Preis für Handwerk in der Denkmalpflege

Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ist eine Institution. Jedes Jahr wird er in zwei Bundesländern verliehen. Im vergangenen Jahr waren im November Berlin und Rheinland-Pfalz an der Reihe: In letzterem erhielten 20 Handwerker einen Preis; in Berlin waren es 17 Handwerker, die ausgezeichnet wurden.

Der im Bauhandwerk sehr angesehene Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ist ein von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gestifteter Preis. Alljährlich wird er gegen Ende des Jahres in zwei Bundesländern an private Eigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk Herausragendes geleistet haben. Im vergangenen Jahr waren Berlin und Rheinland-Pfalz an der Reihe. Am 11. November fand die Preisverleihung in Berlin statt. Sechs Denkmaleigentümer und 17 Handwerker wurden dort ausgezeichnet. Auf der Preisverleihung in Rheinland-Pfalz wurden am 27. November vier Denkmaleigentümer und 20 Handwerke geehrt. Die an den Restaurierungsarbeiten beteiligten Handwerksbetriebe erhielten Ehrenurkunden, für die privaten Denkmaleigentümer gab es pro Bundesland jeweils 15 000 Euro.

 

1. Preis in Berlin: Mietshaus in Kreuzberg

Mit großem persönlichen Engagement, verbunden mit handwerklich geschulter Akribie, hat Britta Ehrlich aus dem 1852 erbauten, unscheinbaren Mietshaus in der Sebastianstraße 84 wieder ein kleines Architekturjuwel gemacht. Nach intensiver Beschäftigung mit den Besonderheiten des Hauses wurden diese unter Hinzuziehung qualifizierter Handwerksbetriebe wieder sichtbar gemacht.

2. Preis in Berlin: Admiralspalast

Die Admiralspalast Berlin GmbH übernahm die Aufgabe, den berühmten Vergnügungspalast in der Friedrichstraße zu neuem Leben zu erwecken und mit großem Gespür für den Wert der originalen Details wiederherzustellen. Dazu gehört auch die technisch und handwerklich aufwendige Restaurierung der schon fast aufgegebenen rückwärtigen Fassade zur Planckstraße.

2. Preis in Berlin: Wohnhaus aus den 1920er Jahren

Das Wohnhaus Onkel-Tom-Straße 91 ist eines von vier der ursprünglich acht geplanten Gebäude, die in den 1920er Jahren nach Plänen des Architekten Neutra entstanden. Nach gründlicher restauratorischer Voruntersuchung mit überraschend reichen Befunden der Erbauungszeit ließen sich die Eigentümer Olin Roenpage und Penelope Winterhager auf eine konsequente Wiederherstellung des Originalzustandes ein. Damit konnte ein Kleinod des Neuen Bauens in vorbildlicher Weise und in hoher handwerklicher Qualität wieder erstehen.

 

3. Preis in Berlin: Kronprinzenhaus

Das Mehrfamilienhaus Isoldestraße 9, das so genannte Kronprinzenhaus, überrascht in seinen halböffentlichen Räumen im Entree und Treppenhaus mit einer überaus prächtigen Gestaltung. Die Eigentümer Joachim und Bianca Perle haben die Wiederherstellung der Räume unter Hinzuziehung einer erfahrenen Architektin und versierter Handwerksbetriebe in selbstverständlichem Umgang mit der qualitätvollen Originalsubstanz betrieben.

 

1. Preis in Rheinland-Pfalz: Biermühle in Grandorf

Nachdem die ehemalige Biermühle in Gransdorf fast 60 Jahre leer stand, hat sie dank der neuen Eigentümer Heidemarie Weyns-Zwanziger und Dr. Arthur Weyns wieder eine Zukunft.

Unter Hinzuziehung regionaler Handwerksbetriebe wurde die historische Mühle behutsam mit ökologischen Materialien wiederhergestellt und ein Gesamtenergiekonzept umgesetzt. Der Einbau historischer Materialien und Bauteile wurde erkennbar gehalten.

 

1. Preis in Rheinland-Pfalz: Floßherrenhaus in Koblenz

Das Ehepaar Ingrun Rodewald und Gerd Meurer haben das im Hochwassergebiet lange Zeit leerstehende ehemalige Floßherrenhaus am Rhein in Koblenz mit großer Risikobereitschaft behutsam und vorbildlich instandgesetzt. Mit großem Einfühlungsvermögen haben sie das Gebäude von 1679 und seinen Anbau materialgerecht und mit großer Rücksicht auf die historische Substanz für eine neue Nutzung wiederhergestellt.

 

2. Preis in Rheinland-Pfalz: Schlosskapelle in Molsberg

Das 1760 errichtete Schloss in Molsberg befindet sich seit 350 Jahren ununterbrochen in Familienbesitz. Zur unvollendet gebliebenen Anlage gehört die im 19. Jahrhundert veränderte Schlosskapelle. Für die kontinuierliche Pflege der Gesamtanlage, insbesondere für die abgeschlossene Wiederherstellung der barocken Schlosskapelle wird Wilderich Graf von Waldersdorff ausgezeichnet. In hoher handwerklicher Qualität und enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde der ursprüngliche Raumeindruck schrittweise zurück gewonnen und mit Liebe zum Detail wiederhergestellt.


3. Preis in Rheinland-Pfalz:

Hofanlage in Simmern hat Zukunft

Mit der Übernahme der Hofanlage St. Barbara in Simmern haben Angelika und Jeffrey Coble dem Anwesen eine Zukunft gegeben. Bei der behutsamen und qualitätvollen Instandsetzung und der Behebung der durch die letzte Instandsetzung entstandenen Bauschäden wurden konsequent ökologische Baustoffe verwendet. Der Einsatz historischer Handwerkstechniken ging einher mit der Nutzung moderner Technik, die zur energetischen Optimierung eingesetzt wurde.

Preisträger

Hier finden Sie die Liste aller Preisträger beim Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege der Länder Berlin und Rheinland-Pfalz inklusive der Sonderpreise.

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