Neues Parkdeck entsteht auf Umkehrdach

Auf dem Dach des neuen Audi-Zentrums in Bremen sollte eine Park- und Lagerfläche für 130 Fahrzeuge entstehen, die über einen speziellen Pkw-Aufzug erreichbar ist. Die Erstellung eines dauerhaft funktionierenden Parkdecks ist eine anspruchsvolle Bauaufgabe und verlangt den mit der Planung und Abwicklung betrauten Ingenieuren besondere Kenntnisse ab. Zahlreiche statische und dynamische Beanspruchungen durch Anfahren, Bremsen, Wenden auf engem Raum oder auch Parken wirken auf die befahrbaren Dachflächen. Nicht nur der Oberbelag, sondern auch die darunter liegenden Schichten sind hohen Einwirkungen ausgesetzt.

Das mit der Planung und Abwicklung (Ausschreibung und Bauleitung) des Audi-Zentrums in Bremen betreute Planungsbüro Lindschulte setzte, wie bereits bei dem vor vier Jahren realisierten Audi-Zentrum in Bremerhaven, auf ein Umkehrdach. Mit dieser Konstruktion werden die fahrdynamischen Belastungen vom Oberbelag sowie der Wärmedämmung aufgenommen, während die Dachabdichtung aus Bitumenbahnen als unterste Schicht gegen mechanische und thermische Beanspruchungen geschützt ist.

Umkehrdach nimmt Belastungen auf

Der Dachaufbau des Umkehrdaches auf dem Audi-Zentrum in Bremen sieht wie folgt aus: Auf der Betontragschale des Daches wurden Bitumenbahnen als Dachabdichtung verschweißt. Darüber wurden Austrotherm „XPS Top 50 TB (Thermobonding)“-Dämmplatten in 200 mm Dicke lose verlegt. Der Oberbelag besteht aus Betonplatten, die einzeln auf Stelzlagern verlegt und untereinander verspannt wurden. Die Maße der Platten betragen etwa 1,10 x 1,10 m. Die Dacharbeiten, vom Verschweißen der Bitumenbahnen bis zum Auflegen der Betonplatten, führte die Dachdeckerei Heinz Krüger aus Oldenburg innerhalb von drei Monaten aus.

Die Austrotherm-XPS-Dämmplatten verfügen über die bei diesem Projekt geforderten mechanischen Kennwerte bezüglich der Druckfestigkeit, Wasserbeständigkeit und Wärmeleitfähigkeit. Alle XPS-Dämmplatten des Herstellers haben zudem die Anforderungen des neu eingeführten Q-Zeichens bestanden und sind damit durch das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) zertifiziert. Für die Erstellung eines bekiesten, begrünten oder befahrbaren Umkehrdaches können alle „Thermo­bonding“-Platten von Austrotherm in den Nenndicken 140 bis 400 mm eingesetzt werden. Diese Platten werden werkseitig thermisch dauerhaft miteinander verschweißt. Durch vorab geprüfte Konstruktionen sowie Bewertungen unabhängiger Prüf­institute konnte das Dach des Audi-Zentrums in Bremen mit Dämmplatten realisiert werden, die einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von 0,037 W/mK haben.

Hohe Druckfestigkeit

Die hochdruckfesten Dämmplatten aus XPS sind nahezu geschlossenzellig und nehmen kein Wasser auf. Dadurch bleibt ihre Dämmwirkung auch bei starker Wasserbeaufschlagung erhalten. Sie sind mit einem umlaufenden Stufenfalz ausgestattet und werden lose verlegt. Die Dauerdruckspannung nach 50 Jahren bei dem hier verwendeten Produkt „Austrotherm XPS Top 50 TB“ liegt bei einer zweiprozentigen Stauchung bei 0,18 N/mm² gemäß DIN EN 1606. Wasser, das unter den Dämmplatten abfließt oder aufgrund von Senken in der Unterkonstruktion kleine Pfützen auf der Dämmstoffoberfläche bildet, kann durch die offenen Fugen des Fahrbelages aus Betonplatten ausdiffundieren. Zudem ist aufgrund der losen Verlegung der Dämmplatten eine spätere Öffnung der Dämmschicht für Wartungsarbeiten oder Reparaturen problemlos möglich.

Dirk Baune leitet den technischen Vertrieb bei der Austrotherm Dämmstoffe GmbH in Wittenberge.