Lose verlegter Dachaufbau mit Schaumglasdämmplatten
Verlegung mit Auflast ohne Kleber und Heißbitumen
Viele Jahrzehnte wurden Schaumglasplatten in Heißbitumen verlegt, doch damit kann jetzt bei Flachdächern und Dachterrassen Schluss sein. Der Dämmstoffhersteller Glapor hat einen neuen Dachaufbau aus lose verlegten Schaumglasdämmplatten mit Auflast entwickelt, der ohne Klebstoffe und Heißbitumen auskommt. Wir zeigen, wie der Dachaufbau erstellt wird.
Das Konstruktionsprinzip von Flachdächern unter Auflast hat der Dämmstoffhersteller Glapor mit den Eigenschaften von Schaumglas-Dämmplatten zu einem lose verlegten, auflastgehaltenen Dachaufbau kombiniert. Ob unter einem Gründach, einer Dachterrasse oder einer Kiesschüttung mit darüber installierter PV-Anlage: Der lose verlegte Dachaufbau mit Schaumglasdämmplatten ist frei von Klebstoffen, Bitumenabdichtungen und Heißbitumen – somit gilt er als rückbaufähig und wiederverwendbar.
Erstellung eines lose verlegten Dachaufbaus mit Schaumglas-Dämmplatten auf einer „Cemwood“-Schüttung
Foto: Glapor
Die Funktionsfähigkeit des Flachdachs wird durch den Verzicht auf Heißbitumenkleber bei der Verlegung der Dämmplatten nicht beeinträchtigt. Ob intensive oder extensive Begrünung, die Ausstattung mit einer Photovoltaikanlage oder einem Gefälledachsystem: viele Möglichkeiten sind beim lose verlegten Dachaufbau mit Schaumglasdämmplatten umsetzbar. Auch die Auslegung als Retentionsdach, das als Rückhaltebecken für extreme Starkregenereignisse fungiert, stellt kein Problem dar.
Einfache Verlegung auf einer Trockenschüttung
Der Aufbau des lose verlegten Dachaufbaus ist dabei vom Prinzip den Flachdächern mit Auflast – früher meist durch Kiesschüttungen – nachempfunden. Damit die Schaumglasplatten auf der Dachfläche vollflächig aufliegen, fungiert eine trockene Schüttung aus feuchteunempfindlichen „Cemwood 1000“ als Montage- und Nivellierschicht. Die „Cemwood“-Schüttung besteht aus mineralisierten Holzspänen, sie wird trocken und ohne Bindemittel verarbeitet. Einfach und lose in zwei oder mehr Schichten verlegt und mit einem Spezialvlies verbunden, sorgen die Glapor-Schaumglasplatten für eine druckfeste sowie stauchungsfreie Dämmebene, die alle Lasten des weiteren Dachaufbaus trägt.
Die nötige Windsogsicherung des Dachaufbaus mit Schaumglasdämmplatten wird durch eine Auflast aus Substraten, Kies oder Plattenbelägen hergestellt
Foto: Glapor
Die Abdichtung, bestehend aus einer „Cradle-to-Cradle“-zertifizierten FLL-Abdichtungsbahn, wird anschließend lose über der Dämmschicht verlegt. Die Windsogsicherung des Dachaufbaus wird durch eine Auflast aus Substraten, Kies oder Plattenbelägen hergestellt. Diese Art des Dachaufbaus macht die Arbeit mit Heißbitumenkochern unnötig. Das vorherige Ausbringen der Nivellierschicht stellt Handwerkerinnen und Handwerker vor keine großen Herausforderungen.
Zur weiteren Gestaltung des Flachdachaufbaus können Sensoren in die Dämmschicht eingebaut werden: Sie melden Beschädigungen im Dachaufbau durch Unwetter oder Stürme durch eine Nachricht auf eine Handy-App oder ein anderes Gerät. So kann die Unterlaufsicherheit der Dämmebene durch digitale Hilfsmittel sichergestellt und über lange Nutzungszeiträume mit geringem Wartungsaufwand erhalten werden.
Möglichkeiten der Wiederverwendbarkeit
Durch die lose Verlegung der Schaumglasdämmplatten im Flachdach ergeben sich viele Möglichkeiten der Wiederverwendbarkeit. Nach dem Rückbau lassen sich die Schaumglasplatten erneut als Dachdämmung, unter der Bodenplatte, als Leichtbaustoff oder Innendämmung einsetzen. Weitere Informationen zu den Glapor-Schaumglasplatten finden Sie online unter www.glapor.de.
AutorHelge Flöge ist Leiter der internationalen Anwendungstechnik und des Bereichs Nachhaltigkeitsstrategien bei dem Dämmstoffhersteller Glapor in Mitterteich.