Hühner-Pagode fürs Fernsehen

SWR sendet am 9. April neue Folge „Handwerkskunst“ mit Friedrich Dippon

Friedrich Dippon, Zimmermeister aus Weinstadt, hat schon vieles aus Holz gebaut, geformt und geschnitzt: Das Dach der Stiftskirche in Beutelsbach, ein Tiny House bei der Remstal Gartenschau – aber einen Hühnerstall? Nicht irgendeinen Bretterverschlag, sondern eine Schlaf- und Legestätte für den stolzen Hahn und sein gefiedertes Gefolge chinesischer Zwerghühner hat der Inhaber von Holzbau Dippon gezimmert: ein Pfahlhaus mit einem Pagodendach.

Zu sehen sein wird der Bau der Hühner-Pagode in einer Sendung der Reihe „Handwerkskunst“. Der SWR sendet den Beitrag im SWR-Fernsehen am Freitag, 9. April, ab 21 Uhr. In der ARD-Mediathek ist der 45-minütige Beitrag bereits ab 6. April online zu sehen.

Innerhalb von drei Tagen hat Friedrich Dippon nach einer ersten Handskizze das Muster für die Hühner-Pagode in seinem Betrieb in Grunbach gezimmert. Sehr zum Gefallen des vierköpfigen Filmteams, das im September vergangenen Jahres 14 Tage lang jeden Handgriff mehrfach und aus verschiedenen Kameraeinstellungen gefilmt hat. „Das war ein Full-Time-Job“, erinnert er sich an die aufwendigen Dreharbeiten bis in die Abendstunden und am Wochenende.

Friedrich Dippon ist ein naturbezogener Mensch, züchtet selbst Rinder und kann sich auch noch an den Hühnergarten in der Kindheit erinnern. Um nicht nur einen besonders aufwendig gestalteten, sondern vor allem auch artgerechten Hühnerstall zu bauen, holte er sich Rat bei Max Burchard in Schwäbisch Gmünd. Der junge Mann weiß alles über das Federvieh: Licht, Luft und Wärme braucht es im Hühnerstall, damit die Hennen gerne und regelmäßig Eier legen. Mit einer Hühnerleiter und einer Schiebelade, die abends geschlossen wird, sind die Hühner nachts sicher vor Dachs, Fuchs und Marder. Der außergewöhnliche Hühnerstall steht nun im Garten der Nachbarn von Max Burchard.

Die Sendereihe "Handwerkskunst!" wurde vom SWR als Gegenentwurf zum zeitgenössischen Fernsehen entwickelt. Das 45-Minuten-Format zeigt in langen, ruhigen Einstellungen, wie ein Werkstück entsteht. Die Atmosphäre und Geräusche beim Handwerk sollen für sich wirken.

Die Sendereihe möchte dabei Verständnis dafür wecken, wieviel harte Arbeit, Zeit und Erfahrung ein Werkstück erfordern, wie die alltäglichen und besonderen Dinge entstehen, deren Form und Funktion über Jahrhunderte von Handwerksmeistern zur Perfektion gebracht wurden. Im Lauf der Jahre entwickelte sich "Handwerkskunst!" auf verschiedenen Mediatheken zu einem erfolgreichen Doku-Format der ARD.


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