Unternehmensportrait der Firma Richard Brink

Von individuellen Metallwaren bis zur Serienproduktion: Porträt der Firma Richard Brink aus Schloß Holte-Stuckenbrock

Die Geschäftsleitung seines Metallbauunternehmens hat Firmengründer Richard Brink vor einigen Jahren auf seine Söhne übertragen. Die Gebrüder Brink setzen auf bewährte Produkte, aber probieren auch gerne neue Ideen aus. Trotz der teilautomatisierten Produktion ist die Mitarbeiterzahl gestiegen.

Begonnen haben Richard Brink und seine Frau 1976 mit einer Bauschlosserei in der eigenen Garage in Schloß Holte-Stukenbrock. Elf Jahre später bezogen sie eine Gewerbehalle und stellten die ersten Mitarbeiter ein. Seit den Anfängen steht hinter dem Firmennamen die gesamte Familie. Heute prägen aber vor allem die Geschwister Stefan, Sebastian und Matthias Brink die Firmengeschäfte. Ihre Eltern, die Firmengründer Richard und Annegret Brink, sind immer auf dem aktuellen Stand, was die Geschäfte angeht. „Unser Elternhaus steht nur wenige hundert Meter vom Betrieb entfernt und unsere Mutter lässt es sich nicht nehmen, für alle zu kochen. So sitzen wir regelmäßig am Küchentisch unserer Eltern und sprechen dort unter anderem über Neuigkeiten aus der Firma, bis unsere Mutter uns daran erinnert, dass es auch noch andere Themen gibt“, erzählt Stefan Brink lächelnd. Dann geht es auch mal eine Stunde nicht ums Geschäft

Von den drei Brüdern leitet Dipl.-Ing. Stefan Brink das operative Geschäft. Sein Bruder Sebastian ist zuständig für Marketing und Corporate Design. Matthias Brink leitet den Bereich Produktentwicklung und die Produktion, in der 50 von insgesamt 80 Mitarbeitern beschäftigt sind.

Doppelschlitzrost für Design ausgezeichnet

Rot-blau kariertes Hemd, blaue Lederschuhe und eine hellblaue Jeans: Sebastian Brink ist einer der kreativen Köpfe im Hause Brink. Fassadenrinnen und Roste hat der Diplomdesigner mit der Kamera für den Katalog der Firma in Szene gesetzt: Doppelschlitzroste vor futuristischer Stadtkulisse, Metallpflanzkästen mit Palmenbewuchs und Attikaabdeckungen auf einem Backsteingebäude beeindrucken in der Broschüre, die das Format einer Tageszeitung hat. Der Doppelschlitzrost „Gemini“ von Richard Brink wurde im letzten Jahr mit dem Red Dot Design Award in der Kategorie „Best of the Best“ ausgezeichnet. Seine Funktion: Er lässt sich so in eine Plattenfläche einfügen, dass die Entwässerungsrinne darunter verschwindet und nur zwei Edelstahl-Schlitze zu sehen sind.

Blick in die Produktion

Große Blechtafeln aus Edel- und feuerverzinktem Stahl sowie aus Cortenstahl, Aluminium und Kupfer liegen auf Paletten in gut sortierten Hochregallagern. Die Kundenzeitung der Firma zeigt schicke Objekte, im Werk selbst sind das erst mal nur große Metallbleche, die von einem Laser zugeschnitten werden.

Die vollautomatische Laserschneidanlage besteht neben der eigentlichen Schneidkabine aus einem automatisierten Materiallager-Förderturm, aus dem sich die Anlage mit Aluminiumplatten bedient. Die einzelnen Programme zu den Produkten sowie die Materialauswahl werden von den Mitarbeitern direkt vom Rechner an den Laser übermittelt. Die Einstellung der Schneidparameter sowie die Überwachung des Arbeitsprozesses erfolgt über ein Display vor der Schneidkabine.

Laser schneidet Pflanzkästen in Form

„Das System funktioniert so: Erst lasert die Maschine die Schutzfolie auf dem Blech und markiert damit die Schnittpunkte. Dann schneidet sie das Material“, erklärt Stefan Brink. Das zugeschnittene Blech wird später die Wand eines großen Pflanzkastens bilden, der auf Kundenwunsch maßgefertigt wird. Doch zunächst werden alle weiteren Bauteile mit dem Laser zugeschnitten und dann im nächsten Arbeitsschritt auf großen Gesenkbiegepressen gekantet. Die Folie bleibt auch während des Arbeitsprozesse auf dem Material haften. Sie schützt vor Verunreinigung und Beschädigungen.

Die Mitarbeiter in der Produktionshalle gehen ihren Aufgaben ohne Hektik nach. Die teilweise automatisierte Fertigung nimmt ihnen monotone Produktionsabläufe ab. Zum Beispiel das Schweißen der Längsstabroste. „Durch die Anschaffung von Maschinen sind noch nie Mitarbeiter ersetzt worden, die Produktion ist stetig mitgewachsen“, sagt Sebastian Brink. So ist die Mitarbeiterzahl sogar noch gestiegen, da auch die neuen Maschinen bedient werden müssen. Bei Maßanfertigungen auf Kundenwunsch bleibt die menschliche Arbeitskraft unersetzlich. Deswegen sind neben den Robotern auch Schweißarbeitsplätze eingerichtet, denn die Handarbeit ist weiterhin fester Bestandteil der Produktion. Eine Metalltreppe am Rande der Produktionshalle führt hinauf ins Obergeschoss. Hinter einer Tür befindet sich die Kantine. Auf der einen Seite des großen Raumes ist eine Küchenzeile eingebaut. Sie besteht aus nussbaumfarbenen Arbeitsplatten und Küchenfronten aus gebürstetem Edelstahl. Ein neuer Induktionsherd steht auf einer Kochinsel bereit, in großen Hänge- und Unterbauschränken ist eine Menge Platz. „Diese Küche haben wir selbst gebaut“, sagt Stefan Brink stolz. Im Essbereich stehen drei Tischreihen, ebenfalls in Nussbaumoptik, davor mit Leder bezogene Stühle. Auch die Fensterfront und die Stirnseite mit dem großen Flatscreen sind mit Schallschutzleisten aus Nussbaum vertäfelt. „Unsere Mitarbeiter sollen sich hier wohlfühlen“, sagt Sebastian Brink.

Neues Produkt: Messebausystem

Ein Wandabschnitt des Raums ist komplett mit einem hauseigenen Messebausystem aus Aluminium verkleidet. In das System eingehängte Stoffbanner werden mit LED-Paneelen beleuchtet. „Dieses Messebausystem haben wir zuerst für unseren eigenen Mes­­seauftritt konzipiert. Es hat sich inzwischen schon unter Kunden und Geschäftspartnern herumgesprochen und verkauft.“

In einem Raum der Werkshalle stehen mindestens zehn verschiedene Wetterfahnen nebeneinander. Von der Ritterrüstung bis zum Großauftrag mit hunderten Pflanzkästen: Die Fabrikation von individuellen Metallwaren ist für die Brinks ebenso ein Geschäftsbereich wie die Serienproduktion.

Autor
Stephan Thomas ist Volontär in der Redaktion der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

Vielfältiges Produktprogramm

Die Gebrüder Brink und ihre 80 Mitarbeiter stellen Dränage- und Entwässerungsrinnen für alle Bereiche her: Fassaden, Dächer, Bäder oder Großküchen. Auch Rinnen für den Schwerlastbereich, etwa in Werkshallen und auf Straßenflächen, gehören zum Sortiment der Metallwarenfabrik. Weitere Produkte wie Kiesfangleisten, Kantprofile, Schornsteinabdeckungen, Hochbeete, Pflanzkästen, Solarunterkonstruktionen und vieles mehr gehören zum Programm. Individuelle Produkte erstellen die Brinks nach Kundenwunsch. Der Frankfurter Opernturm, die Flora in Köln und das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck haben eines gemeinsam: Rinnen und Entwässerungssysteme von Richard Brink. Mehr zum Unternehmen finden Sie unter www.richard-brink.de.

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