Leckageortung am Flachdach

Systeme, die vor eindringendem Wasser auf Flachdächern warnen, sind beliebt – waren allerdings lange Zeit unzuverlässig. Ein System zur punktgenauen Ermittlung von Undichtigkeiten und damit zur Verhinderung von Feuchteschäden wurde auf der BAU in München vorgestellt.

Unter Verwendung der richtigen Materialien und von geschulten Fachfirmen verlegt ist ein Flachdach dauerhaft dicht. Durch unvorhergesehene mechanische Einflüsse kann es dennoch zu unbemerkten Undichtigkeiten in der Abdichtungsebene kommen, zum Beispiel durch andere Gewerke oder das nachträgliche Aufbringen einer Auflast wie einem Gründach. Das „Sika Roof Control-System“ bietet hier Sicherheit für Bauherren und Verleger. Gerade bei genutzten Dachflächen ist dies von Vorteil, da man ohne den laufenden Betrieb zu stören, eine eventuell notwendige Reparaturmaßnahme in kleinstem Umfang vornehmen kann. Das Überwachungssystem empfiehlt sich damit als Langzeitschutz bei jedem Flachdach, insbesondere bei aufwendigen und teuren Aufbauten auf dem Dach – zum Beispiel bei Photovoltaik- und Lüfteranlagen – sowie bei prestigeträchtigen und sicherheitsrelevanten Bauwerken. Nicht zuletzt gibt das System Bauherren die Sicherheit, dass Undichtigkeiten nicht mehr zu Ausfallzeiten des Betriebs führen.

Schnelle und einfache Installation

Während der Bauphase des Daches wird ein elektrisch leitfähiges Glasvlies unterhalb der Sarnafil-Abdichtungsbahn verlegt. Dieses Vlies dient auch gleichzeitig als Trenn- oder Brandschutzlage, falls erforderlich. Um Messungen durchführen zu können, werden zwei Kontaktplatten pro 1500 m² eingebaut. Hierfür wird eine entsprechend große Aussparung in der Dachbahn zugeschnitten, so dass das Glasvlies sichtbar wird. Mit dem Sarnatape 60-Klebeband lässt sich die Kontaktplatte einfach auf dem Glasvlies montieren. Anschließend werden die Kontaktkabel durch das sogenannte RCS-Rohr nach oben geführt. Dies ermöglicht einen sicheren und geschützten Zugang zu den Kontaktstellen. Das RCS-Rohr wird mit Schrauben im Untergrund befestigt, die anschließend mit kleinen Dachbahn-Abschnitten überdeckt werden. Somit ist sichergestellt, dass die darüber liegende Kunststoffdachbahn nicht beschädigt wird.  Danach wird ein Flächentableau hergestellt und aufgeschweißt. Zuletzt erfolgt die Abdichtung des RCS-Rohrs mit einer passenden Rohr-Einfassung. Nach der Verschweißung sollten alle Schweißnähte durch eine optische und mechanische Nahtkontrolle überprüft werden. Der Deckel des RCS-Rohrs kann nun aufgesetzt und die Manschette fest verschlossen werden. Sind die Dachabdichtungsmaßnahmen abgeschlossen, findet die Inbetriebnahme und finale Dichtigkeitsprüfung durch die Experten von ILD Deutschland statt. Hierfür wird die Dachfläche befeuchtet oder für die Messung wird ein Regentag ausgewählt. Die Dachfläche kann jetzt zu jedem Zeitpunkt und in beliebigen Intervallen, beispielsweise nach der Aufbringung von Auflasten oder Technikinstallationen überprüft werden. Aufwendige und rechtlich bedenkliche Anstauungen sind also nicht mehr nötig. Um eventuelle Undichtigkeiten punktgenau zu ermitteln, muss die Dachauflast nicht entfernt werden. Für Verarbeiter und Bauherren gleichermaßen von Vorteil.

Autor

Roland Stulier ist Leiter der Anwendungstechnik bei der Sika Deutschland GmbH in Stuttgart.

Das Kontroll-System bietet Sicherheit für Bauherren und Verleger

Kooperation zur Leckageortung

Mit dem Sika Roof Control-System bietet die Sika Deutschland GmbH in Kooperation mit der ILD Deutschland GmbH ein patentiertes Produktsystem zur punktgenauen Ermittlung von Undichtigkeiten auf Flachdächern an. Sollte Wasser in den Dachaufbau eingedrungen sein, kann die undichte Stelle über das sogenannte Roof Control System punktgenau ermittelt und gezielt überarbeitet werden. Ab sofort ist das System auch als kompaktes Set mit Kontrollrohren, Kontaktplatten und Klebeband erhältlich.

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