterläufigkeit durch Regenwasser verhindert. Somit ist das Tribünendach nun langfristig geschützt und ermöglicht dank der Solaranlage eine effektive Energieerzeugung. „Wir sind von den Triflex-Abdichtungslösungen überzeugt. Die Zusammenarbeit war wie immer hervorragend. Wir fühlen uns gut beraten. Nicht umsonst sind wir schon seit fast 40 Jahren Verarbeiter von Triflex“, schließt Michael Hoffmann.
Autor
Jan Wittemöller ist Leiter der technischen Beratung bei der Triflex GmbH & Co. KG.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Sanierung des Tribünendachs des Sportpark Nord in Bonn mit etwa 5000 m² Fläche
Abdichtung Jung Bauflächentechnik GmbH und Co. KG, Solingen, www.jung-bauflaechentechnik.de
Eingesetzte Systeme „Triflex Protect“, „Prodetail“ und „Prosolar“, Triflex GmbH & Co. KG, www.triflex.com/de
Ausführungszeitraum 08/2023 bis 10/2023