Sheddächer saniert und neu abgedichtet
Sanierung von 12 Sheddächern am Stammsitz von GEZE in LeonbergAm Stammsitz der Firma GEZE in Leonberg mussten zwölf Sheddächer mit einer Gesamtfläche von knapp 12 000 m² saniert werden. Eine Dachneigung von 23 Grad und schmale Rinnen stellten Herausforderungen dar, die die Dachhandwerker mithilfe von selbstklebenden Kunststoffabdichtungsbahnen lösten.
Am Hauptsitz des international tätigen Familienunternehmens GEZE in Leonberg arbeiten über 1100 Menschen in der Entwicklung, Produktion, Distribution und Verwaltung. Die Abdichtung der zwölf Sheddächer über der Produktionsabteilung der Firma GEZE war in die Jahre gekommen und musste saniert werden. Mit der Dachsanierung wurde die Dachdeckerei Karl-Heinz Lange GmbH und Co. KG aus Oberndorf beauftragt.
Bauleiter Stefan Vurusic vom beauftragten Dachdeckerbetrieb hatte Bedenken, bei einer Dachneigung der Sheddächer von 23° eine Bahn zu verlegen, bei der die Nutzung von flüssigem PUR-Klebstoff nötig gewesen wäre. Die Dachbahnen hätten in diesem Fall bis zur Trocknung des Klebers gegen Abrutschen gesichert werden müssen. Nach Rücksprache mit Rolf Blum, Gebietsleiter Technik und Verkauf „Roofing“ in der Region Süd bei der Firma Sika, entschied er sich, anstatt der eigentlich ausgeschriebenen Dachbahn die selbstklebende Kunststoffabdichtungsbahn „Sarnafil TG 76-18 FSA“ von Sika zu verwenden. Die FPO-Bahn mit innenliegender Verstärkung aus Glasvlies und Glasgewebe ist unterseitig mit einer Vlieskaschierung sowie Selbstklebeschicht ausgestattet und verfügt über eine Zulassung für Dächer mit Dachneigungen von bis zu 25°.
Sauberes Arbeiten mit selbstklebender Dachbahn
Die vorhandene Well-Eternit-Eindeckung (hinten im Bild) wurde abgetragen und eine Bitumen-Dampfsperre (vorne im Bild) aufgebracht
Foto: Sika Deutschland GmbH
Im ersten Schritt wurde die vorhandene, asbesthaltige Wellplatten-Eindeckung der Produktionshallen unter Einhaltung sämtlicher Arbeitsschutzvorgaben bis auf die Porenbeton-Platten zurückgebaut. „Da der Rückbau im laufenden Betrieb erfolgte, mussten wir alles mit Schutznetzen und aufliegendem Staubschutzvlies auskleiden, um zu verhindern, dass Staub und Schmutz in die darunter befindlichen Räume gelangen“, sagt Stefan Vurusic. Die anschließend verlegte einlagige Bitumendampfsperre diente gleichzeitig als Notabdichtung für das Dach.
Der neue Dachaufbau auf den Sheddächern besteht (von unten nach oben) aus einer Bitumendampfsperre, 50 mm Schaumglasdämmung, 100 mm alukaschierten PU-Dämmplatten und der Dachbahn „Sarnafil TG 76-18 FSA“
Foto: Sika Deutschland GmbH
Über den Dampfsperrbahnen wurden 50 mm Schaumglasdämmung und 100 mm alukaschierte Polyurethan-Hartschaumdämmplatten verlegt und verklebt, um die Brand- und Schallschutzanforderungen einzuhalten, die bei Dachneigungen von über 20° vorgegeben sind. Nach der Verglasung der Sheds wurde die selbstklebende Dachbahn auf den Sheddächern aufgebracht. „Sobald die Glaser fertig waren, folgten wir mit der Abdichtung. Dabei war die selbstklebende Bahn von großem Vorteil, weil keine Gefahr bestand, dass durch Wind und Wetter Klebstoff an die Verglasung gerät“, erklärt Vurusic.
An den Pultfirsten wurden „Sarnafil“-Verbundbleche an den Stahlprofilen der Verglasung angebracht. Die Bahnen wurden in die Profile eingenietet. An den Wandanschlüssen brachten die Dachhandwerker Schienen an, bis zu denen die Bahnen hochgeführt und dort befestigt wurden.
Insgesamt wurden am GEZE-Stammsitz in Leonberg zwölf Dächer saniert, fünf davon mit einer Fläche von 1020 m2 und sieben Dächer mit 950 m2 Fläche. Die zwei Meter breiten Dachbahnen wurden dabei jeweils ausgerollt und ausgerichtet, anschließend wurde die Schutzfolie am Bahnenende im 45°-Winkel abgezogen und die Dachbahn verklebt. Für die weitere Verlegung wurde die Schutzfolie seitlich abgezogen und die Bahn fortlaufend an den Untergrund angepresst. Abschließend wurden die Überlappungen verschweißt.
In den 30 bis 50 cm schmalen Rinnen der Sheddächer wurden zuerst Bitumendampfsperrbahnen verlegt, danach wurden die Rinnen mit „Sarnafil TG 76-18 FSA“-Bahnen abgedichtet. Ein Kran transportierte die Bahnen auf die Dächer, der Rest war Handarbeit, wie Stefan Vurusic erklärt: „Erst mussten die 15 m langen Bahnen auf den schrägen Dächern weitertransportiert werden, dann erfolgten der Zuschnitt und die Auskleidung der Rinnen.“
Die Rinnen der Sheddächer (links im Bild) wurden ebenfalls mit Kunststoffbahnen ausgekleidet
Foto: Sika Deutschland GmbH
Die Dacharbeiten begannen im März 2023 und dauerten bis Ende April 2024. „Wir waren extrem vom Wetter abhängig“, erklärt Vurusic. „Bei Frost und Nässe konnten wir auf den schrägen Dächern weder Abrissarbeiten durchführen noch laufen.“ Pro Dach wurde für den Rückbau und neuen Dachaufbau mit bis zu drei Wochen Bauzeit gerechnet. Dabei betont Stefan Vurusic, dass die Verlegung der selbstklebenden Sika-Dachbahnen einfach und zeitsparend gewesen sei. „Besonders bei Wind macht es das Arbeiten leichter, da kein Klebstoff aufgetragen werden muss.“ Alle zwölf Sheddächer am GEZE-Stammsitz in Leonberg wurden mit den selbstklebenden Dachbahnen erfolgreich abgedichtet.
Marion Dietrich leitet die Abteilung „Marketing Roofing“ bei der Sika Deutschland GmbH.
Bautafel (Auswahl)
Objekt Dachsanierung von Sheddächern am Stammsitz der GEZE GmbH in Leonberg
Bauzeit 03/2023 bis 04/2024
Bauherr GEZE GmbH, Leonberg
Dacharbeiten Karl-Heinz Lange GmbH + Co. KG, Oberndorf
Dachabdichtung Dachbahnen „Sarnafil TG 76-18 FSA“ und „Sarnafil“-Verbundbleche als Zubehör, Sika Deutschland GmbH, Stuttgart, deu.sika.com