Schieferhaus am Fels
Nur vier Kilometer Luftlinie vom Zentrum der polnischen Stadt Krakau entfernt realisierte Architekt Przemysław Olczak (Mobius Architecture, Krakau) in einem ehemaligen Steinbruch ein Gebäude mit einem prägenden Schieferdach und einer Fassade von Rathscheck Schiefer. Das Bauwerk ist in großen Teilen bis zu 4 m tief in den Felsen eingearbeitet. Im Bereich der vorgehängten hinterlüfteten Schieferfassade sind die Wände mit 15 cm Mineralwolle, das Dach zweilagig mit Zwischen- und Untersparrendämmung (26 + 10 cm Mineralwolle) gedämmt. Das Gebäude wird fast ganzjährig mit einer Klima- und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Heizregister betrieben. Eine kleine Solaranlage sorgt für warmes Brauchwasser. Nur an sehr kalten Tagen wird eine Fußbodenheizung zugeschaltet.
Oberhalb der voll gedämmten Sparren wurde eine vollflächige Winddichtung angeordnet, darüber eine Konterlattung und darauf eine Nut-Feder-Vollschalung. Als Vordeckung wählte der Bauherr eine 4 mm dicke Polymerbitumenbahn. Darauf wurden die 60 x 30 cm großen Schiefersteine als Rechteck-Doppeldeckung mit Kupfernägeln fixiert. Das kleinere Süddach ist mit grün patiniertem Kupfer gedeckt. Die Schieferfassade basiert auf einer Holzunterkons-
truktion aus Konstruktionsvollholz (KVH) mit den Maßen 60 x 140 mm. Diese Hölzer sind mit Edelstahlwinkeln, geringfügig auskragend, an den Stahlbetonwänden ausgerichtet und fixiert. Zwischen den Hölzern liegen 150 mm Mineralwolle. Der Schichtenaufbau der Fassade entspricht der Kons-
truktion des Daches. Entsprechend der gewünschten Dynamik der Fassaden wurden die 60 x 30 cm großen Schiefer wie eine waagerechte Deckung, allerdings mit steigenden Gebinden verarbeitet. Die Fußlinien der Schiefergebinde von Dach (Rechteck-Doppeldeckung) und Fassade (waagerechte Deckung) gehen dabei am Ortgang exakt ineinander über. Am Eingang kombinierte der Architekt die Schieferfläche im Bereich der Fensterbänder reizvoll mit Kupfer. Durch die extravagante Gestaltung des Gebäudes entstehen auch Fassadenflächen, die über Kopf hängen. Diese wurden zusätzlich mit Edelstahlschrauben gesichert.
Im Internet finden Sie weitere Fotos vom exklusiven Schieferhaus im Steinbruch bei Krakau. Geben Sie dazu bitte den Webcode in die Suchleiste ein