Tonziegelfassade für Kindergarten

Für einen Kindergarten in Pagny-sur-Moselle in Frankreich wurde für drei Anbauten eine bunte Ziegelfassade geschaffen. Bei der Konstruktion mit der dahinter liegenden Dämmung kam eine montagefreundliche Lösung aus dem Trockenbau zum Einsatz. Damit erreichten die Planer einen zeitgemäßen Dämmwert.

Der Kindergarten bestand ursprünglich aus frei stehenden Gebäudekomplexen. Um von einem ins andere Objekt zu gelangen, mussten die zwei- bis sechsjährigen Kinder immer ins Freie. Die Situation war allerdings für die Kinder, die sich noch nicht selbständig an- und ausziehen können sowie für Erzieher auf Dauer unzumutbar.

Deshalb wurde eine andere Möglichkeit gesucht. Mit drei unterschiedlich großen Anbauten sind nun die Gebäude miteinander verbunden. Die Neubauten haben eine Gesamt-Grundfläche von 260 m2. Für die Gestaltung der Fassade kam die leichte Tonziegelplatte Argelite von Wienerberger in Lachsrot mit einer dahinterliegenden Dämmung zum Einsatz. Blickfang des neuen 65 m2 großen Haupteingangs mit dem Büro der Direktorin sind zusätzliche Fassadenplatten in den Sonderfarben Grün, Gelb, Blau sowie verschiedene Rottöne. Der größere Anbau mit 180 m2 Fläche beherbergt heute unter anderem einen Saal für verschiedene Aktivitäten. Zusammen wurden für Entree, Mehrzwecksaal und Flur zur Kantine 300 m2 Argelite-Platten verarbeitet. Durch die dahinterliegende Dämmung erreichten die Planer einen zeitgemäßen energetischen Standard.

Wärmebrückenfreie Konstruktion

Die Konstruktion der Argelite-Ziegelfassade ist so ausgelegt, dass sie mit Dämmstoffen bis 300 mm Stärke kombiniert werden kann. Beim Objekt in Pagny-sur-Moselle kam eine 50 mm dicke Mineralwolldämmung zum Einsatz. Die Unterkonstruktion (UK) aus Holz wurde vom Verarbeiter selbst angefertigt und mit Rahmendübeln im Mauerwerk befestigt, hätte aber auch mit Win-keln an der Wand angebracht werden können. Nach dem Zuschnitt der Dämmplatten wurden diese in den Zwischenraum eingepasst und mit Tellerdübeln normgemäß verankert. Ein abgewinkeltes Lochblech sichert die Hinterlüftung von unten, schützt Fassade, Dämmung sowie die Holzkonstruktion vor Schäden durch Kleintiere, Pflanzenbewuchs oder Schmutz.

Die Verschraubung der querverlaufenden Aluminiumprofile erfolgt mit normalen Holzschrauben auf die Konterlattung. Als Schablone und Abstandshalter dient ein auf Maß zugesägtes Kantholz. Wichtig ist, dass von einem festen Punkt aus gemessen wird.

Einhängen und fertig

Als letzter Arbeitsschritt werden in die querverlaufenden Aluminiumprofile die Fassadenelemente eingehängt. Das relativ geringe Gewicht von 31 kg/m2 soll dabei das Einhängen erleichtern. Die Montage der Platten ist sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben möglich. Mit einer Nasssäge wurden die Fassadenelemente direkt auf der Baustelle maßgenau zugeschnitten. Bei Platten, die auf Höhe gesägt wurden, mussten der Abstand von Aluminiumprofil zu Aluminiumprofil selbstverständlich verändert werden.

Das Projekt zeigt, dass eine langlebige Fassadenlösung mit Tonziegelelementen relativ leicht herzustellen ist. Bei der Gestaltung können auch Farben variiert werden. Mit der entsprechenden Dämmung und einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade kann heutigen Ansprüchen und Standards an die Wärmedämmung Genüge getan werden.

Autor

Dipl.-Ing. Bernd Reitemeyer ist Bauingenieur und als Produkt­manager für die Argeton-Fassadenlösungen bei Wienerberger tätig.

Eine langlebige Fassadenlösung mit Tondachziegel-
Elementen ist relativ leicht herzustellen

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