Auf dem Rücken der Pferde

Reithalle in Tuttlingen mit Zement-Wellplatten eingedeckt

Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit standen beim Neubau der Reithalle des Reitvereins Tuttlingen im Fokus. Mehr als sieben Jahre dauerte die Suche nach einem geeigneten Standort. Im Juli 2017 zog der Reitverein von der Innenstadt in die Möhringer Vorstadt, einem Stadtteil von Tuttlingen. Die neue Reitanlage bietet Platz für 30 Pferde und beinhaltet auch einen Schulbetrieb für Kinder.

Die Reithalle ist 63 x 20 m groß und hat eine Grundfläche von etwa 1350 m2. Eine Erweiterung für Sozialräume bietet knapp 85 m2 Platz, dazu kommt eine Stallanlage mit Funktionsräumen (656 m2 Grundfläche) ein Lager und Gruppenlaufstall (256 m2 Grundfläche). Den Zuschlag für den Bau erhielt die Hiwo Systembau GmbH aus Wolfegg. Die Firma übernahm die Baueingabeerstellung, erstellte die Statik-, Werks- und Fundamentpläne und kümmerte sich um den Oberbau sowie die Koordination mit der ausführenden Baufirma. Einige Arbeiten, wie beispielsweise die Konstruktion einer Solaranlage auf einem Teil des Reithallendachs, organisierte der Verein selbst.

Wellplatten mit sechs Wellenbergen

Für die Dacheindeckung fiel die Wahl auf die Creaton-Wellplatten „Eternit Profil 6¾“ in der Farbe dunkelgrau. Rund 1300 Platten kamen auf dem Reithallendach zum Einsatz. „Wir haben in der Vergangenheit schon oft mit Wellplatten aus Faserzement gearbeitet, die sich als wirtschaftliche und langlebige Dachlösung in der Land- und Viehwirtschaft bewährt haben“, sagt Simone Dehn, Prokuristin bei der Hiwo Systembau GmbH. Wellplatten mit dem Profil 6 ¾ bieten durch die sechs Wellenberge plus Überlappung bis zu 20 Prozent mehr Verlegefläche pro Arbeitsgang als herkömmliche Wellplatten mit Profil 5. Durch die große Seitenüberdeckung mit einem ganzen Wellenberg wird eine Lichtspaltbildung verhindert und die Regeneintragssicherheit verbessert. Da weniger Befestigungspunkte benötigt werden, lassen sich die Platten zügig verlegen.

Montage der Wellplatten

Um eine hochwertige Ausführung sicherzustellen, wurden die Wellplatten nach den Empfehlungen des Herstellers verlegt und befestigt. Um eine möglichst geradlinige Eindeckung zu erreichen, verlegten die Handwerker die Wellplatten reihenweise. Beginnend an der rechten Dachseite richteten sie die erste Reihe von der Traufe zum First aus und befestigten sie. Die Well­platten wurden mit selbstbohrenden Wellplattenschrauben mit Dichtkopf auf der Holz-Unterkonstruktion verschraubt. Um Undichtigkeiten oder Schäden an den Platten zu verhindern, ist es wichtig, dass die Schrauben so auf den Wellenberg gesetzt werden, dass die Dichtung dicht an der Wellplatte anliegt, der Befestiger aber dennoch Spielraum hat. Pro Wellplatte kamen mindestens vier Befestiger zum Einsatz, wobei der Abstand zum Plattenrand 50 mm nicht unterschreiten durfte.

Zweiteilige Wellfirsthauben

Die Wellplatten mit „Profil 6¾“ werden mit einer Höhenüberdeckung von 200 mm und einer Seitenüberdeckung von 99 mm verlegt. Die Seitenüberdeckung erfolgt immer mit einem ganzen Wellenberg. Für die Deckung des Satteldachfirstes kamen bei dem Objekt zweiteilige Wellfirsthauben zum Einsatz.

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