Holz-Hybrid-Bau in Berlin von der DGNB ausgezeichnet

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat dem Holz-Hybrid-Bau „Edge Südkreuz“ in Berlin den Platin-Status verliehen. Das Berliner Büro- und Geschäftsensemble hat damit den bisher höchsten Wert in der Geschichte der DGNB-Zertifizierung erreicht. Zusätzlich wurde das Projekt für seine gestalterische Qualität mit der Auszeichnung „DGNB Diamant“ geehrt. „Bei der gewählten Holz-Hybrid-Bauweise ergänzen sich die Materialien Holz und Stahlbeton gemäß ihren Eigenschaften hervorragend“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Dabei bilde der Baustoff Holz mit insgesamt 3300 m³ den Hauptanteil des Holz-Hybrid-Baus, was sich neben der verbesserten Energiebilanz positiv auf das Raumklima auswirke.

Für den Neubau kam das sogenannte „Cree-System“ zum Einsatz, das aus Holz-Beton-Verbunddecken und Brettschichtholzstützen in der Fassade besteht. Das System wurde von der Rhomberg-Baugruppe entwickelt. Bei der „Cree“-Systembauweise wird das Gebäude aus Bauteilen oder Modulen erstellt, die industriell vorgefertigt, zur Baustelle transportiert und dort zusammengesetzt werden. Dadurch werden kurze Bauzeiten, eine große Witterungsunabhängigkeit durch die Vorfertigung und eine hohe Präzision der seriell gefertigten Bauteile ermöglicht.

Innerhalb von 24 Monaten wurden die beiden sieben- und achtstöckigen Büro- und Geschäftsgebäude am Berliner Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg durch die Arbeitsgemeinschaft Rhomberg Systembau, Zech Bau und Cree Buildings auf einem rund 10 000 m2 großen Grundstück errichtet. Bauherr ist der Projektentwickler Edge. Die Pläne stammen von Tchoban Voss Architekten, granz und zecher Architekten sowie dem Ingenieurbüro Happold.

Die gleichmäßig gerasterte, mit Faserzementplatten verkleidete Fassade lässt zunächst nicht auf die Bauweise des „Edge“ schließen. Im Innenraum ist der Werkstoff Holz jedoch durch eine von innen sichtbare Holzkonstruktion sehr präsent. Ein transparentes Folienkissendach über dem Atrium des achtstöckigen Carré-Gebäudes sorgt für viel Tageslicht im Innenhof. Vier große Plattformen auf  baum-artigen Stützen verbinden das Atrium über Treppen und Brücken mit den Bürogeschossen. Sie wurden von den schweizerischen Freiform-Spezialisten von Blumer Lehmann errichtet.

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