Flüssig und dicht

Durchdringungen an der Dachfläche gibt es überall, zum Beispiel bei Photovoltaikanlagen, Stützen, Lüftungsrohren, Antennen usw. Wie immer gilt aber: Feuchtigkeit darf nicht in die Dachhaut eindringen. Flüssigkunststoffe übernehmen hier eine wichtige Funktion bei der Abdichtung.

„Die Dichtheit und Dauerhaftigkeit der gesamten abgedichteten Dachfläche ist wesentlich von der zuverlässigen Funktionsfähigkeit der Dachdetails abhängig.“ So ist es nachzulesen in der DIN 18531-3. Eine sichere Detailabdichtung ist also Voraussetzung für ein dauerhaft dichtes Dach. Gerade bei Details aber ist das Risiko hoch, dass durch eine Fehlstelle in der Abdichtung Feuchtigkeit eindringt. Deshalb ist eine Lösung erforderlich, die sich an komplizierte Formen anpasst und Bewegungen aus der Konstruktion aufnimmt.

Flüssige Abdichtungen passen sich an

Flüssigkunststoff bietet sich sowohl für die Flächen- als auch für die Detail- und Anschlussabdichtung an, da er sich wie eine zweite Haut an den Untergrund anpasst. Kalt appliziert, entfällt das Arbeiten mit offener Flamme, so dass Türen oder Lichtkuppelelemente nicht angeflämmt werden.

Für komplexe Details hat das Unternehmen Triflex Abdichtungssysteme aus Flüssigkunststoff entwickelt, die eine homogene naht- und fugenlose Lösung bilden. Das Detail Abdichtungssystem Triflex ProDetail auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA) haftet auf fast allen Untergründen und kann bei Temperaturen bis zu -5 °C verarbeitet werden. Die Abdichtung ist nach 30 Minuten regenfest und nach 45 Minuten ausgehärtet. Eine europäisch technische Zulassung (ETA) gewährleistet die Zuverlässigkeit der Abdichtungsalternative. Nach den Richtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) ist das System wurzel- und rhizomfest, so dass es auch begrünte Dächer langfristig abdichtet.

Vorsicht bei Bauteilen mit außergewöhnlichen Geometrien

Dunstrohre, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Stützen, Lichtkuppeln, Türanschlüsse, aufgehende Wände oder Aufbauten – Details haben unterschiedliche und komplexe Formen, die alle in die Abdichtung einzubeziehen sind. Nur so kann Feuchtigkeit nicht in die Konstruktion eindringen, und die Bausubstanz ist vor möglichen Schäden geschützt. Die DIN 18531, Teil 3 Abschnitt 8.1.1, legt fest, dass die Zuverlässigkeit von Dachdetails wesentlich davon bestimmt werde, ob die abzudichtenden, anschließenden Bauteile eine einfache Führung und einen einfachen Anschluss selbst ermöglichen. Oft sind Elemente auf dem Dach jedoch von außergewöhnlichen Geometrien, spitzen Winkeln oder Rundungen gekennzeichnet, die mit konventionellen Abdichtungstechnologien wie Bitumenbahnen nur mit viel Aufwand abgedichtet werden können.

Beispiel Flachdachsanierung Berlin: Lichtkuppeln und Rohre integriert

Zahlreiche Anschlüsse und Details prägen das Flachdach eines Wohnhauses in der Berliner Hohenstaufenstraße. Alle Anschlüsse sollten während einer Dachsanierung in die Abdichtungsfläche integriert werden, damit das Gebäude langzeitsicher vor eindringender Feuchtigkeit geschützt ist. Sanierungsspezialisten dichteten das Dach mit Flüssigkunststoff ab, ohne die bestehenden spröden Bitumenbahnen entfernen und grundieren zu müssen. Dank des Flüssigkunststoffs Triflex ProDetail sind Lichtkuppeln aus Kunststoff, Dunstrohre aus Zink sowie das angrenzende Mauerwerk dauerhaft dicht. Außerdem markierten die Verarbeiter mit dem Flüssigkunststoff einen rutschsicheren Weg, auf dem sich Wartungsmonteure sicher bewegen können.

Sanierungsbeispiel Berlin: 1500 Meter Anschlüsse ausgeführt

Um eine mechanische Verankerung zu umgehen, entschied sich die Firma ­Vattenfall bei der Dachsanierung ihrer denkmalgeschützten Maschinenhalle in Berlin-Charlottenburg ebenfalls für eine Flüssigabdichtung mit dem Werkstoff ProDetail. Die kurze Aushärtungszeit des Systems stellte sicher, dass während der Verarbeitung bei wechselhaftem Wetter kein Wasser in die Halle gelangte. Da das System auch auf geneigten Flächen appliziert wird, konnten die Verarbeiter es in Verbindung mit der Flächenabdichtung ProTect auf den fast senkrechten Bereichen des 3300 m2 großen Tonnendachs aufbringen. So dichteten sie 1500 m Anschlüsse an Lichtbändern, Ecken und Attiken sicher ab. Dank der voll­flächigen Vliesarmierung wirkt die Abdichtung rissüberbrückend und nimmt Bewegungen aus den weiteren Funktionsschichten des Daches auf.

Beispiel aus Stadthagen: 600 Stützen abgedichtet

„Die Anzahl von Dachdruchdringungen ist durch planerische Maßnahmen auf das unverzichtbare Maß zu reduzieren“, gibt die DIN 18531 vor. Häufig lässt sich eine Vielzahl von Durchdringungen jedoch nicht vermeiden. Das zeigt das etwa 25 000 m2 große Solardach der Spedition Nosta in Stadthagen: 600 Stahlstützen einer Photovoltaikanlage durchdringen die Dachhaut der Verwaltungs- und Lagerhallen. Da das Dach ganzjährig Sonneneinstrahlung, Niederschlag, Wind und Sturm ausgesetzt ist, sollte es gegen diese Witterungseinflüsse widerstandsfähig sein. Die zusätzliche Dachlast erforderte außerdem ein System mit geringem Gewicht. Deshalb dichteten Sanierungsspezialisten die eckigen Stützen mit dem Flüssigkunststoff ProDetail ab. Hoch witterungsstabilisiert und unterlaufsicher, schützt die Abdichtung langzeitsicher vor schädlicher Feuchtigkeitseinwirkung.

Direktmarketing mit Schulungen

Um die Abdichtungsqualität seiner Systeme sicherzustellen, werden die Produkte ausschließlich im Direktvertrieb angeboten. Zudem schult Triflex seine Kunden in der Verarbeitung der Produkte. So halten Detailabdichtungen auf genutzten und ungenutzten Dächern mechanischen sowie thermischen Einflüssen stand und schützen die darunterliegenden Räume langzeitsicher vor eindringender Feuchtigkeit.


Autor

Dipl. Bauingenieur Jan Wittemöller ist seit 2008 Technischer Berater bei der Triflex GmbH & Co. KG, Minden.

Bei Dachelementen mit außergewöhnlichen Geometrien hat Flüssigkunststoff gegenüber Bitumen eindeutig Vorteile

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