PV-Indachmontage mit Walzblei

Solartechnologie ist weiter auf dem Vormarsch. Dabei müssen Solaranlagen ganz besondere Herausforderungen erfüllen: Sie sollen einerseits Sonnenstrahlen aufnehmen, andererseits Wetterkapriolen wie Sturm, Platzregen oder Hagel abweisen. Es ist wichtig, dass die Montage so robust wie möglich erfolgt.

Mögliche Risiken bei der Indachmontage von Solaranlagen  gibt es viele: Starke Sturmböen können Bauteile aus ihrer Verankerung reißen und im Umfeld massiven Schaden anrichten. Kommen unterschiedliche Metalle miteinander in Berührung (zum Beispiel verzinktes Stahl mit Aluminium), kann dies zu erheblichen Korrosionen führen. Selbst kleine Risse in der Abdichtung können kostspielige Wasserschäden verursachen Viele Bedachungen werden heute von vorneherein mit Photovoltaik-Modulen und Solarkollektoren geplant und ausgeführt. Auch nachträgliche Installationen werden häufig direkt in die Dachfläche integriert. Zwar ist diese Umsetzung gegenüber der Aufdachmontage technisch aufwendiger, sie bietet jedoch deutlich weniger Angriffsfläche für Wind- und Wettereinflüsse. Eine dachintegrierte Lösung bewahrt zuverlässig vor Sog- und Druckwirkungen. Zudem fügt sich die Installation in das Gesamtbild ein und gewährleistet eine moderne und harmonische Optik.

Für viele Fachbetriebe ist die Indachmontage von Solaranlagen ein wachsendes Geschäft. Neben der Befestigung erfordert die Abdichtung von Dachdurchdringungen ein besonderes Augenmerk. Beim Einbau von Solaranlagen übernimmt der Werkstoff Walzblei eine wichtige Funktion. Walzblei gewährleistet eine ebenso flexible wie dauerhafte Verbindung. Ein zentraler Schwachpunkt ist oft die Ausführung des traufseitigen Anschlusses. Walzblei-Schürzen können helfen, gravierende und kostspielige Folgewirkungen dauerhaft zu vermeiden. Hier hat sich besonders der Einsatz von plissiertem Walzblei bewährt. Das Material lässt sich vor Ort manuell verformen und auch auf unebenen Untergründen anpassen.

Einfache Montage in wenigen Schritten

Viele Bauherren liebäugeln auch bei Altbauten mit einer Solaranlage. Auf der Dachfläche montierte
Module oder Kollektoren verstoßen regelmäßig gegen die strengen Denkmalschutzbestimmungen. Wer
sich allerdings für eine flächenbündige Indach-Lösung mit Walzblei-Schürze entscheidet, hat Chancen auf eine Bewilligung. Die Lösung entspricht meist den funktionalen und optischen Anforderungen an Denkmäler.

Für Dachdecker und Zimmerer ist der sichere Einbau mit ein wenig Übung kein Problem. Bei der Auswahl des Solarmoduls sollten Handwerker auf das TÜV-Siegel achten. Das Zertifikat bescheinigt dem Modell Sicherheit, Stabilität und Funktionalität.

Walzblei ist auch als farbbeschichtete Variante
erhältlich und lässt sich so farblich dezent in die Dachumgebung einfügen. Zudem kann das Produkt mit allen metallischen Werkstoffen ohne Komplikationen kombiniert werden. Im Ergebnis steht eine beständige und ästhetisch gelungene Lösung, die keine unerwarteten Folgekosten nach sich zieht. Zudem ist Walzblei beständig gegen Schädigungen durch UV-Strahlen.

Besonderer Pluspunkt: Walzblei in der Legierung Saturnblei wird inzwischen zu 100 Prozent aus recyceltem Material hergestellt. Das Produkt kann nahezu unbegrenzt recycelt werden und bewahrt dabei immer seine hohe RAL-geprüfte Qualität. Für den Einsatz von Walzblei gibt es klare und anerkannte Verarbeitungsregeln, die gemeinsam mit ZVDH und ZVSHK entwickelt wurden. Bis heute hat der Einsatz von Walzblei bei sachgemäßer Anwendung keinerlei umwelt- oder gesundheitsschädliche Auswirkungen gezeigt. Das bestätigen Langzeitstudien renommierter Forschungsinstitute.

Autor

Jürgen Seifert ist Schulungsleiter der Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. in Krefeld.

Indachanlagen haben Chancen beim Denkmalschutz

Walzblei kann nahezu unbegrenzt recycelt werden

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