Fertighaussanierung: Holzrahmenbau, Dachgeschossausbau, Aufstockung und Innenausbau

Wenn Fertighäuser aus früheren Jahrzehnten nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen, wird eine Sanierung fällig. In einer neuen Serie beleuchten wir, wie solche Sanierungen aussehen können. Im ersten Teil geht es um die Innensanierung alter Fertighäuser. Einen Bericht über eine Schadstoffsanierung lesen Sie hier: Bericht

Meist sind umfangreiche handwerkliche Änderungen nötig, um aus einem 40 oder 50 Jahre alten Fertighaus ein Zuhause mit mehr Wohnkomfort zu machen. Aber lohnt sich das überhaupt? Oder ist abreißen und neu bauen die bessere Lösung? Die Antwort ist einfach: Sind die technischen und statischen Voraussetzungen gegeben, steht dem Umbau des Fertighauses nichts mehr im Weg. Die Industrie hält Produkte speziell für solche Bauvorhaben bereit. Für Holzbauer, Zimmereibetriebe und Holzrahmenbauer, aber auch Architekten und Ingenieure ergibt sich hier ein neues Geschäftsfeld. Die Zimmerer Profibau GmbH aus Preußisch Oldendorf etwa hat sich auf die Fertighaussanierung spezialisiert. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Betriebsleiter Mario Drees ab Seite 14.

Rund 500 000 Fertighäuser in Deutschland

Mit dem Bauboom in den 1960er Jahren entstanden viele Fertighäuser. Rund 500 000 Fertighäuser (siehe Broschüre: fermacell kompakt – Fertighaus, Modernisierung und Optimierung von Fertighäusern) sind seitdem in Deutschland errichtet worden. Viele dieser Häuser wurden inzwischen verkauft oder an Kinder und Enkel weitervererbt – ein großer Teil wird heute bereits in der dritten Generation genutzt.

Holzrahmenbau für neue Raumaufteilung

Modernisieren lassen sich Fertighäuser in verschiedenen Bereichen. Sinnvoll, weil auf Dauer kostensparend, sind energetische Maßnahmen wie die Dämmung der Fassade oder des Daches. Dabei können gleichzeitig die Fassade erneuert und Materialien, die nach heutigem Kenntnisstand nicht unbedenklich sind, gegen umweltfreundlichere Produkte ausgetauscht werden. Außerdem bietet es sich an, Fenster und Türen auszutauschen. Im Hausinneren ermöglicht die Holzrahmenbauweise eine neue Raumaufteilung, meistens ohne großen Aufwand. Bei einem Generationenwechsel kann so der Grundriss des Hauses durch das Entfernen alter und den Aufbau neuer Wände verändert werden.

Dachgeschossausbau oder Aufstockung

Wächst der Platzbedarf, etwa weil sich Familienzuwachs eingestellt hat, bietet ein Dachgeschossausbau zusätzlichen Raum. Eine Aufstockung erhöht den verfügbaren Dachraum zusätzlich. Fußböden lassen sich mit Trockenestrichen schnell erneuern, sie verbessern gleichzeitig die Energiebilanz und den Schallschutz. Gegen Geruchsprobleme und Allergien hilft eine Modernisierung mit schadstoffbindenden Ausbaumaterialien. Bevor es jedoch an Details zur Modernisierung des Fertighauses geht, sollte das eigentliche Ziel des Umbaus genau definiert und eine Checkliste mit den  notwendigen Maßnahmen angelegt werden.

Analyse des bestehenden Gebäudes

Vor der Sanierung ist es ratsam, eine fachmännische Analyse des Gebäudes einzuholen. Denn Eingriffe in die Bausubstanz, statische Berechnungen, der Austausch von Dämmstoffen oder die Beseitigung von Wärmebrücken setzen fachmännisches Know-how voraus. Architekten, Fachingenieure und Spezialisten aus dem Holzbau können hier Modernisierungsmaßnahmen mit geeigneten Baustoffen erarbeiten. Sie wissen auch am besten, ob und welche Förderungen es gibt. Mit den richtigen Baustoffen und in Kooperation mit Holzbaufachbetrieben, Zimmereien, Holzrahmenbauern oder Bauhandwerkern kann so aus einem alten Fertighaus ein echtes Schmuckstück werden.

Geeignete Baustoffe für die Sanierung

Die Baustoff-Industrie hat das Thema Fertighausmodernisierung schon als Geschäftsfeld entdeckt. Der Hersteller Fermacell bietet mit Gipsfaserplatten und den wasser- und witterungsfesten „Powerpanel H2O“-Platten mögliche Ausbaukonzepte für die Fertighausmodernisierung. Die Gipsfaserplatten eignen sich für Wand-, Decken- und Bodenkonstruktionen ebenso wie die „Powerpanel H2O“-Platten für den Ausbau von Bädern. Fermacell Gipsfaserplatten können als mittragende und aussteifende Beplankung von Wänden, als brandschutztechnische Bekleidung von Holzbauteilen sowie aussteifend für Decken- und Dachscheiben verwendet werden. Für alle wasser- und witterungsrelevanten Konstruktionen im Innen- und Außenbereich eignet sich die zementgebundene Leichtbeton-Platte Fermacell „Powerpanel H2O“.

Autorin

Rita Jacobs M.A. ist Baufachjournalistin mit PR-Büro in Düsseldorf und unterstützt Fermacell bei der Pressearbeit.

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