Licht aus Decken und Säule

Mit dem Einbau von über 700 m² Spanndeckenfolie ist der Umbau der Adelindistherme in Bad Buchau eines der größten Spanndeckenprojekte Deutschlands. Dabei konnte die Deckenneugestaltung der Therme mit Hilfe der Folie in einer extrem kurzen Bauzeit umgesetzt werden. Die alten Holzdecken mussten dabei nicht einmal demontiert werden.

Ausgangssituation und Aufgaben in der Adelindistherme

Bei der Adelindistherme in Bad Buchau handelt es sich um die Renovierung und Modernisierung eines etwa 30 Jahre alten öffentlichen Thermalbades mit Saunalandschaft und Erlebnisbereich. Der gesamte Komplex war mit dunklen Mooreiche-Paneelen ausgestattet, die es nun im Hallenbadbereich durch helle freundliche Gestaltungselemente zu kaschieren galt. Die Entscheidung über den Einsatz von Spanndecken der Firma Ciling kam auf Initiative der Architekten FAF GmbH aus Dürmentingen-Burgau. Aufgrund der mannigfaltigen Herausforderungen waren hier Präzision und Qualität von großer Bedeutung. Nach ausführlicher Beratung und Information von Stuckateurmeister Michael Hahn über Lichtdecken und Spanndecken wurden in einer Gemeinschaftsplanung Detailpläne mit Sonderkonstruktionen sowie passende Lichtkonzepte erarbeitet. Michael Hahn ist Inhaber der Firma Art Design Hahn aus Stetten und PremiumPartner der Ciling Deckenvertrieb GmbH. 

Einbau der Spanndecken über den Becken

Der Einbau der Spanndecken wurde in mehreren Schritten ausgeführt. Eine große Herausforderung war es für die Handwerker, schon während der Abrissarbeiten des bestehenden Beckens mit der Montage einzelner Deckenfelder zu beginnen. Im Schwimmbadbereich wurden die bestehenden dunklen Holzdecken komplett mit großflächigen weiß matten Spanndeckenfeldern kaschiert. Die Aufgabe bestand für die Handwerker darin, trotz unterschiedlicher Deckenhöhen ein optisch schönes Deckenbild zu schaffen. Dabei wurden die abgehängten Deckenfelder in Größen von 27,50 m² und 46,36 m² an die bestehenden Stahlbetonbinder montiert. Insgesamt wurden 730 m² Spanndecken verarbeitet. Da die alte Decke nicht demontiert werden musste, sondern mit dem Decke-unter-Decke-System unberührt unterspannt wurde, konnte die Bauzeit wesentlich verkürzt werden. Jetzt spiegelt sich die Wasseroberfläche in der hellen und glatten Decken-Optik, die eine Lichtreflexion von über 90 Prozent zulässt. 

Neugestaltung des großen Whirlpools

Ein besonderes Augenmerk fällt auf den großen Whirlpool in der Hallenmitte, der optisch die Schwimmbecken vom Erholungs- und Liegebereich abteilt. Über dem Whirlpoolbecken wurde auf filigranen Edelstahlstützen ein freitragendes Dach aus einem runden Lichtdeckenmodul mit einer doppelten farbig hinterleuchteten Lichtdecke montiert. Die obere Lichtdecke dient als Schutz gegen den anfallenden Staub. Mit dieser aufwendigen Konstruktion und dem Einspannen der Lichtdeckenfolie von zwei Seiten zeigte Spanndeckenexperte Michael Hahn sein ganzes Können. 

Stahlbetonstütze wird zur Lichtsäule

Ein Lichtblick im wahrsten Sinne des Wortes ist die
3 m hohe Lichtsäule in der Schwimmhalle. Eine vorhandene, unschöne aber tragende Stahlbetonstütze wurde hier mit vier hinterleuchteten Lichtfolien komplett verkleidet. Um dies überhaupt verwirklichen zu können, entwickelte Michael Hahn eine entsprechende Unterkonstruktion zur Platzierung der Leuchtkörper. Die Ausführung erfolgte über gezielt eingesetzte Trennprofile und Aluminium-Streifen zur Gestaltung einer Wellenform in der Lichtsäule. Um die Säule farbig erscheinen zu lassen, wurden rote, blaue, grüne und weiße Leuchtstoffröhren eingebaut. Diese sind programmiert und einzeln ansteuerbar. Aus diesem Prinzip der additiven Farbmischung ergeben sich faszinierende Farbverläufe.  

Lichtdecken auch in den Nebenräumen der Therme

Abgerundet wurde der Umbau der Therme mit diversen Behandlungs- und Ruheräumen, die ebenfalls mit Lichtfeldern, zum Beispiel als Wandelemente in der Ausführung eines Kreises oder als Deckenelement oberhalb einer Badewanne, ausgestattet wurden. Das Geheimnis der Lichtdeckenfelder liegt in der transluzenten Diffusorfolie Luxell, die die Eigenschaft besitzt, nicht transparent aber trotzdem lichtdurchlässig zu erscheinen. Spezielle Leuchtmittel hinter der Decke sorgen für eine gleichmäßige, flächige Ausleuchtung. Die beleuchtete Fläche ist sichtbar, nicht aber die einzelne Lichtquelle dahinter.