Mit dem richtigen System punkten

Wie können bei Metalldachkonstruktionen Wärmebrücken minimiert werden? Und wie werden mit selbsttragenden Profilen optimale U-Werte erreicht? Zwei Bauprojekte, die mit Metalldächern realisiert wurden machen es vor: Ansprechende Lösungen sind möglich und übertreffen gleichzeitig die Vorgaben der EnEV.

Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe ist heute ebenso selbstverständlich wie das ausgeprägte Qualitätsbewusstsein von Bauherren und Architekten. Dabei fallen vor allem die Konzeption und der Einbau moderner und energieeinsparender Metalldachaufbauten, sowie der verantwortungsbewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen in den Aufgabenbereich der Fachbetriebe. Der Hersteller Zambelli (Hersteller für Metalldach- und Dachentwässerung) konnte unlängst den Beweis für ihre Dachaufbauten liefern. Dafür wurde beim Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) extra ein Untersuchungsbericht mit dem Schwerpunkt Wärmebrückenwirkung in Auftrag gegebenen.

Die FIW-Prüfingenieure untersuchten beispielsweise Aufbauten, die aus Konter- und Querlattung (siehe Detail 3D) mit Dämmschichtdicken von 180 mm (Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK) und einem Holzlattungsabstand von 1,19 m bestehen. Dabei stellten Sie fest, dass die RIB-ROOF-Montage auf Holzunterkonstruktion mit einem U-Wert von 0,204 W/m²K sehr effizient ist. Beachtlich ist zudem, dass der in der EnEV 2009 für Metalldächer geforderte Wert von 0,240 W/m²K sogar bereits mit 160 mm Dämmdicke erreicht wird.

 

Mit thermisch getrennten Unterkonstruktionen

Energie einsparen

Dachaufbauten mit Unterkonstruktionen aus metallischen und thermisch nicht getrennten Z-Profilen weisen bei identischer Dämmschichtdicke deutlich schlechtere Werte auf. Im direkten Vergleich spart die eingangs beschriebene Montage auf Holzunterkonstruktion somit Energiekosten in Höhe von exakt 1005 Euro pro Jahr und 1000 m² Dachfläche ein (Energiekostengrundlage gemäß FIW-Bericht: Industriehalle mit Büros, Standort München, Ermittlung der Transmissionswärmeverluste mit Hilfe von Gradtagzahlen aus DIN V 4108-6:2003-06 und VDI 2067 Blatt 1: 1983-12, Energiepreis leichtes Heizöl rund 0,060 €/kWh).

 


Z-Profil-Konstruktionen müssen thermisch

getrennt werden

Im Klartext bedeutet dies: Thermisch ungetrennte Z-Profil-Konstuktionen oder auch Clips und Halter die ohne thermische Trennung auf der meist aus Trapezprofilen bestehenden Tragschale montiert werden, erfüllen heute nur noch durch unwirtschaftlich hohe Dämmstoffdicken die in der EnEV geforderten U-Werte. Dem hohen negativen Einfluss von Wärmebrücken wird nur selten Rechnung getragen, im Normalfall bleibt eine notwendige Dämmstoffdickenerhöhung zur Kompensation der Wärmebrückenwirkung aus.

 

Clipleisten zur energetischen Optimierung

Eine weitere Möglichkeit der energetischen Optimierung von Dachaufbauten stellt die Metalldachbefestigung mit den sogenannten Clipleisten von Zambelli dar. Die auf trittfester Wärmedämmung im Abstand von 1,80 m befestigten Clipleisten garantieren bei einer Dämmstoffdicke von 180 mm (Wärmeleitfähigkeit 0,040 W/mK) einen U-Wert von 0,202 W/m²K. Dabei ist die Wärmebrückenwirkung sehr gering. Der laut EnEV 2009 geforderte U-Wert für Metalldächer wird auch hier bereits ab 160 mm Dämmschichtdicke erreicht. 

„Mit Einführung der EnEV 2009 sind die Anforderungen an den Wärmeschutz deutlich gestiegenen. Aus gegebenem Anlass haben wir das Thema Wärmebrückenwirkung mit den von uns empfohlenen Dachaufbauten erneut aufgegriffen“, sagt Alexander Baldus, Geschäftsführer bei Zambelli. Das sei durch die jüngste Untersuchung bestätigt worden. „Somit spart ein solches Dach nicht nur Heizkosten ein, sondern leistet darüber hinaus einen wesentlichen sowie nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz“, ergänzt der Geschäftsführer.

 

Objektbeispiel aus farbbeschichtetem Aluminium

Die Profile von Zambelli werden auch auf typischen Einfamilienhäusern eingesetzt. Das beispielhaft aufgezeigte Bogendach eines Wohnhauses mit angrenzendem Carport beeindruckt mit einer Dachfläche aus farbbeschichtetem Aluminium ohne Querstöße und seinen auf ca. 17 m Radius walzgerundeten Profilbahnen.  

Verarbeiter, Axel Evers von Fa. Evers & Fritz Metallbau GmbH bestätigen, dass die schnell zu verlegenden und selbsttragenden Profile neben Heizkosten auch wertvolle Montagezeit einsparen: Die Profilbahnen werden einfach in die System-Halteclips eingerastet“, sagt der Spezialist. „Ein Vormontieren und Ausrichten der Clips ist nicht erforderlich – Nachfalzen beziehungsweise verbördeln mit speziellen Bördelmaschinen ebensowenig.“

 

Umfangreiches Zubehör ermöglicht eine effiziente

Planung

Die Gleit-Falz-Profilbahnen sind ab Werk auch mit first- oder traufseitiger Auf- beziehungsweise Abkantung erhältlich. Das komplette Profil-Sortiment samt den vorgefertigten Zubehörelementen ermöglicht eine flexible, effiziente Planung sowie eine schnelle und präzise Montage. Zubehörteile wie Absturzsicherungssysteme, Schneefangsysteme, Trittstufen- und Solarhalter werden durchdringungsfrei auf die Profilbahnstege aufgeklemmt. Die Gleitfalz-Profile werden objektbezogen in den gewünschten Baulängen produziert. Dadurch können Dachflächen jeder Größenordnung von First bis Traufe in der Regel ohne Querstoß montiert werden. Der Einsatzbereich ist dabei sehr groß, weil RIB-ROOF gemäß bauaufsichtlicher Zulassung bereits ab einer Dachneigung von nur 1,5 Grad eingesetzt werden kann.

 

Maßanzug aus Titanzink

Auch ein bereits 2008 erbautes Wohngebäude in Marburg profitiert von der Zambelli-Metalldachtechnik. Für die Eindeckung des 310 m² großen Bogendaches setzten der Marburger Architekt Helge Bölle sowie der Marburger Fachbetrieb Scheld GmbH auf die RIB-ROOF-Vorteile. Das aus 1 mm dickem vorbewittertem Titanzink bestehende Dach fügt sich formschön an den 3,40 m engen Radius an und verleiht dem modernen Gebäude seine besondere architektonische Note. Dass die Profilbahnstege sowie die Fenstergestaltung exakt aufeinander abgestimmt wurden ist kein Zufall. Auch das Farbkonzept des Gebäudes profitiert von der Materialwahl. Vor allem die zur Fassade übergehende graue Dachfläche harmoniert mit den Fassadenbaustoffen Putz und Klinker.

 

Fazit: die Forderungen der EnEV werden erfüllt

Die RIB-ROOF-Dachaufbauten ermöglichen architektonisch ansprechende Lösungen und übertreffen dabei sogar die strengen Vorgaben der Energie-Einsparverordnung. Gegenüber thermisch ungetrennten Z-Profil-Konstuktionen oder Clips und Haltersystemen, welche ohne thermische Trennung auf Trapezprofilen montiert werden, erreichen die Dachaufbauten die in der EnEV geforderten U-Werte mit Bravour.

 

Autor


Aribert Schmid, Dipl.-Ing. (FH) und Dipl.Wirtsch.Ing.(FH), ist Produktmanager bei der Zambelli RIB-ROOF GmbH & Co. KG.

Dem hohen negativen Einfluss von Wärmebrücken wird nur selten Rechnung getragen

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