Multifunktions-Betondecke

Holz- und Betonbauweise müssen sich nicht gegenseitig ausschließen, im Gegenteil. Bauteile aus Beton wie etwa Geschossdecken können eine Ergänzung für Holzhäuser sein. Sie können große Spannweiten überbrücken und haben Vorteile beim Schallschutz. Zudem können Sie als Klimadecke fungieren.

Speziell für den Holzhausbau wurde von der Firma Dennert eine neue Systemvariante für Betondecken entwickelt. Die kraftschlüssige Verbindung wird mit einem besonderen Verschlusssystem erreicht. Jedes Element der Systemdecke wird als Einzelstück exakt nach Plan gefertigt und als komplett trockenes Bauteil montagefertig auf die Baustelle angeliefert. Besondere Zeitersparnis bringt bei der Montage der bereits werkseitig in die Deckenplatten integrierte Ringanker. Die Deckenelemente können dank eines patentierten Verschlusssystems schnell montiert werden und sind sofort belastbar. Die Montage durch ein eingespieltes Werksteam für etwa 100 m2 dauert laut Hersteller nur etwa drei Stunden.

Falls Besonderheiten wie integrierte Stürze, Rundungen, Durchbrüche für Versorgungsleitungen, passgenaue Auflagen für Treppen oder anderes gewünscht sind, werden diese bereits im Werk in die Deckenplatten integriert. Die in die Decke integrierten Hohlräume sorgen für die besondere Leichtigkeit und Holzbau-Kompatibilität der Geschossdecken. Sie können außerdem bei Bedarf optional als Versorgungs- und Kabelkanäle verwendet werden, ohne die Statik zu beeinträchtigen. Auch individuelle Aussparungen, beispielsweise für Beleuchtung oder Lautsprecher, werden auf Wunsch realisiert. Zum Schluss wird die Deckenuntersicht bauseits mit Vlies und Fugenspachtel abgeschlossen. Selbst ohne aufwendige Verkleidung ist so ein Brandschutz von F 30, F60 und F90 möglich.

Im Bereich von Luft- und Trittschalldämmung sind die vom IBMB Prüfinstitut Braunschweig gemessenen Werte besser als bei herkömmlichen Betondecken. Im Vergleich mit Holzdecken schneidet die Betondecke bei diesen Werten noch weit besser ab.

Raumklimafunktion möglich

Möglich ist auch eine Raumklimafunktion. Die Heizregister dafür werden auf Wunsch bereits im Werk raumseitig in den Deckenspiegel der Fertigdecke eingegossen und auf der Baustelle mit dem Heizkreislauf verbunden. „Der Wärmestrahlungsanteil ist bei der „Dennert DX-Therm“ im Vergleich zu anderen Flächenheizsystemen laut RWTH Aachen am höchsten. Die Staubverwirbelung ist gleich Null“, erläutert Christof Wirth von Dennert. Im Sommer kann kühles Wasser durch die Rohrleitungen geführt werden, wodurch der Raum angenehm und ohne Zugluft gekühlt wird.

Autor
Christof Wirth ist Prokurist von Dennert Baustoffwelt in Schlüsselfeld.
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