Maßgenaue Fertigung, zügiger Austausch

Der Wohnpark am Tegeler Hafen wurde Mitte der 1980er Jahre gebaut und bei der kürzlich abgeschlossenen Sanierung an die heutigen Anforderungen angepasst. Ein zentraler Bestandteil der Sanierung war der Austausch der Wohndachfenster. Die neuen Fenster genügen nun dem Anspruch an eine zeitgemäße Wärmedämmung.

Unterschiedlich gestaltete Stadtvillen und spielerisch die Wasserlage aufgreifende, wellenförmige Reihenhausgebäude kennzeichnen den in den Jahren 1985 bis 1988 errichteten Wohnpark am Tegeler Hafen im Nordwesten von Berlin. Die im Stil der Postmoderne gestaltete Wohnanlage gehört zu einer der bautechnischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Die Gesamtplanung der damals im Rahmen der Internationalen Bauausstellung vollzogenenen Bebauung des ehemaligen Industriehafens übernahm das kalifornische Architektenteam Moore, Ruble, und Yudell.

Sie entwarfen auch den zentral gelegenen, halbkreisförmigen Wohnhof. Für die Entwürfe der sieben Stadtvillen und der drei aufgrund der geschwungenen Baukörperform auch als „Wohnschlangen“ be­­zeichneten Reihenhausgebäude waren andere renommierte Architekten verantwortlich. Die parkähnliche Gestaltung der Außenanlagen trug ebenfalls zum attraktiven Erscheinungsbild der Anlage bei.

Marode Fenster mussten ausgetauscht werden

Mit der nun beendeten Sanierung wurde der Tegeler Hafen an die heutigen Anforderungen an baulichen Wärmeschutz und Wohnkomfort angepasst. Ein zentraler Bestandteil der Sanierung war der Austausch der alten Wohndachfenster.

Die Errichtung der Gebäude lag zwar erst rund 25 Jahre zurück. Während die Zinkblechdeckung der Dächer der Witterung gut standhielt, wiesen sowohl die Wohndachfenster wie auch die an die Fenster angrenzende Wärmedämmung der Reihenhausdächer schon erhebliche Durchfeuchtungsschäden durch Kondenswasser auf. „Grund war der nicht fachgerecht ausgeführte luftdichte Anschluss der Wärmedämmung an die eingebauten Wohndachfenster. Dies führte durch entstehende Kältebrücken zu Tauwasserbildung“, erklärt der zuständige Bauleiter Fabian Paetzold vom mit der Sanierungsplanung beauftragten Architekturbüro Stuke Architekten. „Die raumseitige Dichtigkeit zwischen Fensterflügel und Rahmen war ebenfalls mangelhaft, so dass es auch zu hoher Kondenswasserbildung im Fensterfalz kam“. Als Folge davon waren die Holzfenster teilweise im Falz schon verfault. Durch verzogene Rahmen erwies sich zudem der Großteil der Fenster nicht mehr als funktionsfähig.

Objektbezogen hergestellte Austauschfenster

Der neue Eigentümer des Wohnparks, die Grundstücksgesellschaft Tegeler Hafen Verwaltungsgesellschaft mbH & Co.KG, strebte eine Umwandlung der Miet- in Eigentumswohnungen an. Dafür musste die Wohnanlage außerdem nach der Energieeinsparverordnung für Gebäudemodernisierung vorgeschriebenen Wärmeschutz auch den heutigen Wohnkomfortansprüchen angepasst werden. Der erforderliche bauliche Wärmeschutz war ohne ausreichende Wärmedämmung der Wohndachfenster nicht umsetzbar. Neben diversen anderen Sanierungsmaßnahmen spielte deshalb bei der behutsamen Modernisierung der Wohnanlage die Erneuerung der insgesamt 242 Wohndachfenster eine zentrale Rolle.

Ein Problem stellten dabei die Maße der alten Fenster dar. Da ihr Hersteller diese Fensterformate nicht mehr fertigte, bot sich das Austausch-Angebot der Roto Dach- und Solartechnologie GmbH mit maßgeschneidert produzierten Wohndachfenstern vom Typ Designo an. Veränderungen an der Dachtragkonstruktion waren nicht erforderlich. „Die Gewährleistung hoher Maßgenauigkeit und eine zügigen Montage waren eine der ausschlaggebenden Pluspunkte“, erläutert Paetzold. „Neben den guten Wärmedämmwerten von Verglasung und Rahmen überzeugte uns auch die Sonderanfertigung der Fenster-Blendrahmen und Anschlussbleche an die vorhandene Dacheindeckung in walzblankem Titanzink.“ Dadurch wurde sichergestellt, dass durch Verwitterung spätestens nach zwei Jahren die Austausch-Fenster und die neu eingedeckten Anschlussbereiche dem Aussehen der vorhandenen Zinkblecheindeckung der Dächer entsprechen.

Zügige und sorgfältige Montage

Innerhalb von nur wenigen Wochen wurden von der beauftragten Dachdeckerei Mann GmbH aus Berlin in einem ersten Bauabschnitt 134 Wohndachfenster ausgetauscht. Dabei kamen vorrangig Klapp-Schwingfenster der Baureihe Designo R8 mit Kunststoffrahmen zum Einsatz. „Ich war zu Beginn der Austauscharbeiten angesichts der teilweise von Fenster zu Fenster vorhandenen Maßabweichungen etwas skeptisch“, gibt Montageleiter Uwe Jäger zu. „Die Montage verlief dann aber dank der exakt nach Aufmaß gefertigten Fenster, termingetreuer Anlieferung und unterstützender Tipps auf der Baustelle durch den Roto-Vertriebsbeauftragten absolut unproblematisch.“ Nach dem Einbau wurden alle Fensteranschluss-Ausbildungen fachgerecht in die Titanzinkfalz-Bestandseindeckung eingearbeitet.

Ein Hauptaugenmerk lag neben der exakten Ausrichtung der neuen Fenster auf ihrem feuchtesicheren Anschluss an die angrenzende Dachdeckung. Dabei achteten die Dachhandwerker unter anderem auf den dampfdichten Anschluss der Fenster an die verlegte Dampfsperre. Die Ränder wurden sorgfältig mit Klebe-Isolierband abgedichtet. Nach dem Einbau eines Fensterflügels wurden zudem sofort gründlich die Fensterfunktionen und der Dichtigkeit des Flügels mit dem Rahmen kontrolliert.

Innen-Rollo aus lichtdurchlässigem Stoff

Die gewählte blueline-Verglasung der Designo-Fenster verfügt über einen Wärmedurchgangskoeffizient (Ug) von 1,0 W/m²K. Ein im Rahmen integrierter Wärmedämmblock sorgt dafür, dass auch die Rahmenkonstruktion zum guten Gesamtwärmeschutz des Fensters (Uw = 1,2 W/m²K) beiträgt.

Als Sonnenschutz sieht die Sanierungsplanung für alle ausgetauschten Wohndachfenster auf der Innenseite ein Rollo vor. Der lichtdurchlässige Stoff schützt bei Bedarf sicher vor grellem Sonnenlicht, ohne dabei den Raum unbehaglich zu verdunkeln. Ansonsten bleibt der Sonnenschutz wie zum Beispiel die Auswahl der Außenverschattung dem jeweiligen Eigentümer einer Dachgeschosswohnung überlassen.

Die Bedienung der Fensterfunktionen erfolgt manuell. Für außenliegenden Sonnenschutz, zum Beispiel in Form eines elektrisch angetriebenen Rolladen von Roto, ist die komfortable Steuerung durch Funkfernbedienung eine schnell nachrüstbare Option.

Hohe Luftdichtheit

Bauleiter Paetzold war ebenso wie der Bauherr mit der schnellen Durchführung und der Qualität der im ersten Bauabschnitt eingebauten Wohndachfenster mehr als zufrieden. Eine Qualität, die bezüglich der Luftdichtheit auch angesichts der Probleme mit den Original-Fenstern im Vorfeld des Fensteraustausches mittels Blower-Door-Test überprüft wurde. Die durchgeführten Messungen vor und nach dem Einbau eines Test-Fensters zeigten auch die Schwachstellen der alten Fenster auf. Sie dokumentierten aber vor allem die hohe Luftdichtheit der neuen Wohndachfenster. Die zukünftigen Eigentümer der Dachgeschosswohnungen haben deshalb mit hoher Sicherheit auch langfristig keine Feuchteschäden am Fenster zu befürchten.

Autor

Hans-Gerd Heye ist Baufachjournalist und lebt in Braunschweig.

Für die Sanierung waren maßgeschneiderte Wohndach-Austauschfenster die wirtschaftlichste Lösung

Bautafel (Auswahl)

Objektadresse Am Tegeler Hafen, 13507 Berlin

Bauherr Grundstücksgesellschaft Tegeler Hafen Verwaltungsgesellschaft mbH & Co.KG,

14193 Berlin

Bauleitung Stuke Architekten, Fabian Pätzold,

Ulrich Stuke, 10709 Berlin

Wohndachfensteraustausch Dachdeckerei Mann GmbH, 13359 Berlin

Wohndachfenstertyp 228 auf Maß angefertigte Designo R8 Kunststoff-Wohndachfenster, Roto Dach- und Solartechnologie GmbH,

97980 Bad Mergentheim

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