Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sind wichtig, sowohl privat als auch im Umgang mit Kunden!

In einer Zeit, in der auf höchster Ebene in Deutschland nicht ganz politisch korrekte Dinge geschehen, für die nun schon das neue Verb „wulffen“ kreiert wurde (und wir folglich gerne mit dem Finger auf diese Menschen zeigen, nach dem Motto: das gehört sich aber nicht), passierte mir kürzlich Folgendes:

Ich renovierte eine Eigentumswohnung, vieles konnte ich selbst machen, den Elektriker aber ließ ich kommen. Es war nicht viel zu tun, Steckdosen kamen hinzu, aber alle Abdeckungen sollten erneuert werden. Da müsste ich auch das komplette Innenleben ersetzen, sagte mir der Experte. Nun gut, ich bin Laie auf diesem Gebiet und ließ mir also ein Angebot machen. Auf einem Handzettel rechnete er die Summe aus. Material rund 500 Euro – und der Handwerker wartete, dass ich das Angebot annehmen würde. „Heute Abend kommt ein Kollege von Ihnen und macht mir auch einen Kostenvoranschlag“, erwiderte ich ehrlich. Der Handwerker stutzte und ging wortkarg und schnell, wohl dessen bewusst, dass er den Auftrag nicht bekommen würde. Er behielt Recht: ein freundlicher ehrlicher Elektriker („das Innenleben können Sie drin lassen, das müssten schon ganz alte Schalter sein!“) erledigte die Arbeit zu meiner Zufriedenheit. Der Preis. 487 Euro, inklusive Material. Ich war verärgert und froh gestimmt zugleich, hatte ich doch zwei so unterschiedliche Charaktere eines Gewerkes kennen lernen dürfen. Den ehrlichen Handwerker werde ich nicht vergessen, den unehrlichen aber nicht weiterempfehlen, im Gegenteil.

Nun möchte ich nicht mit erhobenem Zeigefinger an Ihr Gewissen appellieren, nach dem Motto: seien Sie ehrlich zu Ihren Kunden! Aber sollten wir uns nicht alle immer wieder an die Nase fassen und uns fragen, welche „G´schäftle mit G´schmäckle“ denn in der letzten Zeit so gemacht wurden?!

Wobei wir wieder beim Bundespräsidenten wären und der daraus angestoßenen Diskussion über Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Egal, wie man zu der „Affäre Wulff“ stehen mag, wenn diese Diskussion erreicht hat, dass wir uns einen sensiblen Umgang mit dem Geschäfte machen angewöhnen, dann war das gut. Die Devise könnte heißen: Aufrichtig und ehrlich sein, privat und im Umgang mit Kunden – unsere Gegenüber werden es uns danken!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohes und erfolgreiches Schaffen und – aus aktuellem Anlass – gute Gespräche und viele Neuentdeckungen auf der Messe Dach + Holz. Dort sehen wir uns!

Welches „G´schäftle mit G´schmäckle“ haben Sie denn in letzter Zeit so gemacht?

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