Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Energiewende nimmt bisweilen absurde Formen an: Bundesumweltminister Peter Altmaier, der die Stromwirtschaft dezentraler aufstellen möchte, wird durch seinen FDP-Koalitionspartner Rösler ausgebremst, der die Industrie vor den Kosten der Energiewende verschonen möchte, sie von der EEG-Umlage befreit und der Allgemeinheit damit höhere Stromkosten aufbürdet. Und im selben Moment erklärt er uns dann, dass die Energiewende teuer wird. Derweil verspricht der FDP-Fraktionschef Brüderle den großen Energiekonzernen, die mit sündhaft teuren Offshore-Anlagen viel Geld verdienen wollen, gar eine weitere Finanzspritze – finanziert aus den Taschen der Bürgerinnen und Bürger – weil die Energieriesen besagte Offshore-Anlagen nicht ans Netz bekommen. Geht’s noch?

Das frage sicherlich nicht nur ich mich bei der derzeitigen Diskussion um die Energiewende, wo viele Unwissende (und auch Medien) munter gebetsmühlenhaft wiederholen, was von den Energielobbyisten vor-
gebabbelt wird. Sie ahnen was kommt? Richtig: „Die Energiewende wird teuer.“ Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.

In Wirklichkeit würde der Strom auch ohne Energiewende teuer werden, ja sogar noch teurer als es jetzt der Fall ist. Denn die tatsächlichen Preistreiber sind die steigenden Rohstoffkosten für Öl, Kohle und Gas und auch Uran.  So erhöht die EEG (Erneuerbare Energien Gesetz)-Umlage, die ja den Boom der Solarwirtschaft erst ausgelöst hat, zwar den Strompreis, auf der anderen Seite dämpfen die regenerativen Energien ihn aber auch, da der Strom im Einkauf an der Strombörse in Leipzig günstiger wird. Und die EEG-Umlage hat noch weitere Vorteile: Die Geschäfte machen dabei nämlich nicht nur große Konzerne, sondern zum Beispiel auch Sie als Handwerker auf dem Dach. Der dezentrale Ausbau der Photovoltaik sorgt für Beschäftigung bei Unternehmen, generiert Einkommen und Steuer-
einnahmen, die in der Region bleiben. Und schließlich sorgt der Ausbau von Photovoltaik auch dafür, dass die Energiebereitstellung dezentralisiert wird. Neue Speichertechnologien (die übrigens seit Mai von der KfW gefördert werden) werden in Zukunft dafür sorgen, dass der Verbraucher den Solarstrom auch dann nutzen kann, wenn die Sonne nicht scheint.

Im Vorfeld der Messe Intersolar in München liefern wir Ihnen als Handwerker, der auch seine Kunden beraten soll, noch mehr Argumente, um den Sonnenstrom weiter zu etablieren und auszubauen. Unter anderem im Interview auf der Seite 12. Im Heft auf den Seiten 41 bis 43 haben wir ein Produkte-Spezial zur Intersolar vorbereitet, und auch der Beitrag auf Seite 34, zur Montage von PV-Modulen auf einem Fabrikhallendach, dürfte Sie interessieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohes Schaffen und viel Sonne auf der Baustelle!

Der dezentrale Ausbau der Photovoltaik sorgt für Beschäftigung im Handwerk

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