Gesichert gegen Absturz: Worauf es bei Absturzsicherung bei Dacharbeiten ankommt

Dachstühle richten, Flachdächer abdichten oder Lichtkuppeln austauschen: Bei all diesen Arbeiten kommen Dachhandwerker nicht ohne Absturzsicherung aus. Die Auswahl der passenden Sicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir zeigen, worauf es bei der Wahl der Sicherungsmethode ankommt.

Das Wichtigste in Kürze:

- Dachdecker und Zimmerer sind, im Vergleich zu anderen Bau-Berufen, besonders häufig von Unfällen betroffen. Pro Jahr erleidet jeder achte Zimmerer einen Arbeitsunfall

- Ab zwei Metern Gebäudehöhe ist Absturzsicherung Pflicht!

- Kollektivschutz wie Geländer hat Vorrang vor Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz, die nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen sollte

- Skylotec übernimmt die Planung und Montage von Absturzsicherung

- an permanenten Seilsicherungssystemen können Dachhandwerker durchgängig arbeiten, ohne sich ständig neu anschlagen zu müssen

Dachdecker und Zimmerer arbeiten täglich mit der Gefahr eines Absturzes. Von Unfällen im Job sind sie besonders häufig betroffen. Die durchschnittliche Unfallquote in der Bauwirtschaft lag im Jahr 2016 bei 55,29 Fällen pro 1000 Beschäftigte. Im Zimmererhandwerk liegt die Quote bei über 100 Fällen pro 1000 Beschäftigten. Also erleidet im Jahresdurchschnitt jeder achte Beschäftigte im Zimmererhandwerk einen Arbeitsunfall. 2016 kamen bei Arbeitsunfällen in den Gewerken Dachdecker und Zimmerer neun Menschen ums Leben.    

Ab zwei Metern Gebäudehöhe: Absturzsicherung ist verpflichtend

Aus gutem Grund müssen sich Dachhandwerker daher an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Dächern gegen Absturz sichern. Ab zwei Metern Gebäudehöhe ist Absturzsicherung dabei Pflicht. Zur Absturzsicherung gehören Schutznetze, Lauf- und Arbeitsstege, Seitenschutzgeländer oder Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). Ein Kollektivschutz, der mehrere Personen vor Absturz schützt, etwa ein Sicherheitsgeländer, hat grundsätzlich Vorrang vor Anschlageinrichtungen für PSAgA. Wenn möglich, sollte also ein Kollektivschutz vorhanden sein. In einem so gesicherten Bereich kann eine uneingeschränkte Anzahl an Personen arbeiten, bei Bedarf sogar eine Person allein. Bei Anwendung von PSAgA muss der Gurt der Ausrüstung jedoch auf die jeweilige Person eingestellt sein. Ob das Tragen von Absturzsicherung für Mitarbeiter erforderlich ist, müssen Unternehmer anhand der Gefährdungsbeurteilung im Vorfeld ermitteln. Im Falle eines Absturzes sind ein schneller Notruf und unverzügliche Rettung lebenswichtig. Daher müssen die Mitarbeiter im Umgang mit der Ausrüstung geschult sein.

Experten helfen bei der Planung

Eine pauschale Entscheidung für Kollektivschutz und gegen persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz lässt sich jedoch nicht treffen. Dazu unterscheiden sich die Gegebenheiten am Einsatzort zu stark. Spitz zulaufende Dächer etwa lassen keinen Kollektivschutz zu, Photovoltaik- oder Blitzschutzanlagen können die Möglichkeiten ebenfalls einschränken. Daher sind Lösungen gefragt, die sich individuell ­planen und installieren lassen. Hersteller von Ab­sturzsicherungen halten daher ein vielseitiges Produktprogramm bereit. Das reicht von PSAgA über Kollektivschutz bis hin zu vertikalen und horizontalen Seil-Sicherungssystemen sowie Anschlagpunkten. Zum Angebot der Hersteller zählen auch die Planung und Montage von Absturzsicherung. So begleitet die Firma Skylotec Kunden bereits in einer frühen Phase bei der Suche nach dem richtigen System. Die Mitarbeiter der Firma übernehmen auch die Installation vor Ort und die spätere Wartung.

Dauerhaft installierte Systeme

Wenn Beschäftigte häufig zu Dacharbeiten in die Höhe steigen müssen, sind permanente Systeme zur Absturzsicherung geeignet. Sie werden horizontal auf dem Dach installiert. Dabei wird ein Edelstahlseil oder eine Führungsschiene über Zwischenhalter und Kurvenelemente installiert. Auf diese Weise lässt sich das jeweilige System flexibel an die Gegebenheiten auf dem Dach anpassen – ob auf einem Neubau oder einem älteren Objekt, bei dem Absturzsicherung möglicherweise im Vorfeld nicht bedacht wurde. Solche Seilsicherungssysteme wie etwa „Skyline“ oder Schienensysteme wie „Skyrail“ von Skylotec bieten Dachdeckern und Zimmerern einen großen Vorteil: Sie können sich daran durchgängig sichern, ohne sich neu anschlagen zu müssen.

Für beengte Arbeitsplätze

Auf dem Dach können aber auch Einzelanschlagpunkte zum Einsatz kommen – beispielsweise dann, wenn Arbeiten nur gelegentlich oder an sehr beengten Arbeitsplätzen durchgeführt werden. Auch hier bieten Hersteller Lösungen an, die sich auf Holz- und Stahlkonstruktionen oder in Beton befestigen lassen. In vielen Fällen werden auch Trapezbleche als Dacheindeckung verwendet, sie unterscheiden sich in der Regel in der Profilhöhe und -breite.

Anschlagpunkt für Trapezbleche

Für Trapezbleche hat Skylotec mit dem „Multipin“ einen Einzelanschlagpunkt entwickelt, der auf viele Trapezblechgrößen passt und sich für Profile in Positiv- und Negativlage eignet. Der Anschlagpunkt hat einen Fuß als Basis, der sich stufenlos verstellen lässt. Das erspart bei der Planung das Studieren von Unterlagen und Tabellen, um die richtige Profilbreite zu ermitteln. Als Standardausstattung bei Einzelanschlagpunkten hat sich eine um 360° drehbare Anschlagöse bewährt. Daran gesichert, können sich Dachhandwerker uneingeschränkt bewegen. Der „Multipin“ kann auf einem Trapezdach mit Profilhöhen zwischen 35 mm und 200 mm montiert werden. Bei der Profilbreite ist er einsetzbar bis zu 420 mm. Eine Vorsortierung von Anschlagpunkten für unterschiedliche Trapezprofile ist mit dem variablen Anschlagpunkt nicht notwendig.

Schulungen zur Absturzsicherung

Von Dachdeckerunternehmen und Zimmereien wird heutzutage nicht mehr bloß erwartet, dass sie ihre eigentlichen Arbeiten durchführen. Vielmehr sollen sie die passende Absturzsicherung für spätere Tätigkeiten auf dem Dach gleich mit installieren und warten. Das gehört bei modernen Betrieben schon zum Portfolio. Wichtige Fragen zu diesem Thema können Hersteller oder auch die BG Bau beantworten. Skylotec etwa bietet in seinem „Vertical Rescue College“ weltweit Schulungen mit erfahrenen Trainern an, auch in Neuwied bei Koblenz. Mehr Informationen zu den Schulungen finden Sie unter https://www.skylotec.com/eu_de/vrc/.

Autor

Björn Mende ist Senior-PR-Berater bei der Agentur document1 in Uedem und betreut Skylotec bei der Pressearbeit.

Schulung im „Vertical Rescue College“

Wie man permanente Seilsicherungssysteme montiert und anwendet, lernen Dachhandwerker in einer zweitägigen Schulung im „Vertical Rescue College“ von Skylotec. Am ersten Tag der Schulung geht es um horizontale Systeme wie die „Skyrail“ oder „Skyline“, am zweiten Tag um vertikal montierte Systeme. Die Praxisseminare sind für vier bis sechs Personen ausgelegt. Der nächste Termin ist am 19.-20.4.2018 in Neuwied. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 4-6 Personen. Informationen zur Anmeldung bekommen Sie auf www.skylotec.com.

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