Dachsanierung mit Systemziegel

Im Haus von Heiner Römer in Hünstetten-Beuerbach sind sowohl die Wohnung seiner Familie als auch die Geschäftsräume seiner Garten- und Landschaftsbau-Firma untergebracht. Bei der Sanierung wurde auch die Dacheindeckung erneuert. Der schieferton-engobierte Dachziegel gibt dem Haus eine besondere Note.

Das freistehende zweigeschossige Wohnhaus war in den 1960er Jahren, ebenso wie seine Nachbarhäuser, in zeittypischem Stil errichtet worden. Spartanische Lochfassaden und ein Satteldach gaben dem Bau sein Gepräge. Mit der Entscheidung zu einer Komplettsanierung sollten die alten Grundstücksmauern abgerissen und die Außenanlagen  nach Fertigstellung der Sanierung erneuert werden. Zudem stand die energetische Aufrüstung der Gebäudehülle durch Einbau neuer Fenster, einer Wärmedämmung und die Neugestaltung der Fassade mit Ausbau des Dachgeschosses für Wohnzwecke auf dem Plan. Das Dach sollte mit Aufsparrendämmung, dem Einbau zweier Dachflächenfenster sowie zweier Schleppgauben und schließlich mit einer neuen Dacheindeckung aufgewertet werden. Dabei machte der Bauherr Nägel mit Köpfen und entschied sich für die keramische Premium-Variante mit dem Flachdachziegel Premion von Creaton in der Nuance „schieferton engobiert“ – wobei der Schieferton nicht nur hervorragend zur Schieferverkleidung des Kamins und der Schleppgauben passt, sondern auch zur weißgrauen Gestaltung von Sockel und Fassade. Diese Farbgebung entspricht dem regionaltypischen Bild der Häuser im Taunus.

Entscheidung fürs Leben

Die Dachdeckermeister Werner Jakobs und Volker Petry, Inhaber des jp Dach&Wand Meisterbetriebs Jakobs & Petry GmbH in Kastellaun, erhielten den Sanierungsauftrag. Sie überzeugten das Bauherrenehepaar von den Vorzügen der Kombination aus Wirtschaftlichkeit, Hochwertigkeit, technischer Ausgereiftheit und schönem Dachdesign, die den Dachziegel auszeichnet. Die hochwertigen Rohstoffe sorgen bei diesem Ziegel für eine Optik in Fliesenqualität auf dem Dach. ­Aufgrund der hohen Materialdichte und der feinporigen Oberfläche besitzt der Dachziegel zudem eine große Widerstandsfähigkeit gegen Frost. Der homogene Zie­gelkörper sorgt außerdem für erstklassige Optik an Schnittkanten und macht aufwendiges Nachbearbeiten überflüssig. Die edle Oberfläche schließlich bietet durch den Einsatz von Engoben einen besseren Schutz vor Moos- und Algenbildung. So war die Entscheidung für diesen Ziegel gleichsam eine Entscheidung fürs Leben.

Das neue Leben begann mit dem Abriss des alten Daches, das dann für geraume Zeit mit einer Notabdeckung versehen werden musste, in deren Schutz die beiden Schleppgauben errichtet und das Dachflächenfenster installiert werden konnten. Als Dampfsperre verlegten die drei ausführenden Dachdecker eine robuste, luftdichte und feuchtevariable Klimamembran. Für die energetische Aufrüstung im Sinne der EnEV sorgt eine 16 cm dicke Aufsparren-Wärmedämmung aus Polyiso-Hartschaumplatten nach DIN EN 13165. Die Elemente wurden im Nut- und Feder-System verbunden und sind oberseitig mit einer blendfreien Aluminiumfolie in Kombination mit einer Polymerbitumenbahn kaschiert.

Unter 10 Grad regeneintragssicher

Die Konterlattung mit 4/6er-Latten und die Trag­lattung mit 3/5er-Latten schuf dann die Voraussetzung für die eigentliche Eindeckung mit den insgesamt 1280 Ziegeln. Dabei erforderten die Dachgauben und Dachflächenfenster auf der relativ kleinen Fläche eine diffizile Arbeit beim Zuschnitt und bei der Abdichtung der Anschlüsse. Das Dachgeschoss wurde ohne Kniestock angelegt und hat durch die relativ flache Neigung von etwa 33 Grad auch keinen sonderlich hohen First. Daher mussten die beiden Schleppgauben zur optimalen Nutzung des ausbaubaren Dachraums, mit einer möglichst großen Fläche mit Stehhöhe, direkt am First ansetzen und extrem flachgeneigt ausfallen. Mit weniger als 10 Grad Dachneigung ist das Problem dank der weit überdurchschnittlichen Regeneintragsicherheit des Premion-Dachziegels lösbar. Ausführliche strömungstechnische Untersuchungen haben bestätigt, dass die technisch ausgereifte Verfalzung in Verbindung mit einem wasserdichten Unterdach bis 7 Grad die erforderliche Regeneintragsicherheit innerhalb der Gewährleistungsbedingungen erreicht. In diesem Bereich muss man auch verstärkt auf die Sicherung gegen Windsog achten. Die Online-Berechnung mit dem Sturmklammer-Assistenten des Herstellers ergab, dass jeder dritte Ziegel mit einer Klammer gegen Windsog gesichert werden musste. „Für uns Dachdecker ist es immer gut, wenn wir für diffizile Aufgaben wie eine Schleppgaube mit minimaler Dachneigung ein Produkt haben, dessen Leistungsreserve auch hier die nötige Regeneintragssicherheit lange sichert“, erläutert Dachdeckergeselle Jens Dornau, Vorarbeiter der Jakob + Petry GmbH.

Funktionsziegel unterstützen Lüftungsfunktion

Am linken und rechten Dachrand sowie am Dachrand der Schleppgauben kamen Ortgangziegel zum Einsatz und bilden so eine schöne und dauerhafte vollkeramische Ortganglösung. Seitdem das Dachgeschoss voll ausgebaut ist, beschränkt sich der Lüftungsraum auf das Maß der Konterlattung und ist damit so klein, dass keramische Funktionsziegel diese bauphysikalisch wichtige Funktion unterstützen müssen. Deshalb besteht die letzte Reihe vor dem First auf beiden Satteldachflächen aus Firstanschluss-Lüfterziegeln. Ihre keramischen Spoiler am Kopf erzeugen Verwirbelungen, die über den entstehenden Unterdruck die Luft auf beiden Seiten des Firstes aus dem Unterdachbereich herausziehen. Da Tondachziegel aufgrund ihrer positiven keramischen Eigenschaften Feuchtigkeit aufnehmen können, sichert die Hinterlüftung ihren Abtransport. Dies sorgt für die Feuchteregulierung der Dache­indeckung und verlängert so ihre Haltbarkeit noch einmal spürbar. Die Firstziegel wurden mit dem so ­genannten Firstfix-System und dauerhaft sturmsicher fixiert. Neben dem schieferverkleideten Kamin ist das Tondunstrohr die einzige Dachdurchdringung. Die keramische Abdeckung mit der Tondunstrohrhaube ­Signum Typ A im Schieferton fügt sich perfekt in das Dachdesign ein.

Eingliederung in die Umgebung gelungen

Durch die Sanierung verschwand der 60er-Jahre-Charme von einst. Optisch und energetisch auf den neuesten Stand gebracht, sticht das Wohnhaus mit Firmensitz aus der Nachbarschaft hervor. Ein zeitgemäßes Erscheinungsbild, bei dem das Zusammenspiel zwischen alt und neu so gelungen ist, dass es sich nach wie vor gut in die Umgebung einpasst. Der Bauherr und staatlich geprüfte Wirtschafter im Garten- und Landschaftsbau, Heiner Römer, freut sich nun darauf, die Außenanlagen nach seinen eigenen Vorstellungen planen zu können.

Autor

Rainer Balkenhol ist Dachdeckermeister und Leiter der Anwendungstechnik bei Creaton. Darüber hinaus ist er Trainer beim Schulungszentrum Creaton-Campus sowie Referent von Fachvorträgen.

Originalkeramik von Ortgang zu Ortgang und von der Traufe bis zum First

Bautafel (Auswahl)

Objekt Einfamilienhaus,

Hünstetten-Beuerbach

Dachdecker jp Dach & Wand Meisterbetrieb Jakobs & Petry GmbH,

Kastellaun

Fläche 125 m²

Produkte 1280 Premion Nuance-Dachziegel schiefer, engobiert mit Originalzubehör

Hersteller Creaton AG, Wertingen

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