Neues Lern- und Forschungszentrum für Internat Louisenlund

Vier Gebäude mit Holzfassaden und Metalldacheindeckung

Louisenlund, Deutschlands zweitgrößtes Internat mit angeschlossenem Gymnasium, investiert insgesamt rund 30 Mio. Euro in neue Wohngebäude und ein Lern- und Forschungszentrum in Güby. Große Teile der Dächer der Neubauten wurden mit einem Metalldach mit Klick-Systemtechnik gedeckt.

Das Internat Louisenlund mit angeschlossenem Gymnasium befindet sich im Gemeindegebiet von Güby zwischen Schleswig und Eckernförde. Auf der Großen Breite der Schlei, einem nahe gelegenen Ostseearm, wird unter anderem Segelunterricht für Schüler und Schülerinnen angeboten. Jüngst wurde das Internat um ein Lern- und Forschungszentrum mit vier Gebäudeteilen, den sogenannten Lernhäusern, erweitert. Die Neubauten mit Holzfassaden und unterschiedlich geneigten Satteldächern sollen sich harmonisch in die Landschaft und in den historischen Bestand einfügen.

Die großzügigen Glaselemente an den Giebelseiten der neuen Lernhäuser in Güby spiegeln die Umgebung wider
Foto: Lindab

Die großzügigen Glaselemente an den Giebelseiten der neuen Lernhäuser in Güby spiegeln die Umgebung wider
Foto: Lindab
Das Gebäudeensemble schafft einen identitätsbildenden Campus-Charakter, der bestimmt wird durch die adäquate, naturnahe Gestaltung im Zusammenspiel mit den sich bildenden Außenräumen. Große Glasfronten an den Kopfseiten des Lern- und Forschungszentrums erlauben Aus- und Einblicke und sollen die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum nahezu verschwinden lassen. Zudem können die Schülerinnen und Schüler dank des vielen natürlichen Lichts augenschonend lesen und lernen. Die Typologie funktionaler Landwirtschaftsgebäude nimmt dabei mit ihren Satteldächern Bezug zur näheren Umgebung. Passend dazu entschied sich das für den Entwurf verantwortliche Büro LH Architekten aus Hamburg für eine Metalldacheindeckung der aneinander gereihten, unterschiedlich langen Satteldächer. Die Längsfassaden und Teile der Giebelseiten erhielten hingegen eine Holzverschalung.

Holz für die Fassaden, Stahlprofile für die Dächer

Als Bedachungsmaterial für die Gesamtfläche des neuen Lern- und Forschungszentrums von etwa 2500 m² entschieden sich der Bauherr sowie der Bedachungsfachbetrieb Eissing Dachtechnik aus Böklund für das „Klick-Dach“ des schwedischen Herstellers Lindab. Dieses ist in seiner Optik angelehnt an das Design herkömmlicher Stehfalzdächer, aber aufgrund des „Klick-Systems“ schneller und einfacher auf dem Holzsparrendach zu montieren.

Dank des Klick-Systems sind die Stahlprofile schnell und einfach montierbar – ein Vorteil bei einer Gesamtdachfläche von 2500 m²
Foto: Lindab

Dank des Klick-Systems sind die Stahlprofile schnell und einfach montierbar – ein Vorteil bei einer Gesamtdachfläche von 2500 m²
Foto: Lindab
„Die Verarbeitung geht leicht von der Hand und man benötigt lediglich normales Klempnerwerkzeug“, sagt Carsten Dämmig, Geschäftsführer der Eissing Dachtechnik, der das „Klick-Dach“ schon mehrfach verarbeitet hat. „Aufgrund der schnellen Verlegung überzeugt das ‚Lindab-Klick-Dach‘ in Sachen Wirtschaftlichkeit“, ergänzt Michael Spurgat vom Team Baucenter in Schleswig. Bereits seit rund 20 Jahren vertreibt der Baustofffachhändler für Tiefbau, Dach und Fassade aus Schleswig Lindab-Produkte und hatte das „Klick-Dach“ für das Projekt in Louisenlund ins Spiel gebracht.

Bedachungsmaterial ist recycelbar und robust

Das „Lindab Klick-Dach“ wird aus feuerverzinktem, kalt gewalztem Stahl gefertigt und kommt aufgrund seines geringen Gewichtes in der Praxis nicht nur bei Wohnobjekten, sondern auch auf landwirtschaftlichen Gebäuden zur Anwendung – was es für dieses Vorhaben prädestinierte. Ein weiterer Pluspunkt für die Lösung ist der Aspekt der Nachhaltigkeit: Stahl ist nicht nur fast vollständig recyclebar, die Profile des „Klick-Dachs“ sind außerdem mit einer organischen Beschichtung versehen. Bei dieser wird das fossile Rohöl, welches im Lösungsmittel konventioneller Beschichtungen enthalten ist, zu einem Großteil durch Rapsmethylester ersetzt, der aus heimischem Rapsöl gewonnen wird. Die organisch beschichteten Profile erfüllen gemäß DIN EN ISO 12944 die Korrosionsklasse C4 und eignen sich somit ideal für den Einsatz in Küstenregionen und Regionen in Meernähe.

Nach der Verlegung: Die Stahlblechprofile im Farbton „Darksilver matt“ harmonieren gut mit der Holzfassade der Neubauten
Foto: Lindab

Nach der Verlegung: Die Stahlblechprofile im Farbton „Darksilver matt“ harmonieren gut mit der Holzfassade der Neubauten
Foto: Lindab
Beim Lern- und Forschungszentrum von Louisenlund wurde das „Klick-Dach“ in der Farbe „Darksilver matt“ verlegt, im Einklang mit dem Ton der Holzfassade. Vor der Verlegung der Profile wurde jeweils an der Traufe der Dächer ein Rinneneinhangprofil waagerecht montiert. Um die Bildung von Kondenswasser zwischen dem Einhangprofil und der Unterkonstruktion zu verhindern, brachten die Dachhandwerker eine etwa 30 cm breite, bitumenfreie Dachabdichtung auf. Auf dem übrigen, holzverschalten Dach wurde ebenfalls eine Trennschicht verlegt und mit rostfreien Klammern und einem Klammerabstand von 50 cm befestigt. Danach konnten die Dachhandwerker das erste Dachprofil verlegen und mit den mitgelieferten Schrauben befestigen. Bei dem „Klick-Dach“-System wird grundsätzlich von rechts nach links gearbeitet. Das nächste Dachprofil wird mit dem bereits verlegten Profil zusammengeklickt. Dachdeckermeister Carsten Dämmig sagt: „Die Eindeckung erfüllt unsere Erwartungen, der Service und die Beratung des Herstellers sind gut.“

Die Montage der Metalldächer begann im ersten Quartal 2022 und dauerte insgesamt ein knappes Jahr. Anfang 2023 wurden die Neubauten fertiggestellt. Künftig sollen im Internat und Gymnasium Louisenlund bis zu 600 Schülerinnen und Schüler von der „Zukunft des Lernens“ profitieren.

Autor

Ralf Rexin ist Verkaufsleiter bei Lindab Profil in Deutschland.

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